Donnerstag, 25. April 2024

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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Nächster X-Ableger

Opel Crossland wie Mokka mit neuem Markengesicht / Fahrwerk optimiert / Adaptive Traktionskontrolle

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der Crossland, hier als 120-PS-Diesel Ultimate, fährt modellgepflegt vor. Fotos: Koch

Rüsselsheim – Nach dem Mokka legt nun auch der Crossland den Zusatz X im Namen ab, soll in der gerade in Rüsselsheim vorgestellten überarbeiteten Auflage noch im Januar zum Einstiegspreis ab 18 995 Euro bei den Händlern stehen, tritt im Boomsegment kleinerer Crossover-SUV gegen deutsche Konkurrenten wie Ford EcoSport und VW T-Cross an. Er ist zudem das erste Fahrzeug der Kooperation mit der französischen PSA-Gruppe gewesen, die seit 2017 auch Konzernmutter von Opel ist. Die Schwestermodelle auf Seiten der Franzosen sind der C3 Aircross von Citroën und der 2008 von Peugeot.

Unterhalb vom Crossland

Das Auto: Opel hat das markenintern unterhalb vom Grandland positionierte Modell 2017 eingeführt. Rund 350 000 Einheiten sind seitdem international, rund 80 000 national verkauft. Mit dem Crossland, sauber verarbeitet, recht wertig anmutend, außen wie innen mit farblichen Akzenten, 4,21/4,22 Meter lang, 1,82/1,97 Meter breit, 1,60 Meter hoch, Radstand 2,60 Meter, Kofferraum 410/520 bis 1255 Liter, setzen die Rüsselsheimer auf Funktionalität, Geräumigkeit, flexibles Inneres etwa durch verschiebbare Rücksitze und auf verbesserte Effizienz in Sachen Antrieb, während der rund 1000 Euro teurere Mokka eher Richtung Ausdrucksstärke und urbanen Lifestyle mit mehr Personalisierungsmöglichkeiten geht, zudem in einer vollelektrischen Version angeboten wird. Auch der Crossland fährt nun mit dem erstmals vom Mokka gezeigten neuen Opel-Gesicht vor. Man sitzt gut. Die Rundumsicht ist ordentlich. Das moderne Cockpit wirkt ebenfalls klarer strukturiert. Durch die übersichtliche Gestaltung bleibt die Bedienung eigentlich Opel-typisch rasch im Griff.

Das neue Markengesicht mit dem mittig platzierten Markenlogo ist schon vom Mokka bekannt.          

Drei Benziner und zwei Diesel

Der Antrieb: Drei 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner, darunter zwei Turbo-aufgeladene, mit 83, 110 und 130 PS sowie zwei bei 22 732 Euro beginnende 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 110 und 120 PS stehen zur Wahl. Sie alle erfüllen bereits die strengere Abgasnorm Euro-6d, stellen früh jeweils schon ab 1750 Touren Drehmomente von 118 bis kraftvolleren 300 Newtonmetern bereit, beschleunigen diese leer 1174 bis 1366 Kilo schweren Crossover, die Lasten bis 840 Kilo ziehen können, in 9,9 bis 14,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, machen sie in der Spitze 170 bis 201 Stundenkilometer schnell. Je nach Modell übertragen Fünf-, Sechsgang-Handschaltgetriebe oder Sechsstufen-Automaten die Kraft auf die beiden vorderen Räder. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Technik geben die Rüsselsheimer den kombinierten Verbrauch nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren zumindest im Datenblatt bei den Benzinern mit 5,7 bis 6,4, bei den trotz mehr Durchzugskraft genügsameren Diesel mit 4,5 bis 5,2 Litern pro 100 Kilometern an. 

Unter der Haube hier ist ein 1,5-Liter-Selbstzünder am Werk. Blick ins modern-übersichtliche Cockpit.

