Neu ausgerichtet
VW-Nutzfahrzeugsparte stärkt Kooperation bei Individualisierung / International neu ausgerichtet
Von Peter Bohne/Life-Magazin
Der VW Crafter ist für Aus- und Umbauten interessant. Bald auch als Reisemobil? Foto: VW
Wrzesnia – Ein sperriges Wort: Aufbauherstellermanagement. Unter diesem Namen hat die Nutzfahrzeugsparte von VW einen speziellen Geschäftsbereich eingerichtet, mit dem sich die Hannoveraner jetzt international neu ausrichten, um unterschiedlichsten Individualisierungs-, Auf- und Umbauanforderungen künftig noch besser gerecht zu werden.
Noch mehr nach Kundenbedürfnissen entwickelt
Wrzesnia, eine Kleinstadt in Polen etwa 50 Kilometer östlich von Posen. Hier läuft der Crafter vom Band. Der große Transporter ist laut VW wie bisher kein anderes Modell besonders nach den Kundenbedürfnissen an ein leichtes Nutzfahrzeug entwickelt worden. 70 Prozent aller Crafter erhalten demnach weitere Individualisierungen. Bei der mittleren T-Baureihe sind es rund 50, beim kleinen Caddy noch 35 Prozent.
Nutzungsanforderungen der unterschiedlichen Gruppen kennen
Was den Crafter betrifft, bemühen sich die Hannoveraner nach der Neuausrichtung in Entwicklung, Produktion und Vertrieb in Wrzesnia, mit insgesamt 60 Auf- und Umbauvarianten ein noch umfangreicheres Individualisierungsprogramm für, wie es heißt, „kundenindividuelle Lösungen“ anzubieten. Das bedeutet jedoch, Nutzungsanforderungen der unterschiedlichsten Kundengruppen genau zu kennen, denn: „Heute wird das leichte Nutzfahrzeug mehr denn je auf spezielle Einsatzzwecke zugeschnitten.“ Dabei geht es um maßgeschneiderte Offerten.
Strategisch ebenfalls auf neuen Wegen
Vor diesem Hintergrund geht VW auch strategisch neue Wege, hat den bisher mit Schwerpunkt Aufbau individueller Lösungen ab Werk versehenen Sonderwagenbau mit dem Aufbauherstellermanagement, also der Betreuung externer Auf- und Umbaupartner, zusammengelegt.
Bemühen um Lösungen aus einer Hand
Mit dem im Englischen Customized Solutions genannten Bereich „bündeln wir unsere Kräfte, können unsere Partner und Kunden noch besser betreuen“, sagt Leiter Volker Eissele. Durch einen breiteren Individualisierungsumfang ab Werk „plus einem fast unbegrenzten Feld durch die Zusammenarbeit mit den Aufbauherstellermanagement-Partnern“ biete man „Lösungen aus einer Hand“. Die Partner, in denen Eissele auch einen „verlängerten Verkaufsarm“ sieht, lieferten gut vorbereitete Basisfahrzeuge, sorgten für möglichst einfache Abwicklung. Auch ihnen wolle man den Auf-und Umbau erleichtern.
Jüngst erst eigene Akademie ins Leben gerufen
Mit Blick auf den internationalen Vertrieb geht es für den bei der VW- Nutzfahrzeugsparte für Großkunden sowie für Auf- und Umbauhersteller zuständigen Volkmar Steinhorst darum, dem Gewerbekunden die „branchenspezifische und gleichzeitig individuelle Lösung zu bieten, die er braucht, um sein Geschäft professionell zu betreiben“. Jüngst erst habe man sich auch da im Rahmen einer noch engeren Zusammenarbeit mit Importeuren sowie mit Auf- und Umbauherstellern neu aufgestellt und eine Akademie ins Leben gerufen, die sich mit Flotten und gewerblichen Lösungen befasst und an „Konzepten für morgen“ arbeitet.
Kurier, Logistik, Service und Mobile
Als Schwerpunkte von 65 Workshops nennt Steinhorst unter anderem die Themen Kurier, Logistik, Service und Mobile. Im Ergebnis sei es dabei konkret etwa um zusätzliche Steckdosen im Laderaum für eine bessere Innenbeleuchtung, um vormontierte Befestigungen oder um einen mit zusätzlichen Aussparungen vcrsehenen Universalholzboden gegangen. Ausrüster wie Sortimo, Würth, Bott oder Alica ergänzten die Variabilität. So würden zum Beispiel Zuheizer zur Klimatisierung herangezogen und Wasserzusatz- und Luftstandheizung seien vor der B-Säule integriert, um das Ladevolumen nicht einzuschränken.
KoCom/Fotos: Peter Bohne/VW/Hersteller
22. Juni 2017