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Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Noch gefälliger

Renault hat Clio aufgewertet / Bei den Motoren sind die Franzosen wieder breiter aufgestellt

Von Günther Koch/Life-Magazin

 

Renault Clio, hier als neuer Spitzendiesel-Fünftürer mit 110 PS. Foto: Koch

Bordeaux – In Europa ist der Clio der meistverkaufte Renault, bei uns stellt er zusammen mit dem Mégane das Volumenmodell dar. Jetzt haben die Franzosen ihren in Frankreich, der Türkei und demnächst in Slowenien gebauten Kleinwagen überarbeitet. In aufgefrischter Auflage geht er im September zu Einstiegspreisen ab 11 990 Euro für den Fünftürer und ab 13 990 Euro für den Grandtour-Kombi an den Start. Mit dem Clio tritt Renault im Umfeld etwa von Ford Fiesta, Opel Corsa oder VW Polo an.

In vierter Generation

In vier Generationen sind bislang rund 13 Millionen Clio verkauft. Die aktuelle ist seit 2013 auf dem Markt. Beim Facelift haben die Entwickler die Optik geschärft, das Innere aufgewertet, die Antriebspalette erweitert und dem vergleichsweise geräumigen Fünfsitzer – immerhin 4,06/4,26 Meter lang, Radstand 2,58 Meter, Kofferraum 300/443 bis 1146/1380 Liter – darüber hinaus neue Komfortdetails spendiert.

„Nicht vollständig umkrempeln“

Es ging nach Renault-Angaben diesmal darum, den in Neuauflage gerade in Bordeaux vorgestellten Clio „nicht vollständig umzukrempeln, sondern ihn noch gefälliger zu machen“. Die Front wirkt deutlich markanter. Die Anpassungen im Cockpit vom neuen Lenkrad bis hin zur leicht modifizierten Mittelkonsole fallen dagegen eher dezent aus.

Ausstattungsmäßig interessant ab Stufe zwei

Neben elektrischen Fensterhebern vorn, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und umklappbarer Rücksitzlehne findet sich bereits im Basispaket auch ein Tempopilot samt Begrenzer. Ab Stufe zwei ist ein Audiosystem an Bord, das per App multimedial nutzbar ist, und der Kombi verfügt dann über einen mobilen Ladeboden. Erst ab Stufe drei ist die Klimaanlage Standard. Ab vier sind LED-Scheinwerfer, Eco-Mode, Einparkhilfe, Multimediasystem, Navigation und Leichtmetallräder Serie.

Franzosen setzen auf Individualisierung

Das Spitzenmodell Initial Paris ist etwa mit Leder, Online-Infotainment und Rückfahrkamera noch besser ausgestattet. Die Easy Park genannte Elektronikhilfe lässt den stärker vernetzten Clio fast selbstständig ein- und ausparken. Vom Dachaufkleber bis zu farblich abgesetzten Dekors am Instrumententräger sind viele Individualisierungen möglich.

Auch zwei sportlichere Modelle

Der ab 22 290 Euro teure RS-Sportler kommt mit spezieller Frontschürze, Seitenschweller-Verkleidungen, Heckschürze mit Diffusor, außenliegenden Auspuffendrohren und großem Dachkantenspoiler daher. Die Trophy-Variante, die ab 24 490 Euro kostet, liegt tiefer und ist mit Sportfahrwerk samt strafferer Feder-/Dämpferabstimmung bestückt.

Fünf Benziner, drei Diesel

Acht Motorisierungen stehen zur Wahl. Neu ist dabei der Spitzendiesel mit 110 PS. Am sparsamsten geht der Basisselbstzünder mit einem Verbrauch von zumindest laut Datenblatt nur 3,3 Litern zu Werke. Bei den Ottomotoren gibt es einen Dreizylinder mit 90 PS im Programm.  Die fünf Benziner, darunter vier Turbos, leisten 73 bis 220 PS, der günstigste der drei Turbodiesel mit 75, 90 und 110 PS beginnt bei 15 190 Euro. Sie alle machen die leer 1052 bis 1279 Kilo schweren Clio in der Spitze 167 bis Tempo 235 schnell. Fünf-, Sechsgang-Schaltgetriebe oder Sechsgang-Doppelkupplungsboxen übertragen die Kraft auf die vorderen Räder.

Recht günstige Normverbräuche

In Verbindung damit und der offenbar erst ab Ausstattungsstufe vier serienmäßigen Stopp/Start-Spritsparfunktion gibt Renault den Verbrauch im Mix bestenfalls mit eben 3,3 bis 5,9 Litern an. Wir sind im Flachland rund um Bordeaux im 118-PS-Benziner und im 110-PS-Diesel unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist gemischten Stadt- und Landstraßenfahrprofilen da 6,2 und 4,9 Liter angezeigt.

Eher fürs urbane Umfeld

Alles in allem: Fahrwerksmäßig ist man in dem eher fürs urbane Umfeld konzipierten Clio recht komfortabel unterwegs. Wer es sportlicher mag, muss etwas mehr Geld ausgeben. Die elektrische Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung geben. Die Bremsen, vorn innenbelüftete Scheiben, hinten Trommel, packen ordentlich zu. Es hat durchaus seine Gründe, warum sich der kleine Franzose so gut verkauft.   

Datenblatt

Motor: Fünf Drei- und Vierzylinder-Benziner, darunter vier Turbo, drei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 0,9 bis 1,6 Liter. Leistung: 54/73 bis 162/220 kW/PS. Maximales Drehmoment: 107/4250 bis 280/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,6 bis 14,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 167 bis 235 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Renault Mixverbrauch 3,3 bis 5,9 Liter pro 100 Kilometer, 85 bis 135 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Grundausstattung (Auswahl): Stabilitätskontrolle, Seiten-, Kopfairbags, Kindersitzhalterungen, 15/16/17/18-Zoll-Räder mit 185/195/205er-Reifen. Preis: 11 990 bis 24 290 (Clio Fünftürer), 13 990 bis 21 290 Euro (Clio Grandtour), 22 990 Euro (RS), 24 490 Euro (RS Trophy).

KoCom/Fotos: Günther Koch

13. Juli 2016