Dienstag, 28. Januar 2025

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Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Moderne Mittelklasse

Opel setzt beim neuen Grandland optische und technische Akzente / Hybrid, Plug-in und erstmals Elektro

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der Grandland, hier als Elektro, kommt antriebsmäßig effizienter daher. Foto: Koch

Rüsselsheim – Opel hat am Stammsitz in Rüsselsheim die Neuauflage seines markenintern zuletzt noch über dem Crossland positionierten Grandland vorgestellt. Mit ihm tritt die deutsche Stellantis-Konzerntochter aus deutscher Sicht im Umfeld etwa von Ford Kuga und VW Tiguan an. Die Preise für das deutlich modernere SUV beginnen bei 36 400 Euro.

Erst zweite Generation

Der in Deutschland designte und entwickelte sowie ebenfalls an einem deutschen Standort, in Eisenach, vom Band laufende Grandland ist seit 2017 zu haben. Bei der jetzt präsentierten, noch im Oktober zu den Händlern rollenden neuen handelt es sich nach dem Facelift 2021 erst um die zweite Generation. Sie baut auf einer flexiblen Mittelplattform des großen Markenverbundes auf. Der fünftürige Fünfsitzer wirkt sauber verarbeitet und mutet wertig an. Recht stattlich ist der Längenzuwachs um 17 Zentimeter auf 4,65 Meter ausgefallen. Die Breite kommt nun auf 1,93/2,10, die Höhe auf 1,66, der Radstand auf 2,78/2,79 Meter. Im Fond ist die Beinfreiheit größer geworden. Der Kofferraum fasst 550 bis 1645 Liter. Leer bringt der neue Grandland 1600 bis 2132 Kilo auf die Waage. Nach dem Aus des Insignias, des noch auf der letzten gemeinsamen Vectra-Reihe von General Motors basierenden Flaggschiffs des Herstellers, dürfte er vorerst in der Tat, wie Opel-Deutschland-Chef Patrick Dinger bei der Präsentation zumindest andeutet, einen neuen Stellenwert erhalten.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn.

Sehr gute Designarbeit

Die Designer haben sehr gute Arbeit geleistet. Die inzwischen typische Front, Vizor genannt, steht für das Wiedererkennen der Marke. Am Heck leuchtet der Opel-Schriftzug erstmals dreidimensional rot auf. Zudem gibt es noch verschiedene leistungsstarke Beleuchtungsoptionen. Der Monitor in der Mittelkonsole ist mindestens 10 Zoll groß. Die von der „Aktion-gesunder-Rücken“ zertifizierten Sitze sind wohltuend straff und konturiert gepolstert. Es finden sich viele nützliche Ablagen. Das Bedienkonzept ist relativ einfach. Trotz weitgehender Digitalität ist die Bedienung wesentlicher Funktionen auch noch über wenige Tasten möglich. Der nicht zu hohe Aufwand für den Zentralmonitor lässt sich so leicht steuern.

Drei Motorisierungen gibt es. Blick ins weitgehend digitale Cockpit.

Auch Teilzeit- und Vollstromer

Drei Antriebsvarianten stehen zur Wahl. Es sind dies ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenzin-Mildhybrid mit 48-Volt-Technologie, 136-Verbrenner- und 28-Elektro-PS, ein ab 40 150 Euro teurer 1,6-Liter-Plug-in aus 150-PS-Turbobenziner plus 125-PS-Elektromotor und 195 PS im System sowie nun auch ein Vollstromer ab 45 750 Euro mit 213 PS. Die allesamt Frontantriebler stellen durchzugsstärkere Drehmomente von 230, im System 350 und 345 Newtonmeter bereit, beschleunigen in 10,2, 7,8 und 9,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, schaffen 202, 220 und 170 Stundenkilometer Spitze. Die jeweiligen Verbrenner sollen laut Datenblatt kombiniert nach WLTP pro 100 Kilometer 5,5 bis 5,6 und 6,8 bis 7,0 Liter verbrauchen, woraus sich pro Kilometer 124 bis 128 und 19 bis 21 Gramm Kohlendioxidausstoß ergeben würden. Die rein elektrische Reichweite beim Plug-in gibt Opel mit 85 bis 87 Kilometern an, innerorts mit 96 bis 101, beim Vollstromer mit 30/29-Minuten-Schnellladen von 20 bis 80 Prozent je nach Akku mit 504 bis 523 und 564 bis 582. Der Elektro-Grandland gewinnt beim regenerativen Bremsen effizient gleich in drei Fahrmodi Energie zurück.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Der Kofferraum fasst 550 bis 1645 Liter.   

