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Fokus Hybrid

Honda (I): Japaner setzen auf Teilelektrifizierung / Nächstes Modell steht schon in der Warteschleife

Von Günther Koch/Life-Magzin

Hondas Modellpalette besteht aktuell fast ausnahmslos aus Hybrid. Foto: Koch

Erlensee – Egal ob der frisch überarbeitet HR-V-SUV oder die im Oktober auf den Markt kommende Neuauflage des kompakten Civic: Auch sie haben einen hybriden Antriebsstrang unter der Haube. Mit Ausnahme des vollelektrischen Kompakt-SUV mit dem seltsamen Namen e:Ny1 und des Kompaktsportlers Civic Type R hat Honda seine Modellpalette damit nunmehr fast komplett hybridisiert, wobei der CR-V-SUV sogar als Plug-in-Hybrid angeboten wird.

Bis zum Jazz hinunter

Honda-Akademie in Erlensee bei Hanau. Die Japaner stellen ihre Hybridflotte vor. Dass der Motorisierungsfokus bei dem Hersteller mittlerweile klar auf der Hybridisierung liegt, hat nicht zuletzt auch damit zu tun, wie Honda-Deutschland-Sprecher Daniel Blaschke und Technikspezialist Kotaro Yamamoto bei der nationalen Veranstaltung in Erlensee ausdrücklich betonen, dass sich Elektroautos aktuell doch deutlich schwächer verkaufen als erwartet.

Anfänge mit Insight

Rückblick. 1999 haben die Japaner mit dem aus ihrer Sicht „revolutionären Insight“ das erste Modell mit benzin-elektrischem Hybridantrieb in Europa vorgestellt. Im vierten Jahrzehnt also produziert Honda schon Hybridfahrzeuge. „Seitdem“, sagt Yamamoto, „haben unsere Ingenieure diese Art von Antrieb perfektioniert.“ Das Ergebnis zeige sich in den derzeitigen, vollständig elektrifizierten Volumenmodellen der Marke. Sie alle seien mit diesem Antrieb ausgerüstet, kurz e:HEV genannten. Dabei handelt es sich um eine Honda-eigene Vollhybrid-Technologie, die einen Benzin- und einen Elektromotor kombiniert. „Es ist ein selbstladendes System, das keine Aufladung an der Steckdose benötigt, da die Batterie während der Fahrt vom Verbrenner und durch Bremsenergie-Rückgewinnung aufgeladen wird.“

Stärkeres Umweltbewusstsein

Seit Markteinführung des ersten Civic 1972 hat Honda sich zunächst auf Benzinmotoren konzentriert. So sei es beispielsweise durch Magerverbrennung gelungen, Schadstoffausstöße erheblich zu senken. Die Japaner haben schließlich vor dem Hintergrund zunehmenden Umweltbewusstseins damit begonnen, die benzin-elektrische Hybridtechnologie zu erforschen. Ziel sei es gewesen, „das effizienteste Fahrzeug der Welt zu bauen“. Der erste in Serie gebaute Honda-Hybrid, der 1999 eingeführte Insight, habe, ausgestattet mit Parallelhybrid samt integrierter Motorassistenz, kombiniert immerhin im Mix pro 100 Kilometer 3,4 Liter Spritverbrauch erreicht, allerdings im NEFZ-Zyklus.

Ultimativ auf Rennstrecke

Zu den verschiedenen Hybridarchitekturen für unterschiedliche Anwendungen gehören laut Hersteller das Multi-Mode-Drive-System mit zwei Elektromotoren, das in den aktuellen europäischen e:HEV-Modellen zum Einsatz kommt, sowie das mit Namen Super-Handling-All-Wheel-Drive mit Elektromotor, Verbrenner und Generator etwa aus dem Supersportwagen NSX. Die „ultimative Umsetzung der Hybridtechnologie von Honda“ hat sich laut dem Unternehmen auf der Rennstrecke gezeigt, etwa als man mit Beginn der Turbohybrid-Ära 2015 als Motorenlieferant in die Formel-1 zurückgekehrt ist und dort auch wieder Titel gewonnen hat.

Aus Leistung und Effizienz

Für Technik-Interessierte das aktuelle Hybridsystem am Beispiel des HR-V: Es zeichnet sich wie bei den anderen Hybrid durch bestmögliches Gleichgewicht aus Leistung und Effizienz aus, kombiniert dabei einen Benziner mit zwei kompakten Elektromotoren. Das elektrische Fahrgefühl ist mit Blick auf „uneingeschränkte Alltagstauglichkeit“ entwickelt worden. Beim Antrieb handelt es sich um einen direkten. Im HR-V bringt es das System auf 96/131 kW/PS. Das maximale Drehmoment liegt bei kräftigeren 253 Newtonmetern an, sorgt beim ersten Test für ein in der Tat sehr angenehmes und zugleich recht komfortables Fahrerlebnis.

Drei Antriebsmodi

Drei verschiedene Antriebsmodi stehen zur Wahl. Es sind dies Elektro-, Hybrid- und Verbrennermodus. Im ersten treibt der Elektromotor das Fahrzeug direkt an. Im zweiten bringt der Verbrenner den zweiten Elektromotor in Schwung, der als Generator fungiert und Energie für den elektrischen Antriebsmotor produziert. Im dritten schließlich ist der Benzinmotor über eine Überbrückungskupplung direkt mit den Rädern verbunden. Die drei Modi gehen nahtlos ineinander über, was im Stadtverkehr wie auf der Autobahn ein besseres Zusammenspiel der einzelnen Komponenten erlaubt. Über den Fahrmodus-Schalter ist zudem ein Sportmodus mit noch direkterem Ansprechverhalten aktivierbar. Für ein stärkeres, noch Elektro-ähnlicheres Fahrgefühl ist der Grad der Energierückgewinnung beim Ausrollen oder beim Bremsen und das daraus resultierende Maß an Verzögerung einstellbar.

Der Prelude folgt

Momentan hat Honda mit den drei SUV CR-V, auch als Plug-in-Hybrid, ZR-V und HR-V sowie dem Kleinwagen Jazz und der Neuauflage des Kompaktmodells Civic fünf Vollhybrid im Programm. Deren Einstiegspreise reichen von 26 950 Euro für den Jazz hoch bis 42 900 Euro für den ZR-V. Der CR-V ist als Plug-in ab 60 800 Euro zu haben. Mit der ebenfalls in Erlensee schon gezeigten sechsten Prelude-Generation erweitert Honda als nächstes seine elektrifizierte Modellpalette, setzt damit 25 Jahre Hybridtradition fort. Die Neuauflage des Sportcoupés soll 2026 an den Start gehen.

KoCom/Fotos: Günther Koch

13. September 2025