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Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

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Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Par excellence

Mercedes-E-Klasse-Kombi: Erste Ausfahrt im Volumenmodell der Baureihe, dem E220d

Von Günther Koch/Life-Magazin

 

Mercedes E-Klasse T-Modell, hier als Diesel E220d mit 194 PS. Foto: Koch

Sindelfingen – Wer es bei Daimler ins Center of Excellence schafft, wo sonst Prinzen, Scheichs oder andere Prominente ihre Luxuskarossen abholen, der macht schon was her! Beim neuen Mercedes E-Klasse T-Modell muss es so sein. Driving Experience in Sindelfingen. Die im Umfeld von Audi A6/Avant, BMW 5er/Touring oder Volvo S90/V90 angesiedelte gehobene Premium-Mittelklasse gehört zu den Volumenbaureihen der Stuttgarter. Vor allem auch deshalb, weil ein Großteil des Geschäfts mit ihr mit Dienstwagen-, Taxifahrern und anderen Flottenkunden gemacht wird. „In Europa“, sagt Produktmanager Frank Bracke, „verkaufen wir jede dritte E-Klasse als Kombi, in manchen Ländern wie Deutschland, wo Kombis stärker nachgefragt sind, sogar jede zweite.“

„Viel intelligenter kann ein Kombi eigentlich nicht sein“

Baureihen-Sprecher Steffen Schierholz fasst die wichtigsten Rahmendaten des T-Modells zusammen: Sechste Generation. Sportlicher. In der Länge auf 4,93, beim Radstand auf 2,93 Meter zugelegt. Großzügige Kopf- und Ellbogenfreiheit selbst im Fond. Trotz coupéhaftem Heck 640 bis 1820 Liter großer Kofferraum. Durch Cargo-Funktion und steileres Aufstellen der Rückbank 30 Liter mehr Stauraum. Nobles Interieur. Verschiedene Design- und Ausstattungslinien. Elektronikhilfen vom Fahrpilot für teilautonomes Unterwegssein mit korrektem Einhalten des Abstands nun sogar bis Tempo 210 und sicherem Spurwechsel über Ein- und Ausparken via Smartphone-App. Dazu Vernetzung bis hin zum Service für individuellere Betreuung. „Viel intelligenter“, stellt Sprecher Schierholz eher rhetorisch fest, „kann ein Kombi doch eigentlich nicht sein.“

Limousine seit April, T-Modell seit Herbst auf dem Markt

Die Limousine ist schon seit April auf dem Markt. Das T-Modell haben die Stuttgarter jetzt im Herbst nachgeschoben, zeitgleich mit der Performance-Variante AMG E43. Als meistverkaufte Motorisierung geht Produktmann Bracke vom Diesel E220d aus. In den steigen wir ein, nehmen uns ein größeres Autobahnstück auf der A81 Richtung Süden vor, biegen Richtung Horb am Neckar ab, fahren am Fluss entlang wieder nach Sindelfingen zurück, alles in allem über 150 Kilometer, knapp zweieinhalb Stunden, gemischte Fahrprofile.

Als 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 194 PS

Beim E220d handelt es sich um einen 2,0-Liter-Vierzylinder mit 194 PS und schon früh ab 1600 Touren wirklich durchzugsstarken 400 Newtonmetern. Für den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 geben die Stuttgarter 7,7 Sekunden an, für die Höchstgeschwindigkeit bis zu 235 Stundenkilometer. Wie sonst auch überträgt eine Neunstufen-Automatik ziemlich direkt und sanft die Kraft auf die Hinterräder. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion soll sich der E220d beim Verbrauch mit 4,2 Litern begnügen, zumindest laut Datenblatt. Bei uns hat der Bordcomputer nach schnellerer Autobahnfahrt und häufigeren Lastwechsel beim Überland- und Stadtverkehr für ein Auto dieser Größe und dieses Gewichts, leer knapp 1,8 Tonnen, noch akzeptable 6,8 Liter angezeigt.

Bis Jahresende insgesamt sieben Motorisierungen

Stehen die für dieses Jahr vorgesehenen Motorisierungen zur Verfügung, sind vier Benziner und drei Diesel, alle mit vier und sechs Zylindern, lieferbar. Die 2,0-, 3,0- und 3,5-Liter-Aggregate leisten 150 bis 401 PS, stemmen 300 bis 620 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle, beschleunigen in 4,7 bis 8,7 Sekunden von 0 auf 100 Tempo, machen das T-Modell in der Spitze 217 bis 250 Stundenkilometer schnell – bei einem Normverbrauch, der sich so jedenfalls mit 4,2 bis 8,7 Litern in den offiziellen Zahlen wiederfindet. Die Einstiegspreise reichen von 47 713 bis 77 855, die Benziner beginnen bei 48 665, der getestete Selbstzünder ist ab 50 485 Euro zu haben. Die beiden Spitzenbenziner mit 333 und 401 PS sind mit Allradantrieb kombiniert.

Fünf Fahrprogramme bis hin zu besonders sportlich

Alles in allem: Müssen sich Mercedes-Fahrwerksentwickler zwischen Komfort und Sportlichkeit entscheiden, „tendieren wir in der Tat wohl eher zu Komfort“, räumt einer von ihnen mit Blick etwa auf die Langstreckentauglichkeit bei der Driving Experience  ein. Dennoch erlauben die fünf wählbaren Fahrprogramme, nicht nur komfortabel und effizient, sondern auch sportlich, besonders sportlich und sogar mit personalisierter Einstellung unterwegs zu sein. Die Luftfederung ist Serie. Durch die Niveauregulierung hinten soll der Kombi selbst voll beladen oder mit bis zu 2100 Kilo am Haken noch waagerecht bleiben. Einer der von den Geräuschen, Vibrationen und Schwingungen her leisesten ist er sowieso. Sonst dürfte er wohl kaum vor dem Sindelfinger Center of Excellence stehen.

Datenblatt

(E220d) Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 143/194 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/1600-2800 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 235 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Mercedes Mixverbrauch 4,2 Liter pro 100 Kilometer, 109 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 50 485 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

8. November 2016