Spezielle Fahrwerkstechnologie

Wir sind im Hybrid und im vollelektrischen Grandland durch den Taunus unterwegs gewesen. Schon der Hybrid hat dank Verbrenner- und Elektrokraft einen flotten Eindruck hinterlassen. Der Dreizylinder wirkt jedoch wegen des einen fehlenden Zylinders je nach Geschwindigkeit und Fahrsituation mitunter etwas rau und angestrengt. Der Elektro-Opel, ausgestattet vorerst mit 73- und 82-Kilowattstunden-Batterie, schiebt wie bei Autos dieser Art üblich ziemlich kraftvoll voran. Selbst im Sportmodus ufert der Energieverbrauch bei im Schnitt um die 20 Kilowattstunden nicht unbedingt aus. Für Technik-Interessierte: Was das Fahrwerk betrifft, erlaubt eine spezielle Technologie über ein zusätzliches Ventil und einen zweiten Ölkreislauf im Dämpfer je nach Situation, Fahrbahnbeschaffenheit und Fahrstil eine unterschiedliche Dämpfcharakteristik entweder für eher komfortableres Gleiten bei hohen Frequenzen oder für eine mehr sportlich-ambitioniertere Gangart mit direkterem Fahrbahnkontakt bei niedrigen Frequenzen. Der Wagen reagiert so noch unmittelbarer und direkter, bleibt stabil beim Bremsen, in Kurven sowie bei hohem Tempo auf der Autobahn. Die einstellbaren Fahrprogramme reichen beim Vollstromer und Hybrid von Normal über Eco bis Sport, beim Plug-in sind es Hybrid, Electric und Sport.

Der Schriftzug hinten leuchtet dreidimensional auf. Der neue Grandland von der Seite

Als Edition oder als sportlicherer GS

Zwei Ausstattungslinien gibt es. Schon im Edition-Serienpaket sind etwa bereits LED-Scheinwerfer, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Zehn-Zoll-Infodisplay, Multimedia, Zehn-Zoll-Touchdisplay, Digitalradio, kabelloses Smartphone-Laden, Kunstlederlenkrad, doppelter Kofferraumladeboden, Frontkollisionswarner, automatische Gefahrenbremsung, Müdigkeits-, Fußgänger-, Verkehrsschilderkennung, Spurhaltehilfe, Tempoassistenz, Stopp-Funktion, Geschwindigkeitsregler samt Begrenzer und 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 225/235er-Reifen enthalten. Bei der Elektrovariante kommen unter anderem Wärmepumpe und Onboard-Ladeeinheit hinzu. Standard beim sportlicheren GS sind Matrix-LED-Leuchten mit individueller Lichtverteilung, karbonschwarzes Kontrastdach, Navigation, Lenkrad-, Sitzheizung und 180-Grad-Rückfahrkamera.

Dann 700 Kilometer

Alles in allem: Ja, optisch hat der Grandland gegenüber seinem Vorgänger in der Tat einen ziemlichen Sprung nach vorn gemacht. Auch technologisch und was die Effizienz der Antriebe abgeht. Er fährt insgesamt größer, moderner, schicker, eleganter und durch wiederverwendbare Materialien in Teilen sogar nachhaltiger vor. Dass eine Elektroversion kommt, war nur eine Frage der Zeit. Neben einem rund 300 PS starken Elektroallrad ist für 2025 jedenfalls auch noch eine große 97-Kilowattstunden-Batterie vorgesehen. Für dann immerhin schon bis zu 700 Kilometer Reichweite.

KoCom/Fotos: Günther Koch

9. Oktober 2024