Freitag, 29. März 2024

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

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Von Grund auf solide

Subaru Outback auf neuer Globalplattform / Boxermotor, Allrad und Stufenlosautomatik aber bleiben

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der Outback hat bei Design, Platz, Fahrverhalten, Fahrkomfort und Sicherheit zugelegt. Fotos: Koch

Ober-Mörlen – Das Modellangebot von Subaru bei uns ist aktuell ziemlich überschaubar: Forester, XV, Impreza – und der Outback, dessen Neuauflage der Deutschland-Importeur der Marke jetzt im hessischen Ober-Mörlen nicht weit von seinem Sitz in Friedberg vorgestellt hat. Mit ihr, die zu Einstiegspreisen ab 40 800 Euro bereits bei den Händlern steht, treten die Japaner weiter im Umfeld etwa von Skoda Octavia Scout oder VW Passat Alltrack aus dem Volkswagen-Konzern an.

In sechster Generation  

Das Auto: Der Mittelklasse-Outback basiert auf dem Legacy. Der Hersteller führt ihn seit 1999 als eigenständiges Modell. Dabei handelt es sich um einen Crossover-Kombi aus Pkw und SUV. In sechster Modellgeneration, solide verarbeitet, für sein Segment, was die Wertigkeit betrifft, standesgemäß anmutend, 4,87 Meter lang, 1,87/2,06 Meter breit, bis zu 1,67 Meter hoch, baut er erstmals auf Subarus neuer Globalplattform mit flotterem Design, verbesserten Platzverhältnissen, mehr Bodenfreiheit, muskulöser wirkenden Radkästen und Unterfahrschutz-Optik auf. Bei 2,74 Metern Radstand ist das Innere für bis zu fünf Personen noch geräumiger geworden. Das Gepäckabteil fasst 561 bis 1750/1822 Liter. Im übersichtlichen Cockpit mit erleichterter Bedienung ersetzt der neue Tablet-artige 11,6-Zoll-Touchscreen im Hochformat zahlreiche Knöpfe und Tasten, von denen wenige für wichtige Funktionen aber praktischerweise erhalten geblieben sind.   

Das Design wirkt etwas dynamischer. Das Markenlogo vorn sitzt weiter im Kühlergrill.

2,5-Liter-Vierzylinder mit 169 PS

Der Antrieb: Subaru setzt weiter auf Boxermotoren. Der nach der Abgasnorm Euro-6d freigegebene, nach Angaben von Subaru-Technikspezialist Kay Hottner fast komplett neu entwickelte 2,5-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner leistet nun 169 PS, sechs PS weniger als zuvor, verfügt über 252 Newtonmeter Drehmoment, beschleunigt den Outback in 10,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze 193 Stundenkilometer schnell. Ein über acht anwählbare Gänge nach wie vor stufenloser Lineartronic-Automat, laut Hottner ebenfalls weitgehend neu entwickelt, überträgt in dem Permanentallradler die Kraft auf alle vier Räder. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion geben die Japaner zumindest im Datenblatt den Mixverbrauch nach realistischerem WLTP-Standard mit so schon recht hohen 8,6 Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen trotz eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel 8,9 Litern angezeigt.

Einzige Motorisierung ist ein Sauger. Ein Hochformat-Touchscreen prägt das Cockpit.

Ansprechender bei niedrigeren Touren

Das Fahren: Beim Tritt aufs Gaspedal schiebt der leer bis zu 1674 Kilo schwere Sauger, der Lasten bis zwei Tonnen ziehen kann, ganz ordentlich voran. Insbesondere bei niedrigeren Touren scheint jetzt immerhin mehr Drehmoment für direkteres Ansprechverhalten etwa im Stadtverkehr zu sorgen. Das Fahrwerk federt dabei durchaus komfortabel, hat unterm Strich einen ganz ordentlichen Gesamteindruck hinterlassen. Wer will, kann Motor und Getriebe über zwei Modi auf Fahrstil, Fahrbahnbeschaffenheit  oder andere Bedingungen anpassen. Das duale X-Mode-System koordiniert Motormanagement, Allrad, Bremskraft und andere Funktionen, um mit der Bodenhaftung auch die Stabilität beim Fahren zu erhöhen. Die symmetrische Anordnung des Antriebsstrangs vom tiefplatzierten Boxer vorn über Getriebe und Achsantrieb bis hin zum Differenzial hinten ermöglicht einen, gut auch für die Agilität, niedrigeren Schwerpunkt. Lediglich bei sportlicherer Gangart könnte der Antrieb etwas weniger hektisch und noch harmonischer wirken, die elektrische unterstützte Lenkung direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die innenbelüfteten Scheibenbremsen packen dagegen standfest zu.

Das Gepäckabteil fasst 561 bis 1750/1822 Liter. Blick auf den Modellschriftzug hinten.

Darunter auch noch robusterer Cross

Die Ausstattung: Vier Lines gibt es. Bei Trend sind etwa schon LED-Adaptiv-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Dachreling, Zweizonen-Klimaautomatik, Infotainment, Digitalradio, Vernetzung samt Smartphone-Einbindung, An-/Abfahrhilfe am Berg, Fahrdynamikregelung, Licht-, Regensensor, erweitertes Eyesight-Fahrerassistenzsystem mit internationaler Verkehrszeichenerkennung, Adaptivtempomat, aktive Spurhaltehilfe, Notbrems-, Ausweich-, Totwinkel-, Spurwechsel-, Querverkehrsassistenz, Rückfahrkamera, Multifunktionslederlenkrad und 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen Standard. Beim Active kommen elektrische Heckklappe, beim Exclusive Cross als robusterer, mehr oder weniger eigenständiger Outdoor-Variante mit serienmäßiger Individualisierung Aluminium-Pedale sowie beim Platinum elektrisches Glasschiebedach, Ledersitze, Soundsystem, Frontfahr- und Seitensichtkamera noch hinzu.  

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Und so sieht der Crossover von der Seite aus.

Zuverlässig ohne Statusambitionen

Alles in allem: Wenn in der Vergangenheit etwas für Subaru gesprochen hat, ist es in der Hauptsache die Zuverlässigkeit gewesen sein. Wer kein Auto mit Statusambitionen braucht, der liegt auch beim grundsoliden Outback mit ausreichend Platz für Personen und Gepäck durchaus richtig. Der Preise ist in diesem Fall nicht ohne, doch wird dafür etwa in Sachen Serien- und Sicherheitsausstattung auch einiges geboten. Wenn Subarus zugeschalteter Deutschland-Chef davon spricht, dass er sich dennoch ein Stirnrunzeln bei uns vorstellen kann, meint Volker Dannath konkret die bislang noch fehlende Elektrifizierung des Outback-Antriebs, begründet dies damit, dass Europa und damit eben auch Deutschland global leider nicht zu den wichtigsten Absatzmärkten der Marke gehöre. Aber was nicht ist, kann in der einen oder anderen Form ja noch werden. Nachtrag am 12. Mai 2021 zu dieser Geschichte: Subaru kündigt sein vollelektrisches C-Segment-SUV-Modell Solterra bei uns für Mitte 2022 an - auf Basis der neuen Globalplattform für batterieelektrische Fahrzeuge.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Boxermotor. Hubraum: 2,5 Liter. Leistung: 124/169 kW/PS. Maximales Drehmoment: 252/3800 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 193 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Subaru Mixverbrauch nach WLTP-Messverfahren 8,6 Liter pro 100 Kilometer, 193 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 40 890 bis 45 990 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

7. Mai 2021