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Mit X-Faktor

Opels hat jetzt auch den neuen Crossland, das kleinere Schwestermodell des Mokka, am Start

Von Günther Koch/Life-Magazin

Opel Crossland X, hier als 120-PS-Spitzendiesel mit Zweifarblackierung. Foto: Koch

Roncade/Jesolo – Mit dem Crossland X bringt Opel die erste gemeinsame Entwicklung mit dem PSA-Konzern auf die Straße. Sie ist 2012, schon lange vor der inzwischen beschlossenen Übernahme der Rüsselsheimer durch die Franzosen, vereinbart worden. Das PSA Gegenstück wird später im Jahr der Citroën C3 Picasso sein. Der gerade im italienischen Veneto vorgestellte Crossland X selbst steht ab 24. Juni zu Einstiegspreisen ab 16 850 bei den Händlern. Er tritt im Umfeld insbesondere des gerade erst aufgewerteten Renault Captur an.

Mehr fürs städtische Umfeld

Das Auto: Der zweite Opel mit dem X im Namen ist anders als der sportlichere Mokka-SUV mit Allradoption mehr fürs städtische Umfeld, für größere Einkäufe und längere Urlaubsfahrten gedacht, betont Produktmarketing-Chef Albrecht Schäfer. Der für bis zu fünf Personen ausgelegte Crossover kommt auf 4,21 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für die Kleinwagenklasse recht wertig an, fährt mit SUV-Verkleidungen, bei Zweifarblackierung mit einer Art „schwebendem“ Dach und mit angedeutetem Unterfahrschutz am Heck vor. Platz ist bei 2,60 Meter Radstand selbst im Fond noch ganz ordentlich vorhanden. Das Gepäckabteil fasst stattliche 410 bis 1255 Liter. Die Rücksitze sind geteilt umklapp-, dazu verschieb- und in der Neigung verstellbar. Die Bedienung im insgesamt doch ziemlich übersichtlichen Cockpit ist nach kurzer Eingewöhnungzeit rasch im Griff.        

Vernetzung und verschiedene Assistenzsysteme

Die Ausstattung: Drei Lines stehen zur Wahl. Schon im Basispaket sind etwa Müdigkeitswarner, Spurassistenz, Verkehrsschilderkennung, Tempomat samt Begrenzer und Radio enthalten. Bei der Stufe darüber gehören Audiosystem, Siebenzoll-Touchscreen-Farbmonitor, persönliche Online- und Serviceassistenz, Smartphone-Integration, Klimaanlage, Lederlenkrad und Leichtmetallräder zum Grundumfang, bei der höchsten Nebelscheinwerfer, Klimaautomatik und Polster aus einer Kombination aus Stoff und Ledernachbildung. Wer will, kann zudem Voll-LED-Scheinwerfer, Headup-Display, Totwinkel-, Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung und Fußgängererkennung, automatische Parkassistenz und Panorama-Rückfahrkamera ordern.  Ab Werk lässt Opel 15/16-Zoll-Räder mit 195/205er-Reifen aufziehen.   

Drei Benziner und zwei Diesel mit 81 bis 130 PS

Der Antrieb: Die drei Dreizylinder-Benziner, darunter zwei Turbos mit Direkteinspritzung, leisten 81, 110 und 130, die zwei bei 19 300 Euro beginnenden Vierzylinder-Turbodiesel 99 und 120 PS. Die 1,2 und 1,6 Liter großen PSA-Aggregate machen die leer 1163 bis 1319 Kilo schweren Frontantriebler in der Spitze 170 bis 206 Stundenkilometer schnell. Fünf- und Sechsgang-Schaltgetriebe übertragen die Kraft auf die Räder, beim 110-PS-Turbobenziner ein Sechsstufen-Automat. Für Sommer kündigt Chefingenieur Olaf Kaden noch eine Autogasvariante an. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion geben die Rüsselsheimer den Mixverbrauch zumindest im Datenblatt mit nur 3,6 bis 5,4 Litern an.  

Gestraffter Fahrwerkskomfort

Das Fahren: Wir sind in den 110- und 130-PS-Turbobenzinern sowie im 120-PS-Turbodiesel unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist gemischten Autobahn- und Landstraßenfahrprofilen bei weitgehend moderater Fahrweise 6,9 (statt, 4,8), 7,2 (statt 5,1) und 5,7 (statt 4,0) Litern angezeigt. Die Dreizylinder laufen zwar etwas rauer, schieben die ohne Allrad leichteren Crossland aber doch ziemlich spritzig voran, so dass sich auf den Serpentinen in den Weinbergen des Veneto sogar so etwas wie sportlicher Fahrspaß eingestellt hat. Der Diesel punktet mit seiner Durchzugskraft. Dämpfer und Federn sind straffer abgestimmt, insgesamt federt das Fahrwerk aber dennoch durchaus komfortabel.  Trotz höherer Bodenfreiheit hält sich die Wankneigung in Grenzen. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung geben. Die Bremsen sorgen für standfeste Verzögerung.

Einstieg in die Modellfamilie

Alles in allem: Der neue Crossland stellt den Einstieg in die Opel-X-Familie dar. Über dem Mokka in der Mitte gesellt sich dann an der Spitze für das Kompaktsegment noch der Grandland hinzu, der sich die Plattform mit dem Peugeot 3008 teilt. Dritte Kooperation wäre der mit dem Citroën Berlingo/Peugeot Partner vergleichbare Opel Combo, ehe die nächste Corsa- und Citroën C3/Peugeot 208-Generation anstehen dürften. Der französisch-deutsche Anfang ist gemacht, und zwar cross durchs Land.    

Datenblatt

Motor: Drei Dreizylinder-Benziner, darunter zwei Turbos, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,2, 1,6 Liter. Leistung: 60/81 bis 96/130 kW/PS. Maximales Drehmoment: 118/2750 bis 300/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,1 bis 14,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 170 bis 206 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Opel Mixverbrauch 3,6 bis 5,4 Liter pro 100 Kilometer, 93 bis 123 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 16 850 bis 24 000 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

18. Mai 2017