Über den Horizont
BMW zeigt die Mobilität der Zukunft bei seine beiden Marken Mini und bei Rolls-Royce
Von Günther Koch und Rainer Waldinger/Life-Magazin
Chefdesigner Warming stellt in London den Mini Vision Next 100 vor. Foto: Waldinger
London – 2016 gibt es BMW seit 100 Jahren. Zum Jubiläum hat der Konzern schon im März in München seine Vision von der „The next 100 years“-Mobilität in einem BMW-Zukunftsauto vorgestellt. Jetzt legen die Klein- und Luxuswagen-Markentöchter Mini und Rolls-Royce nach.
Ikonische Impulse
London, Mitte Juni. Im Roundhouse der britischen Hauptstadt steht die interaktive Ausstellung „Iconic Impulses – The BMW Group Future Experience“ an. Sie soll, so die Münchner, die Vision des Unternehmens zur Mobilität von morgen präsentieren. Das habe sich, heißt es, seit der Gründung 1916 vom Flugmotoren- über den Motorradhersteller bis hin zum Automobilbau immer wieder neu erfunden. Neben BMW gehören heute noch die Marken Mini, Rolls-Royce, dazu die Motorradsparte sowie zahlreiche Mobilitätsdienstleistungen und Finanzservices zum Konzern.
Möglichst ganzheitliches Bild
Der geht beim Blick nach vorn nach eigenen Angaben davon aus, ein „möglichst ganzheitliches Bild der Zukunft über einen Horizont von etwa zwei bis drei Jahrzehnten“ aufzuzeigen. Bei der Vorstellung, wie wir künftig leben und uns fortbewegen, fragen die Münchner, wie sich Gesellschaft, Wirtschaft, Lebensbedingungen und damit Mobilität verändern, welche Möglichkeiten neue Technologien eröffnen und was Digitalisierung und Vernetzung für automobile Bedürfnisse bedeuten. Als Antwort darauf haben sie „auf Basis wesentlicher Megatrends und Zukunftsprognosen“ mehrere zentrale Thesen zur individuellen Mobilität in den kommenden Jahrzehnten formuliert. Sie lauten: Mobilität wird vielseitig und maßgeschneidert, Vernetzung natürlich, Technologie menschlich, Energie schadstofffrei und Verantwortung erlebbar.
Künftig unzählige Möglichkeiten
Was sich für die BMW-Gruppe konkret dahinter verbirgt, ist unter anderem: Künftig ergeben sich unzählige Möglichkeiten, mit dem Verkehrsmittel, das jeweils am besten geeignet ist, ans gewünschte Ziel zu kommen. Alles wird mit allem vernetzt sein, wobei Digitalisierung und Digitalintelligenz dem Menschen dienen müssen. Innovationen helfen nur dann, wenn sie einfach bedienbar und nutzerfreundlich sind. Immer mehr Energie auch zur Fertigung kommt aus regenerativen Quellen. Und für globale Unternehmen wird es immer wichtiger, „nicht nur Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen, sondern genauso für Menschen in ihrem direkten oder indirekten Umfeld“.
Maßgeschneidert und mit virtueller Intelligenz
Von alldem und dem autonomen Fahren haben sich die Entwickler bei der Gestaltung der Visionsfahrzeuge für das Jubiläumsjahr inspirieren lassen, wobei jede Marke die aus ihren typischen Werten entstehende Interpretation zur Mobilität der Zukunft aufgreift. Dazu gehören bei der Präsentation in London der Mini Vision Next 100 für eine laut Mini-Chefdesigner Anders Warming „ganz individualisierte, stets und überall verfübare Form der urbanen Mobilität“ und der Rolls-Royce Vision Next 100, der, so Rolls-Royce-Designdirektor Giles Taylor einen „Einblick in die zukünftige Welt des maßgeschneiderten automobilen Luxus“ gibt. Der Mini stellt sich auf persönlichen Lifestyle ein, kann beispielsweise die Farbe des Dachs oder der Lichtstimmung innen ändern. Der Rolls-Royce ist mit einer virtuellen Intelligenz namens Eleanor bestückt, die per Sprachsteuerung Wünsche erfüllt, indem sie etwa das Lieblingslokal des Fahrer und der öfter Mitreisenden kennt oder deren Kunstgeschmack.
Für grenzenlose Biker-Freiheit
Für Oktober ist die BMW Motorrad Vision Next 100 angekündigt. Sie soll den Angaben zufolge für „grenzenlose Freiheit“ stehen. Mit dem von der Form her offenbar dem Sportwagen i8 angelehnten BMW Vision Next 100 hat die Kernmarke schon im März zur eigentlichen Jubiläumsfeier den intelligenten automobilen Begleiter der Zukunft vorgestellt.
KoCom/Fotos: Rainer Waldinger
16. Juni 2016