Der Skorpion sticht
Abarth präsentiert neuen 124 Spider, 595 und 695 Biposto / Sie alle sind auf Hochleistung getrimmt
Von Günther Koch/Life-Magazin
Abarth 124 Spider: Mit der Neuauflage kehrt der Roadster zurück. Foto: Waldinger
Frankfurt/Main – Einst war Abarth so etwas wie der Haustuner von Fiat, daraus geworden ist inzwischen eine eigenständige Marke im Konzern. Die gibt sich im Zeichen des Skorpions ziemlich selbstbewusst, nimmt wie jetzt aus Anlass der Fahrvorstellung von gleich drei neuen Modellen in der Klassikstadt in Frankfurt/Main auch für den 124 Spider, 595 und den Biposto in Anspruch „klein und schnell, exklusiv und unkopierbar“ zu sein.
Mit klassischem Stoffverdeck
Zum Abarth 124 Spider: Die Neuauflage des 1966 erstmals eingeführten Roadsters hat einen spurtstarken 1,4-Liter-Benziner mit 170 PS unter der Haube. Der treibt es mit dem 1060 Kilo leichten Zweisitzer mit manuellem Stoffverdeck bis 224 Stundenkilometer auf die Spitze, soll sich beim Verbrauch in Verbindung mit dem knackigen Sechsgang-Schaltgetriebe im Mix mit rund sechseinhalb Liter begnügen, zumindest laut Datenblatt. Das Fahrwerk des spritzig-agilen Heckantrieblers mit tiefem Schwerpunkt macht vor allem in Kurven und Serpentinen Spaß. Wer will, kann über die Sporteinstellung noch dynamischeres Rennsport-Feeling aufkommen lassen. 40 000 Euro für den 4,07 Meter langen kleinen Flitzer mit 2,31 Meter Radstand haben es in sich. Auch für das 140-Liter-Gepäckabteil gilt: Wenigstens das Nötigste passt hinein! Für das noch stärkere 300-PS-Rallye-Vorbild ist den Angaben nach keine Straßenzulassung vorgesehen.
Mal eher puristisch, mal mehr Turismo-orientiert
Zum Abarth 595: Die sportliche Ableitung des kleinen Fiat 500 bieten die Italiener als Fließheck und als Cabrio in verschiedenen Ausführungen mal eher als puristisches Sportgerät, mal mehr Turismo-orientiert an. Der zur Verfügung stehende 1,4-Liter-Benziner hat mehr Power, leistet 145, mit neuer Turboaufladung 165, im Competizione sogar 180 PS. Jede Variante ist mit besonderen Ausstattungsdetails bis hin zum Beats-Audiosytem bestückt, lässt sich weiter veredeln etwa mit Leder oder besonderen elektronischen Hilfen. Alle 595 haben in Sachen Multimedia nun das Fünfzoll-Serienradio mit Touchscreen-Monitor und vernetzten Livediensten an Bord. Zu den Individualisierungen außen gehören der neue Heckdiffusor sowie spezielle Spoilerlippen vorn und hinten. Die Preise für die kleinen Kraftpakete, 3,66 Meter lang, Radstand 2,31 Meter, Kofferraum 185 Liter, beginnen bei 18 290 und 20 890 Euro.
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Auf Hochleistung getrimmt
Zum Abarth 695 Biposto: Der Turbo des bekannten 1,4-Liter-Benziners mit hier 190 PS kommt inzwischen fast ohne Aufladungsloch aus. In 5,9 Sekunden ist der Biposto auf Tempo 100, schafft 230 Stundenkilometer. „Schneller“, so Abarth („Mehr Motorsport geht nicht“), „war noch kein Auto auf Basis des Fiat 50.“ 997 Kilo „Kampfgewicht“ und pro PS 5,2 Kilo Leistungsgewicht machen es möglich. Das manuelle Fünfgang-Getriebe ist auf Renneinsätze hin entwickelt worden, verleiht dem Frontantrieb im Verbund mit dem Sperrdifferenzial vorn mehr Traktion. Die besonderen Fahrwerkskomponenten bis hin zu den auf Hochleistung ausgelegten Bremsen sind noch feiner Richtung Dynamik abgestimmt. Außen wie innen sieht man dem etwa mit Karbonapplikationen und Schalensitzen aus kohlefaserverstärktem Kunststoff bestückten Biposto an, was in ihm steckt. Für 39 900 Euro darf man schließlich auch was erwarten!
Stets begleitet von satterem Motorklang
Alles in allem: Der Abarth-Skorpion sticht, in allen Modellen – ob 124 Spider, 595 oder 695 Biposto – begleitet von satterem Motorklang. Übertreiben sollte man es freilich nicht. Bei so kleinen und leichten Autos gilt ebenso die Kunst, so relativ hohen Leistungen auch stets sicher und kontrolliert auf die Straße zu bringen.
KoCom/Fotos: Waldinger/Abarth
27. Oktober 2016