Trend zum Multitalent
Opel setzt auf den Vivaro bei den leichten Nutzfahrzeugen / Auch als Kombi gibt es ihn
Von Günther Koch/Life-Magazin
Gruppenbild mit verschiedenen Opel-Vivaro-Varianten. Foto: Opel
Geisenheim – Das Geschäft mit leichten Nutzfahrzeugen ist zuletzt offenbar gut gelaufen. Auch Opel scheint davon zu profitieren. Beispiel Vivaro: Mehr als 750 000 Einheiten davon haben die Rüsselsheimer seit dem Marktstart 2001 verkauft. In Europa ist der Absatz zuletzt um 38 Prozent gestiegen. Opel-Nutzfahrzeugchef Steffen Raschig nennt das bei der Vorstellung der neuen Modelle im Rheingau einen „unglaublichen Erfolg“, wobei der Trend eindeutig zum vielseitigen Multitalent geht, wie Opel es beschreibt, vom Arbeitskollegen bis zum modernen Luxuslaster.
Bis hin zum Plattform-Fahrgestell
Den Vivaro gibt es als Kombi, Kastenwagen, Doppelkabiner und Plattform-Fahrgestell. Schwestermodelle sind der neue Fiat Talento, Nissan Primastar und Renault Trafic, auf dessen technischer Basis er entsteht. In der Variante als Großfamilien-Van bietet er Platz für bis zu neun Personen. Mit dem neuen IntelliLink-Infotainmentsystem kann er zudem zum mobilen Online-Büro umfunktioniert werden. Und wie sie sich den Vivaro als trendigen Lifestyler für Sport und Freizeit vorstellen, haben die Rüsselheimer mit dem dem Surf Concept auch schon gezeigt.
Kastenwagen ist das Einstiegsmodell
Der preisliche Einstieg beginnt ohne Mehrwertsteuer bei 24 860 Euro für den Kastenwagen mit 2,7 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Der Kombi ist, ebenfalls ohne Mehrwertsteuer, ab 26 885 Euro zu haben.
Vier Turbodiesel mit 95 bis 145 PS
Für den Vivaro als Nutzfahrzeug sind vier unterschiedliche Turbodiesel-Motorisierungen lieferbar. Sie leisten 95 bis 145 PS im 1,6-Liter-Biturbo, der in der Spitze immerhin Tempo 183 schafft und durchzugsstärkere 340 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle stemmt.
Immer mehr Richtung Pkw-Niveau
Egal ob Design oder Komfort: Auch bei eher funktionalen Nutzfahrzeugen versuchen Entwickler, sie immer mehr Richtung Pkw-Niveau zu heben. So verfügt der für längere Reisen geeignete Kombi etwa über einen sogar gleich sechsfach einstellbaren Fahrersitz mit Lendenwirbelstütze, dazu Doppelsitzbank für zwei Beifahrer, wahlweise auch Einzelsitz, sowie demontierbare Dreier-Sitzbänke in Reihe zwei und drei mit vergleichsweise viel Kniefreiheit auf allen Plätzen. Die Bank ganz hinten lässt sich ferner bei Bedarf umklappen. Und die Kopfstützen sind auf allen Plätzen höheneinstellbar. Aus dem geräumigen Kleinbus kann außerdem schnell ein Transporter mit fast sechs Kubikmetern Ladevolumen werden. In Sechser-Konfiguration ohne dritte Reihe passen je nach Fahrzeuglänge bis zu vier Kubikmeter in den Wagen.
Zwei Gewichtsklassen und zwei Längen
Der Kombi tritt in den Gewichtsklassen 2,7 und 2,9 Tonnen mit 5,0 oder 5,4 Metern Länge bei 1,97 Metern Höhe an. Er hat eine Schiebetür auf der Beifahrerseite und zwei Flügeltüren im Heck. Wer will, kann gegen Aufpreis noch eine zweite Schiebetür auf der Fahrerseite sowie eine nach oben aufgehende Heckklappe ordern. Im Serienpaket sind etwa Radio, Telefonfreisprechvorrichtung, Bordcomputer, Servolenkung, elektrische Fensterheber vorn, elektrisch einstell- und beheizbaren Außenspiegel und Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung enthalten. In die Sonnenblende beim Fahrer ist ein Totwinkelspiegel integriert. Wie schlüsselloses Start-/Schließsystem, Sitzheizung und Tempomat gehört auch die Klimaanlage leider nur zu den Optionen.
Information und Unterhaltung
Infotainmentsysteme und Vernetzung sind bequem über den Siebenzoll-Touchscreen-Farbmonitor, Tasten am Lenkrad oder Sprachsteuerung bedienbar. Neu ist die Variante mit Verkehrsinformationen in Echtzeit, die auch Alternativrouten vorschlägt, bevor man im Stau steht. „Da vor allem für Gewerbetreibende Zeit Geld ist, treten wir damit kräftig auf die Kostenbremse“, verweist Raschig auf eine weitere Systemfunktion zum Anzeigen etwa von Lokalitäten für einen Zwischenstopp.
Auch Luxus kann sein
Und wer Mitreisende im Kombi verwöhnen will, für den ist das Irmscher-Tourer-Paket mit feinem schwarzem Leder, silberfarbenen Kontrastnähten und samtweichem Veloursbezug da, der nicht nur wertig aussieht, sondern auch noch hilft, das Geräuschniveau innen zu mindern. So viel Luxus muss nicht, kann aber auch in einem Fahrzeug wie dem Vivaro sein.
KoCom/Fotos: Opel
29. Juni 2016