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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

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"Great car, lucky guy"

Opel liefert neuen Astra ab Anfang 2022 aus / Benziner, Diesel und Plug-in / Elektroversion ab 2023

Von Günther Koch/Life-Magazin

Vom Hochrad zum modernen Vierrad: Opel Astra, hier bei der Weltpremiere als Fünftürer. Fotos: Koch

Rüsselsheim – Mokka, Crossland, Grandland: Auch Opels neuer Astra fährt künftig im neuen Markenlook vor. Die Bestellbücher für das im Umfeld deutscher Konkurrenten wie Ford Focus und VW Golf angesiedelte Kompaktmodell öffnen bereits im Oktober. In den Handel kommt die sechste Generation Anfang 2022 zunächst als Fünftürer ab 22 465 Euro. Schwestermodelle auf Stellantis-Konzernebene sind Citroën C4, DS4 und Peugeot 308.

Die Front weist das neue Markengesicht auf. Das Intelli-Lux-Adaptivlicht ist eine Besonderheit.

Am Stammsitz Rüsselheim

Weltpremiere am Stammsitz in Rüsselsheim. Eine zur Eventlocation umfunktionierte Halle auf dem Werksgelände an der Mainzer Straße. Unternehmensgründer Adam Opel schaut streng von der Leinwand herab. Von der einen Seite fährt ein Hochrad über die Bühne. Von der anderen quert ein Kadett aus den Jahren 1936 bis 1940. Dem bis 1993 gebauten Astra-Vorgänger folgen die schon seit 1991 vom Band laufenden verschiedenen Astra-Generation. Zuletzt die Neuauflage. „A great car and a lucky guy“ („Ein tolles Auto und ein Glückspilz“), sagt Uwe Hochgeschurtz bei der in Englisch abgehaltenen Präsentation. Der frühere Renault-Deutschland-Chef hat Michael Lohscheller an der Spitze der Rüsselsheimer abgelöst, darf gleich an seinem ersten Arbeitstag den neuen Opel vorstellen, der in eine "new era", eine "neue Ära", fährt.

Der Markenblitz sitzt vorn in einem schwarzen Kunststoff-Panel. Blick ins volldigitale Cockpit.

Digitalcockpit mit breiten Displays

Das Vizor genannte Design wirkt auch beim Astra – schwarzes Kunststoff-Panel vorn zwischen den Scheinwerfern, stärker modellierte Flanken, kantiges Heck, mit 4,37 Metern in etwa so lang wie vorher, 1,86 Meter breit, etwas größerer 2,67-Meter-Radstand, innen geräumiger, Gepäckabteil beim Fünftürer bis zu 1250 Liter – noch mutig, schnörkellos-klar und sehr modern. Wer will, kann die optionale Zweifarblackierung ordern. Das adaptive Intelli-Lux-Pixellicht mit 168 einzelnen LED-Elementen ist bereits aus dem Flaggschiff Insignia bekannt. Im volldigitalen Cockpit mit zwei breiteren Displays gibt es nun keine Analoganzeigen mehr. Lediglich wichtige Einstellungen wie die Klimatisierung sind über wenige Schalter und Regler noch direkt anwählbar. Schlaue Elektronikhilfen vom Headup-Display über das teilautonome System, das Kameras und Sensoren am Fahrzeug miteinander vernetzt, bis hin zum 360-Grad-Rundumblick unterstützen beim Fahren. Die in Eigenregie entwickelten, von der „Aktion Gesunder Rücken“ zertifizierten Fahrer- und Beifahreraktivsitze erhöhen, wahlweise in Leder oder Alcantara, den Komfort. „It’s all german“ („Es ist alles deutsch“), fasst Chefdesigner Mark Adams zusammen, dass der Astra komplett neu in Rüsselsheim designt und entwickelt worden ist und auch hier gebaut wird.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit Markenlogo und Modellschriftzug hinten.

Klassische Verbrenner und (Teilzeit-)Stromer

Bei den Antrieben setzt Stellantis generell vorläufig noch auf breitere Auswahl. Was den Astra betrifft, stammen sie alle aus dem Konzernregal. Die Neuauflage fährt erstmals auch elektrifiziert vor. Drei entsprechende Varianten sind vorgesehen, zwei Plug-in-Hybrid aus Verbrenner- und Elektromotor mit im System 180 und 225 PS, in der Spitze bis zu 235 Stundenkilometern, 12,4-Kilowattstunden-Akku und rund 60 Kilometern rein elektrischer Reichweite sowie ab 2023 der Vollstromer. Beim 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 110 und 130 sowie beim 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 130 PS handelt es sich, kombiniert mit reibungsärmerem Sechsgang-Schaltgetriebe oder Achtstufen-Automat, um klassische Verbrenner. Bis Ende 2021 sieht der Opel-Plan neun elektrifizierte Modelle vor, sechs Pkw und alle drei leichten Nutzfahrzeuge. 2024 soll das komplette Portfolio unter Strom stehen. 2028 will Opel in Europa rein elektrisch sein.

Das Fünftürer-Gepäckabteil fasst bis zu 1250 Liter. Markenbotschafter Klopp vor der Kamera.

Nutzwertigerer Kombi soll schon bald folgen

Die Plattform, auf der der Astra entsteht, hat den Entwicklern laut Hersteller „alle Gestaltungsmöglichkeiten“ gegeben. Dazu gehöre, dass auch die Neuauflage „bis in die letzte Schraube“ hinein „Autobahn-geprüft“ sei. Soll heißen: Lenkung und Seitensteifigkeit des Fahrwerks seien auf möglichst geringe Bewegungen um die Horizontalachse ausgelegt. Bei Bremsmanövern packten die Stopper entschlossen zu und der Wagen bleibe sowohl auf der Geraden als auch in Kurven spurstabil. Die höhere Verwindungssteifigkeit beziffern die Rüsselsheimer gegenüber dem Vorgänger auf plus 14 Prozent. Karosseriemäßig soll dem Fünftürer schon bald der bei Opel weiter Sports Tourer genannte nutzwertigere Kombi folgen.

Erste Expertise vom Markenbotschafter

Opel-Markenbotschafter Jürgen Klopp erzählt, dass er schon in einem Vorserienfahrzeug unterwegs gewesen sei, einen noch getarnten Plug-in-Hybrid gefahren habe. Und wenig überraschend: Die ersten Eindrücke seien „wirklich beeindruckend, ruhig und kraftvoll zugleich, vom Handling fast wie bei einem Sportwagen“ gewesen. Die paar Meter von hinter der Bühne auf dieselbe hat sich der Liverpooler Fußballtrainer im elektrifizierten Astra dann doch lieber chauffieren lassen. Vielleicht hat es auch nur die Veranstaltungsregie so gewollt.

KoCom/Fotos: Günther Koch

1. September 2021