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Nicht nur am Passo

Alfa Romeo Stelvio I: Die erste Ausfahrt geht auf Nummer sicher in den winterlichen Bergen

Von Günther Koch/Life-Magazin

Alfa Romeo Stelvio: Das mittelgroße SUV ist das erste Modell dieser Art der Italiener. Foto: Alfa Romeo

St. Moritz – Nach Einführung der Sportlimousine Giulia im Sommer 2016 geht Alfa Romeo nun den nächsten Schritt zur Wiederbelebung der Marke. Noch Mitte März soll der gerade im schweizerischen St. Moritz vorgestellte hochgewachsene Giulia-Bruder namens Stelvio bei den aktuell in Deutschland rund 90 Händlern und in deren 120 Verkaufsstellen stehen. Er tritt ab 47 500 Euro in der Premiumklasse etwa gegen Audi Q5, BMW X3, Jaguar F-Pace oder Mercedes GLC an.

Auf der Giulia-Plattform

Das Auto: Beim Stelvio, benannt nach dem mit 2757 Metern höchsten Gebirgspass in Italien, dem Stilfser Joch, italienisch Passo dello Stelvio, handelt es sich um Alfas erstes SUV-Modell. Es baut auf der Plattform auf, auf der auch die Giulia entsteht. Der fünftürige Fünfsitzer kommt solide verarbeitet daher, mutet durchaus wertig an, ist 4,68 Meter lang, verfügt über mehr Bodenfreiheit und breitere Spuren. 2,81 Meter Radstand erlauben ordentlich Platz selbst im Fond. Das Gepäckabteil fasst erweiterbare 525 Liter. Im insgesamt übersichtlich gestalteten Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff.    

Später folgt noch Quadrifoglio-Spitzenmodell

Die Ausstattung: Über der Basisversion gibt es noch die, die Super heißt. Bei der gehören etwa Infotainmentsystem mit Vernetzung und 6,5-Zoll-Farbbildschirm, Audioanlage, Lederlenkrad, Leder/Stoff-Polster und elektrische Heckklappe zum Grundumfang. Anhängerstabilisierung, Kollisionswarner, autonome Notbremsfunktion, Fußgängererkennung und Spurhaltehilfe tragen zur Sicherheit bei. Ab Werk sind größere 18-Zoll-Leichtmetallräder aufgezogen. Das Spitzenpaket Quadrifoglio folgt. Wer will, kann Sport-, Licht-, Assistenz- und Audiopakete ordern.

Zunächst Benziner mit 280 und Diesel mit 210 PS

Der Antrieb: Zum Start stehen zunächst zwei Vierzylinder-Turbos zur Wahl. Der 2,0-Liter-Benziner, der bei 49 000 Euro beginnt, leistet 280, der 2,2-Liter-Diesel 210 PS. Sie bringen leer bis zu 1660 Kilo auf die Waage, können Lasten bis 2300 Kilo ziehen. Beide bringen den Stelvio in 5,7 und 6,6 Sekunden auf Tempo 100, machen ihn in der Spitze bis 230 und 215 Stundenkilometer schnell. Eine Achtstufen-Automatik überträgt die Kraft auf alle Räder. Sie ist per Hand auch über große Paddel schaltbar, die aber fest an der Lenksäule sitzen und nicht am Lenkrad, sich deshalb beim Lenken leider nicht mitdrehen. Die Stopp/Start-Spritspartechnik ist Standard. In Verbindung damit geben die Italiener den Mixverbrauch zumindest im Datenblatt mit 7,0 und 4,8 Litern an. Chefingenieur Roberto Fedeli kündigt in der Folge noch einen 200-PS-Benziner und einen 180-PS-Diesel auch mit reinem Hinterradantrieb sowie einen 510-PS-Sechszylinder für den Quadrifoglio an.   

Wie ein normaler Pkw

Das Fahren: Wir sind im 210-PS-Diesel rund 135 Kilometer über Landstraßen durch die Bergwelt des Engadins bis ins italienische Livigno und wieder zurück unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer des noch drehmomentstärkeren Selbstzünders am Ende nach eher vorsichtiger Fahrweise bei winterlichen Wetter- und Straßenbedingungen, die eine realistische Einschätzung der dynamischen Qualitäten nicht erlaubt haben, 6,7 Liter angezeigt. Trotz des höheren Schwerpunkts lässt sich der Stelvio weitgehend wie ein normaler Pkw bewegen. Sein Gewicht ist gut verteilt. Die Lenkung gibt direkte Rückmeldung. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. Der für noch mehr Traktion und damit Sicherheit sorgende Serienallrad schaltet sich bedarfsgerecht zu. Über die Fahrdynamikregelung ist auch ein Effizienzmodus einstellbar.

„Wir sind wieder da!“

Alles in allem: Das passt (nicht nur am Passo), denn spät, aber immerhin ist auch Alfa nun im boomenden SUV-Segment vertreten, plant vorläufig neben zwei anderen emotionaleren Modellen, etwa Coupé und Cabrio, noch ein kleineres und ein größeres SUV. Der Stelvio soll auch die ansprechen, die bei der Giulia möglicherweise ebenfalls einen Kombi erwartet haben. Mit dem Quadrifoglio nehmen die Italiener nach eigenen Angaben sogar Porsche und den Macan ins Visier. Alles ambitioniert. Mal sehen, wo Alfa am Ende steht! Fabricio Curci jedenfalls, zuständiger Markenchef auch für Europa, wiederholt selbstbewusst und mit Nachdruck, was zuvor schon bei der Einführung der Giulia immer wieder zu hören war: „Wir sind wieder da!“

Datenblatt

Motor: Ein Vierzylinder-Turbobenziner, ein Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0, 2,2 Liter. Leistung: 206/280, 154/210 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/2250, 470/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 5,7, 6,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 230, 215 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Alfa Romeo Mixverbrauch 7,0, 4,8 Liter pro 100 Kilometer, 161, 127 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 49 000, 47 500 Euro.

KoCom/Fotos: Alfa Romeo/Koch

1. März 2017