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Koreanischer Pfiffikus

Kia bereitet Einführung des neuen Picanto vor / Dritte Generation / Nur noch Fünftürer / Drei Benziner

Von Günther Koch/Life-Magazin

Enthüllt: Kias neuer Picanto, hier in sportlicherer GT-Line-Ausführung. Foto: Koch

Frankfurt/Main – Kia-Europa- und -Deutschland-Zentrale in Frankfurt/Main, Designdome: Noch vor der eigentlichen Weltpremiere im März beim Autosalon in Genf stellt Kia den neuen Picanto vor. Die dritte Generation des nun nur noch mit praktischeren fünf und nicht mehr mit drei Türen erhältlichen Kleinstwagens kommt Anfang des zweiten Quartals zu den Händlern, tritt nach wie vor im Umfeld etwa von Fiat Panda, Opel Karl, Renault Twingo, Toyota Aygo oder VW Up an. Der i10 von Hyundai ist das Schwestermodell im Konzern.  

Insgesamt selbstbewusster

Das Auto: Die solide verarbeitete und für ihre Klasse qualitativ standesgemäß anmutende Neuauflage, in Korea und Deutschland entwickelt, bleibt 3,59 Meter lang, ist genauso breit wie vorher, baut etwas höher. Der Überhang vorn ist kürzer, der hinten länger. Das Heck fällt steiler ab. Im Profil wirkt der Picanto gestreckter, insgesamt selbstbewusster. Dass der Radstand auf 2,40 Meter zugelegt hat, schafft mehr Knie- und Beinfreiheit für Fahrer und Beifahrer. Der Sitzkomfort ist höher. Durch die stärkere Neigung der Rückenlehne kann man auch im Fond künftig noch etwas entspannter Platz nehmen. Im 255 bis 1010 Liter großen variablen Kofferraum mit dem herausnehmbaren Boden lassen sich jetzt gleich 55 Kilo mehr Gepäck verstauen. Innen geht es bis hin zum Siebenzoll-Touchscreen-Farbmonitor pfiffig-moderner und eleganter zu. Eine Dachantenne im Haifischflossen-Design löst später die konventionelle ab.

Mehr Individualisierungsmöglichkeiten

Die Ausstattung: Mehr Individualisierung bis hin sogar zu fünf verschiedenen Lederpaketen ist möglich. Es gibt außen wie innen neue Farben. LED-Tagfahrlicht und -Blinkleuchten deuten Hightech an. Sechs Airbags sind überall Standard. Unter anderem Navigation mit Smartphone-Einbindung, kabelloses Laden und autonome Notbremsassistenz finden sich in der Liste. Wer will, kann eine längs verschiebbare Mittelarmlehne ordern. Je nach Ausführung sind ab Werk 14/15/16-Zoll große Räder mit 175/185/195er-Reifen aufgezogen. Erstmals wird die schnittigere GT-Line-Version angeboten, die über Sportstoßfänger, Diffusoroptik hinten, Doppelrohrauspuff mit verchromten Endrohren sowie Farbakzente an Kühlergrill, Lufteinlässen, Seitenschwellern und Heckschürze verfügt.

Stärkstes Triebwerk mit 100 PS ab Herbst

Der Antrieb: Drei Benziner sind vorgesehen. Der 1,0-Liter-Dreizylinder-Sauger leistet 67, das etwas größere 1,2-Liter-Vierzylinder-Pendant 84 PS. Den 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbodirekteinspritzer mit 100 PS kündigen die Koreaner genauso wie für den ebenfalls gerade erst präsentierten neuen Rio für das vierte Quartal an. Es ist das bislang stärkste Triebwerk im Picanto. Nach den vorläufigen technischen Daten für den europäischen Markt machen die drei Aggregate die leer nur um die 1000 Kilo schweren Frontantriebler in der Spitze 161 bis 180 Stundenkilometer schnell. Fünfgang-Schaltgetriebe übertragen die Kraft auf die Vorderräder, im 1,2-Liter kann dies wahlweise eine Vierstufen-Automatik tun. Die Schaltversionen haben je nach Ausführung das Stopp/Start-Spritsparsystem an Bord. Auch in Verbindung damit gibt Kia den Mixverbrauch vorerst noch ohne den Turbo mit 4,2 bis 5,4 Litern an, zumindest im Datenblatt.

Noch leichter zu manövrieren

Das Fahren: Noch steht die Fahrvorstellung aus. Sie ist Ende März geplant. Die Koreaner versprechen „mehr Agilität und Fahrspaß“, verweisen dabei auf Modifikationen am Fahrwerk auch mit Blick auf mehr Dynamik und Stabilität. Mit der direkter übersetzten elektronisch unterstützten Lenkung lässt sich in jedem Fall der Lenkaufwand reduzieren, der laut Kia innen leisere Picanto zudem in der Stadt noch leichter manövrieren. Den Angaben zufolge ist der Wendekreis noch kleiner geworden. In Kurven soll eine Zusatzfunktion im elektronischen Stabilitätsprogramm zu mehr Sicherheit und stabilerem Handling führen, indem sie, ist man dort flotter unterwegs, einem Untersteuern des Fahrzeugs entgegenwirkt. Vorn sorgen Scheiben-, hinten je nach Ausführung auch Trommelbremsen für die Verzögerung.

Preislich wohl auf Vorgängerniveau

Alles in allem: Preise für die Neuauflage des Stadtautos hat Kia offiziell noch nicht genannt. Sie dürften sich aber etwa auf dem zuletzt bei knapp unter 9500 Euro beginnenden Vorgängerniveau bewegen. Obwohl auch das Segment, in dem der Picanto antritt, hart umkämpft ist, äußert sich Kias operativer Europa-Chef Michael Cole bei der Vorstellung im Designdome der Frankfurter Zentrale nicht ohne Grund zuversichtlich, mit der Neuauflage das Profil weiter schärfen und den Marktanteil steigern zu können. Schließlich gilt auch für den kleinsten Kia das Sieben-Jahre-Garantieversprechen der Koreaner.  

Datenblatt

Motor: Drei Drei- und Vierzylinder-Benziner, darunter ein Turbo. Hubraum: 1,0, 1,2 Liter. Leistung: 49/67, 62/84, 74/100 kW/PS. Maximales Drehmoment: 96/3500, 122/4000, 172/1500-4000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: Je nach Getriebe 10,1 bis 14,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 161 bis 180 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Kia Mixverbrauch (ohne den Turbo) 4,2 bis 5,4 Liter pro 100 Kilometer, 97 bis 124 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: Voraussichtlich ab unter 10  000 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

16. Februar 2017