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Mehr Komfort

Citroën setzt bei aktualisiertem C3 Aircross verstärkt aber auch auf zusätzliche Möglichkeiten der Personalisierung

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der neue Citroën C3 Aircross, hier als 110-PS-Basisbenziner Shine. Fotos: Koch

Frankfurt/Main – Es ist damals einfach so gewesen: Die Zeit der Vans hat sich dem Ende zugeneigt – und SUV oder SUV-ähnliche Fahrzeuge sind noch stärker aufgekommen. So hat Citroën schon 2010 den C3 Picasso durch den C3 Aircross abgelöst. Mit ihm treten die Franzosen im Umfeld deutscher Kompakt-SUV- und/oder Crossover-Konkurrenten wie Ford EcoSport oder VW T-Cross an. Die ab August startende Auflage, überarbeitet gerade in Frankfurt/Main vorgestellt, ist preislich etwas teurer nun ab 18 790 Euro zu haben. Zum Vergleich: Der normale C3 beginnt bei 14 390 Euro.  

Zweite Generation

Das Auto: Bei der aktuellen Generation handelt es sich um die 2017 eingeführte zweite, 4,16 Meter lang, 1,77 Meter breit, 1,65 Meter hoch, Radstand 2,60 Meter, Kofferraum 410 bis 1289 Liter. Technisch baut der fünftürige Fünfsitzer auf der Plattform auf, auf der auch der 2008 und der Crossland der beiden Schwestermarken im Konzern, Peugeot und Opel, entstehen. Die Front mit markentypischer Formensprache, Serien-LED-Scheinwerfern mit veränderter Lichtsignatur und Unterfahrschutz ist neu. Von den Dachfarben Weiß oder Schwarz über neue 16/17-Zoll-Felgen bis hin zu 70 verschiedenen Außenvarianten sind deutlich mehr Personalisierungen möglich. Es gibt Neunzoll-Touchscreen und Mittelkonsole mit Ablagefach und Armlehne am Fahrerplatz. Selbst hinten geht es in Sachen Kopffreiheit geräumig zu. Man sitzt höher, hat alles ganz gut im Blick. Die mit dickem Schaumstoff gepolsterten Komfortsitze bieten ordentlich Halt. Neue Farben stehen zur Wahl, darunter außen Khaki. Die Bedienung im dank moderner Technik übersichtlicheren Cockpit ist rascher im Griff.

Die Front ist neu gestaltet. Das Markenemblem, der Doppelwinkel, ragt in die Motorhaube.

Zwei Benziner, zwei Diesel

Der Antrieb: Die Motorisierungen sind aus den Peugeot- und Opel-Pendants bekannt. Beide Dreizylinder-Turbobenziner leisten 110 und 131, beide Vierzylinder-Turbodiesel 110 und 120 PS. Die 1,2- und 1,5-Liter-Aggregate, alle freigegeben nach der Abgasnorm Euro-6d, verfügen schon relativ früh ab 1750 Umdrehungen über 205 bis 300 Newtonmeter Drehmoment, beschleunigen die leer 1254 bis 1487 Kilo schweren Citroën in 10,3 bis 12,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, machen sie in der Spitze 179 bis 195 Stundenkilometer schnell. Sechsgang-Handschalter oder Sechsstufen-Automat übertragen in den Frontantrieblern die Kraft auf die vorderen Räder. In Verbindung damit geben die Franzosen den kombinierten Verbrauch zumindest im Datenblatt mit bis zu 6,3 bei den Benzinern und bis zu 5,1 bei den Diesel an.   

Vier Verbrenner-Motorisierungen stehen zur Wahl. Das Cockpit wirkt recht übersichtlich.

Eher kommode Fahrwerksauslegung

Das Fahren: Wir sind im Basisbenziner mit manuellem Getriebe unterwegs gewesen, dessen Bordcomputer bei uns am Ende nach normalen Orts-, Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen bei eher moderater und konstanter Fahrweise möglichst ohne häufigere Lastwechsel 6,7 (statt maximal 6,1) Liter angezeigt hat. Der Dreizylinder mit dem schwächsten Drehmoment müht sich anfangs, um auf Touren zu kommen, wirkt zudem beim Beschleunigen etwas rau, macht entsprechend auf sich aufmerksam. Einmal in Schwung, kommt man aber auch mit ihm flotter voran, wird die Laufkultur angenehmer, wobei das Fahrwerk typisch für die Marke einen eher kommoden Eindruck hinterlässt. Obwohl Details wie die Beplankungen über den breiteren Kotflügel den robusteren SUV-Charakter unterstreichen, hat der Aircross statt Allrad nur eine Traktionskontrolle mit erweiterter Funktion an Bord. Der Schwerpunkt liegt höher, was man in Kurven merkt. Die Servolenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen verzögern standfest.  

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Das Gepäckabteil fasst 410 bis 1289 Liter.

Bis hoch zum Shine-Paket

Die Ausstattung: Fünf Lines stehen zur Wahl. Sie heißen Life, Feel Pack, C-Series, Shine und Shine Pack. Im Basispaket sind etwa bereits LED-Scheinwerfer, Audiosystem, Digitalradio, Tempomat samt Begrenzer, Lichtsensor, Verkehrszeichenerkennung und 16-Zoll-Stahlräder mit 205er-Reifen Standard. In den Stufen darüber gehören Dachreling, Front-, Heckstoßfänger im Offroad-Look, Klimaanlage, Siebenzoll-Touchscreen, Smartphone-Einbindung, Lederlenkrad und Einparkhilfe zum Grundumfang, dann Klimaautomatik, Regensensor und 16-Zoll-Leichtmetallräder, beim Testwagen in der Ausführung Shine sind es Navigation, Neunzoll-Touchscreen, verstellbarer Kofferraumboden und aktive Notbremsassistenz sowie in der höchsten Ausstattung die speziellen Komfortsitze in Stoff/Kunstleder-Kombination, verschiebbare Rücksitzbank, Rückfahrkamera, schlüsselloses Startsystem und 17-Zöller mit 215er-Reifen.       

Blick auf den Modellschriftzug hinten. Und so sieht der C3 Aircross von der Seite aus.

Unterm Strich charmant

Alles in allem: Die Rolle der französischen Avantgarde-Marke im Konzern hat inzwischen DS übernommen. Citroën steht mittlerweile mehr für Komfort und Familienfreundlichkeit. Auch wenn die Motoren im unterm Strich charmanten und durchaus eigenständigen C3 Aircross nach der Modellpflege nach wie vor alles Verbrenner sind: Man habe schließlich, erst bei PSA, jetzt bei Stellantis, Erfahrung in Sachen Elektrifizierung und Elektro, deutet Citroën-Deutschland-Sprecher Christopher Rux bei dem Termin in Frankfurt an. „Schauen wir einfach mal bei der nächsten Generation.“

Datenblatt

Motor: Zwei Dreizylinder-Turbobenziner, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,2, 1,5 Liter. Leistung: 81/110, 96/131, 81/110, 88/120 kW/PS. Maximales Drehmoment: 205/1750, 230/1750, 250/1750, 300/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 11,5, 10,3, 12,1, 10,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 183, 195, 184, 179 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Citroën Mixverbrauch nach WLTP 5,8-6,1, 6,1-6,3, 4,6-4,8, 5,0-5,1 Liter pro 100 Kilometer, 132-138, 139-143, 122-126, 131-135 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 18 790, 23 890, 22 840, 25 540 Euro. 

KoCom/Fotos: Günther Koch

6. Juli 2021