Verschiedene Fahrprogramme

Das Fahren: Wir sind im handgeschalteten 120-PS-Diesel mit Ultimate-Ausführung unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, Landstraßen- sowie moderateren Autobahnfahrprofilen 5,2 (statt maximal 4,8) Liter angezeigt. Der Crossland lässt sich gutmütig und sicher bewegen. Selbst die durch den höheren Schwerpunkt bedingte Wankneigung in zügiger durchfahrenen Kurven ist kaum zu spüren. Das Fahrwerk federt kommod, ohne unsportlich zu wirken. Die Entwickler haben es optimiert. So sind die Dämpfer vorn und hinten neu abgestimmt. Es geht laufruhiger und komfortabler zu Werke. Der Geräuschpegel liegt niedriger. Die Lenkung gibt direktere Rückmeldung, scheint präziser zu arbeiten, was sich natürlich positiv auf das Fahrverhalten etwa in puncto Handling und Agilität auswirkt. Die Bremsen sorgen für standfeste Verzögerung. Statt schwererem Allrad ist eine adaptive Traktionskontrolle mit den Fahrmodi Normal/Straße, Schnee, Gelände/Matsch und Sand für unterschiedliche Untergründe verbaut; die bis Tempo 30 verfügbare Anfahrhilfe am Berg ist auch im Leerlauf aktivier- und beim Rückwärtsfahren nutzbar.    

Das Gepäckabteil fasst 410/520 bis 1255 Liter. Blick auf den Modellschriftzug hinten.

Plus zwei eigene Business Lines

Die Ausstattung: Über dem Einstiegsmodell gibt es noch weitere vier davon. Hinzu kommen zwei eigene Business Lines eher für Flottenkunden. Schon im Basispaket gehören etwa LED-Tagfahrlicht, Dachspoiler, Klimaanlage, Digitalradio, Komfortsitze, geteilt klappbare Rücksitzlehne, Spurassistenz, Verkehrsschilderkennung und 16-Zoll-Stahlräder mit 195er-Reifen zum Grundumfang. Bei Edition sind LED-Scheinwerfer, Multimedia mit Siebenzoll-Farbtouchscreen und Lederlenkrad Standard. Als Elegance verlässt der Crossland mit Unterfahrschutz-Optik, Zweizonen-Klimaautomatik, ergonomischen Aktivsitzen und 16-Zoll-Leichtmetallrädern das Werk. Als GS-Line kommt er mit roter Dachdesignlinie, silberfarbener Dachreling, LED-Rückleuchten, zweifach höheneinstellbarem Ladeboden, Einparkhilfe hinten und 17-Zöllern mit 215er-Reifen daher. Als Ultimate hat er Navigation, Headup-Display, Einparkhilfe vorn/hinten, Parkassistenz mit Totwinkelwarner, 180-Grad-Panorama-Rückfahrkamera und schlüsselloses Schließ- und Startsystem an Bord.       

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Und so sieht der SUV-Crossover von der Seite aus.

Sogar langstreckentauglich

Alles in allem: Der Preis für den durchaus sogar für längere Strecken tauglicheren, dazu gut vernetzten Crossland geht in Ordnung. Beim Design beweisen die Rüsselsheimer inzwischen mehr Mut. Der Verzicht auf das X im Namen könnte auch damit zu tun haben, dass der Buchstabe wie schon beim vorherigen Mokka vielleicht zu sehr auf Gelände hinweist, die meisten SUV zusammen mit denen, die sie bewegen, unwegsames Terrain aber doch wohl nur eher von weitem sehen. Beim größeren Grandland dürfte das kaum anders sein.

Datenblatt

Motor: Drei Dreizylinder-Benziner, darunter zwei Turbos, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,2, 1,5 Liter. Leistung: 61/83 bis 96/130 kW/PS. Maximales Drehmoment: 118/1750 bis 300/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,9 bis 14,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 170 bis 201 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Opel Mixverbrauch 4,5 bis 6,4 Liter pro 100 Kilometer, 118 bis 143 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Grundpreis: Je nach Mehrwertsteuer 18 516/18 995 bis 31 524/32 340 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

23. November 2020