Donnerstag, 21. November 2024

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GALERIA AUTO Mitsubishis Kleinwagen Colt ist wieder da. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mission possible mit Abarths neuem Elektro-500e. Foto: Günther Koch

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"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Authentisch anders

Ford und die vollelektrische Transformation / Was mit dem Mustang Mach-E angefangen hat / Zwei Stromer mehr

Von Günther Koch/Life-Magazin

Im Elektro-Doppelback: Sport-Crossover-SUV Capri (vorn), SUV Explorer. Foto: Koch 

Dreieich – Eine ganz schöne Flotte! Ford schickt damit auf Entdeckertour vom Bronco über Kuga, Mustang/Mustang Mach-E, Puma, E-Tourneo Custom/Tourneo Courier, E-Transit und Nugget-Plug-in-Reisemobil bis zum Transit Custom MS-RT. Mit dabei im Schaubecken-Wasser der Dreieicher Eventlocation Area3 Fords neue Vollstromer-SUV Explorer und Capri.

Bislang eher spärlich

Selbst wenn die Ausgangslage nicht leicht und es schon eine Weile her ist, dass Ford ein neues Modell vorgestellt hat. Wenn der Elektroauto-Fuhrpark nach wie vor eher spärlich gefüllt, der Mustang-Mach-E zwar technisch ansprechend, bislang aber kommerziell nicht gerade ein Erfolg gewesen ist. Und wenn der Hoffnungsträger Explorer nicht wie geplant ein halbes Jahr früher ausgeliefert werden konnte: Die Transformation weg vom Verbrenner- und hin zum Elektromotor läuft auch bei den Kölnern, die zuletzt schon den Kleinstwagen Ka, den Kleinwagen Fiesta, den Großvan Galaxy, den Sportvan S-Max und den Obere-Mittelklasse-Mondeo haben auslaufen lassen, während der kompakte Focus noch bis Ende 2025 angeboten wird. „Gleichzeitig“, betont Christian Weingärtner bei der Präsentation, „hatten wir eine Vielzahl neuer elektrischer Modellen versprochen, die", so Fords Deutschland-Direktor, „allesamt nur Ford so bauen kann“.

Neuausrichtung der Marke

Die „authentische Veränderung“ der Marke werde „positiv wahrgenommen“, sollen Überschriften wie diese von ausgewählten Medien belegen: „Ford richtet Modellpalette neu aus: Abenteuer und Freizeit im Fokus“, „Go West“, „Keine normalen Autos mehr? Ford will für Abenteuer statt für Biederkeit stehen“, „Neuausrichtung: Ford wird bald nicht mehr zu erkennen sein“, „Ford erfindet sich neu – Fiesta wird eingestellt, E-Crossover kommt“ und, natürlich, „Explorer auf VW-MEB-Basis: Der coolere ID4 kommt von Ford“ ... In diesem Zusammenhang verweist Weingärtner mit Blick auf den aktuellen Wandel ebenfalls darauf, dass man rund zwei Milliarden Euro in das Werk in Köln investiert, es damit zum Cologne Electric Vehicle Center gemacht habe: „Wir elektrifizieren ikonische Produkte für unser Geschäft in Europa“, sagt der Ford-Mann. Auch bei der Ford Pro genannten Nutzfahrzeugsparte sei man mittlerweile „in jeder Baureihe elektrifiziert“.

Der Capri rückt gleich nach

Stand bei der Veranstaltung in Dreieich als neues Elektro-SUV insbesondere der Explorer im Mittelpunkt, rückte sein ebenfalls bereits in den Startlöchern stehendes vollelektrisches Sport-Crossover-SUV-Pendant Capri gleich nach. Dann ist da bei der Entdecker-Tour der Mustang Mach-E gewesen, der neue Puma mit neuen Assistenzen wie der Erkennung vorausfahrender Fahrzeuge und 360-Grad-Kamera sowie 12,8 Zoll großer digitaler Instrumententafel, der Kuga, laut Ford „meistverkauftes SUV in Europa“, im selbstbewussteren Design sowie mit verbessertem Getriebe und mit Navigation für Fahrzeuge mit Anhänger. Die Tourneo-Familie aus Courier, Connect und Custom rundet inzwischen das Pkw-Angebot ab.

Vom Bronco zum Mustang

Beim Bronco handelt es sich um eine amerikanische Offroad-Ikone mit bis zu 21,6 Zentimeter Bodenfreiheit und fortschrittlicherem Terrain-Management-System. Im neuen Mustang ist die vierte Generation des 5,0-Liter-Achtzylinders am Werk, der über Doppelansaugung mit 446 PS, 540 Newtonmeter und aktives Abgassystem verfügt, dazu über Sechs-Gang-Schaltgetriebe mit Drehzahlanpassung und Zehn-Gang-Automatik mit Schaltwippen sowie über Drift-, Sportbremsen und optimierte Fahrassistenz. Für Technik-Interessierte: Bei den Dämpfern des Fahrwerks verändert sich das Dämpfungskennfeld durch Ansteuerung des Dämpferöls über ein Magnetfeld. Über dessen Stärke lässt sich die Dämpfercharakteristik noch besser auf die jeweilige Fahrsituation abstimmen. Und genau mit diesem MagneRide genannten Fahrwerk ist auch die neue Dark-Horse-Variante des 453-PS-Dunkelpferd-Mustangs unterwegs.

„Hören hier nicht auf“

Ford will zur Elektroauto-Marke werden. Doch geht das offenbar laut Branche langsamer als gedacht. Der Hersteller jedenfalls gehört in Sachen Elektromobilität in der Tat nicht unbedingt zu den Pionieren. Erst 2021 ist mit dem Mustang Mach E sein erstes vollelektrisches Modell auf den Markt gekommen. Mit dem gerade eingeführten Explorer folgt vor dem Hintergrund eines inzwischen doch deutlicher eingebrochenen Elektroauto-Marktes sowie stärkerer Absatzeinbußen von Ford generell in Deutschland und in Europa nun das zweite. Der ebenfalls neue Capri wird dann das dritte. Beide basieren übrigens auf der von Volkswagen zugelieferten Plattform eines modularen Elektrobaukastens. Als nächstes steht die Elektrifizierung des bei uns neuen Ford-Einstiegsmodells an, des Puma in diesem Fall als Puma Gen E, der die E-Transit-Courier- und E-Tourneo-Courier-Fahrzeugarchitektur nutzen soll. Als Probelm scheint dennoch zu bleiben, dass sich nicht zuletzt bei uns Modellbezeichnungen wie Mustang (als Mach-E) oder Capri eigentlich mit etwas anderem verbinden. Aber wie stand auf einem Chart der Präsentation für die Ford-Entdecker: We don’t stop here! Wir hören hier nicht auf!

KoCom/Fotos: Günther Koch

9. Oktober 2024