Sonntag, 28. April 2024

FB Logo für GK 1

GALERIA AUTO Renault hat Clio aufgewertet / Benziner, Autogas, Vollhybrid. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Alfa Romeo Giulia und Stelvio auch wieder als Quadrifoglio. Foto: Alfa Romeo
GALERIA AUTO Toyota Prius jetzt formschön und leistungsstärker / Nur Plug-in. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mitsubishis Kleinwagen Colt ist wieder da. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mission possible mit Abarths neuem Elektro-500e. Foto: Günther Koch

Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Spritziger Japaner

Suzuki zündet jetzt auch bei der Neuauflage seines kleinen Swift den 111-PS-Turbo

Von Günther Koch/Life-Magazin

Suzuki Swift, hier als Turbobenziner und Mild-Hybrid. Foto: Koch

Monte Carlo – Auch wenn der Vitara ihm durch den SUV-Boom zuletzt bei uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hat: Der Swift ist sonst der in Deutschland, in Europa und weltweit meistverkaufte Suzuki! Es gibt ihn seit den 1980er-Jahren, erinnert sich Europa-Verkaufschef Masao Fujitano jetzt bei der Fahrvorstellung der sechsten Generation in Monte Carlo. Die tritt ab Mitte Mai in der Kleinwagenklasse vor allem gegen asiatische Konkurrenten wie Honda Jazz, Hyundai i20, Kia Rio, Mazda2, Mitsubishi Space Star, Nissan Micra oder Toyota Yaris an. Mittlerweile stehen auch die Preise fest: Sie beginnen bei 13 790 Euro.

Schon von außen sportlicher

Das Auto: Mit markanterem Kühlergrill, vertikal angeordneten Leuchten, schwarzen A-Säulen, unteren Lufteinlässe und möglichen Zweifarblackierungen tritt die Neuauflage schon außen sportlicher auf. Sie kommt solide verarbeitet daher, mutet standesgemäß an für ihr Segment, baut mit 3,84 Metern etwas kürzer, ist flacher und breiter. Der auf 2,45 Meter gewachsene Radstand sorgt für mehr Platz. Man sitzt etwas tiefer. Die höheren Seitenpolster bieten besseren Halt. Die Kopffreiheit im Fond ist größer. Das Gepäckabteil fasst 265 Liter, 54 mehr als zuvor, erläutert Chefingenieur Masao Kobori; bei umgeklappter Rückbank passen 947 hinein. Der Swift ist für fünf Personen ausgelegt. Mit den in den C-Säulen integrierten Türgriffen sieht der Fünftürer zumindest aus wie ein noch etwas schnittigerer Dreitürer.      

Sogar sonst nicht übliche Elektronikhilfen

Die Ausstattung: Sogar LED-Scheinwerfer, polierte oder lackierte 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 185er-Reifen finden sich in der Optionsliste. Edlere weiße oder mattchrome Elemente setzen innen Akzente.  Wer will, kann Klimaautomatik mit LED-Monitor sowie  Smartphone-Einbindung via Apple CarPlay und Android Auto samt Siebenzoll-Touchscreen ordern. Nicht gerade üblich in dieser Klasse sind Elektronikhilfen wie aktive Bremsunterstützung, Adaptivtempomat, Müdigkeitserkennung oder Spurhaltewarner. Die jüngere Zielgruppe könnte sich noch mehr Individualisierungsmöglichkeiten wünschen.

Zwei Drei- und Vierzylinder-Benziner

Der Antrieb: Der 1,2-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner leistet 90, der aus dem Baleno bekannte 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner 111 PS, wird als Mild-Hybrid auch mit einem System angeboten, das den Verbrennungsmotor beim Anfahren und Beschleunigen unterstützt, dazu zurückgewonnene Bremsenergie nutzt und so hilft, Sprit zu sparen. Die Euro-6-Aggregate schaffen in der Spitze 170 bis immerhin Tempo 195. Fünf-/Sechsgang-Schaltgetriebe, alternativ ein Sechsstufen-Automat für den Turbo, übertragen die Kraft auf die vorderen, beim 90-PS-Benziner mit Allgrip-Allrad, der laut Deutschland-Sprecher Jörg Machalitzky keine unwichtige Rolle spielen wird, sogar auf alle vier Räder. Den Verbrauch geben die Japaner mit 4,3 bis 5,0 Liter an, zumindest im Datenblatt.

Um bis zu 120 Kilo abgespeckt

Das Fahren: Wir sind im recht spritzigen Turbo als Mild-Hybrid unterwegs gewesen, dessen Dreizylinder natürlich spürbare Vibrationen aufweist, unterm Strich in puncto Laufkultur aber sonst doch passabel arbeitet. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende im eher moderaten Praxistest nach wechselnden Fahrprofilen auf Landstraßen und Autobahnen mit 5,2 knapp einen Liter mehr angezeigt. Dass der neue Swift um 120 Kilo auf leer ohne Fahrer bis zu 840 Kilo abgespeckt hat, erhöht die Agilität des handlichen Stadtflitzers. Das Fahrwerk federt bei aller Sportlichkeit noch komfortabel. Die Lenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Vorn sorgen innenbelüftete Scheiben-, hinten je nach Ausführung Scheiben- oder Trommelbremsen für ordentliche Verzögerung.  

Eindruck ist insgesamt sehr positiv

Alles in allem: Den Swift nur noch als Fünftürer anzubieten, damit haben die Japaner sich für die nutzwertigere Variante entschieden. Mal sehen, ob andere Versionen wie der Sport noch folgen. Bei uns hat die Neuauflage von der Übersichtlichkeit der Karosserie über das jedenfalls vergleichsweise gute Raumangebot bis hin zum sicheren Fahrverhalten einen insgesamt positiven Eindruck hinterlassen. Um den flotten Charakter zu unterstreichen, würde zu dem quirligen Japaner vielleicht generell ein etwas kleineres Sportlenkrad noch ganz gut passen.

Datenblatt

Motor: Zwei Vier- und Dreizylinder-Benziner. Hubraum 1,2, 1,0 Liter. Leistung: 66/90, 82/111 kW/PS. Maximales Drehmoment: 120/4400, 170 (160)/2000-3500 (1700-4000) Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 11,9/12,6, 10,6/10,0 (als Mild-Hybrid 10,6) Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 180/170, 195/190 (als Mild-Hybrid 195) Stundenkilometer. Umwelt: Laut Suzuki Mixverbrauch 4,3/4,9, 4,6/5,0 (als Mild-Hybrid 4,3) Liter pro 100 Kilometer, 98/110, 104/114 (als Mild-Hybrid 97) Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: Ab 13 790 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

3. April 2017