Freitag, 29. März 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

„Echt kölsch“

Ford-Neuheiten bei Pkw bis Nutzfahrzeuge / Historische Erinnerung: Vor 90 Jahren, als Henry gekommen ist

Von Günther Koch/Life-Magazin

Den vollelektrischen Mustang Mach-E will Ford bei uns nun Anfang 2021 vorfahren. Fotos: Ford

Köln – Kein Jubiläum, keine Roadshow: Mindestens zweimal hat Corona Ford in diesem Herbst einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn eigentlich wollten die Kölner das Jubiläum feiern, dass Firmengründer Henry Ford vor 90 Jahren, am 2. Oktober 1930, zusammen mit dem damaligem Oberbürgermeister Konrad Adenauer, später Bundeskanzler, im Stadtteil Niehl den Grundstein für das Ford-Werk gelegt hat. Und: Sie wollten ihre jüngsten Produktneuheiten vorstellen.

Den Puma gibt es jetzt auch als S(ports)T(echnology) mit 200-PS-Turbobenziner unter der Haube.

Sportliches Spitzenmodell

Zum Beispiel beim Puma: Mit dem ab 31 121 Euro teuren ST ist nunmehr auch das sportlichere Spitzenmodell in dieser Baureihe zu haben. Der 1,5-Liter-Turbobenziner mit 200 PS beschleunigt das erste Hochleistungs-Crossover-SUV der Marke für den europäischen Markt in 6,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Ebenfalls neu ist das ab 19 983 Euro teure Einstiegsmodell in der Ausstattungslinie Cool & Connect als 1,0-Liter-Benziner mit 95 und 125 PS.

Beim Mustang Mach-E handelt es sich um einen rein elektrisch angetriebenen Crossover-SUV.

Für Standard- oder mehr Reichweite

Zum Beispiel beim Mustang Mach-E: Die Einführung des vollelektrischen fünftürigen Crossover-SUV auf Basis des legendären US-Sportwagens kündigt Ford inzwischen für Anfang 2021 an, Einstiegspreis ab 46 900 Euro. Der Mach-E ist 4,71 Meter lang, 1,88 Meter breit und 1,62 Meter hoch. Heck- oder Allradantrieb, Standard-Range- oder Extended-Range-Batterie für mehr Reichweite bis zu 610 Kilometer stehen zur Wahl. Kabellos aufspielbare Updates sollen die Software des Wagens auf jeweils aktuellem Stand halten. Für Ende 2021 ist der Hochleistungsstromer Mach-E auch als GT geplant.

Der Fiesta ist der meistverkaufte Ford in Europa, fährt nun auch elektrifiziert vor.

Auch Kleinwagen jetzt schon unter Strom gesetzt

Zum Beispiel beim Fiesta: Der meistverkaufte Ford in Europa ist jetzt auch elektrifiziert zu haben. Den 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner gibt es mit 125 oder in stärkerer Leistungsstufe mit 155 PS. Er hat Zylinderabschaltung, verfügt über Sechsgang-Schaltgetriebe, ist als 48-Volt-Mildhybrid ausgelegt, findet sich mit dem 125-PS-Motor als fünftürige Kleinwagenlimousine in Titanium-Ausführung ab 21 494 und als dreitüriger ST-Line ab 21 689 Euro in der Liste.

In der Kompaktklasse bietet Ford den Focus jetzt ebenfalls als Hybrid mit 48-Volt-Technologie an.

Alternativantrieb mit geringerem Kohlendioxidausstoß

Zum Beispiel beim Focus: Die fünftürige Kompaktlimousine und der nach wie vor Turnier genannte Kombi, die sich in einem der bei uns am härtesteten umkämpften Segmente behaupten müssen, sind künftig ebenfalls als Hybrid mit 48-Volt-Technologie in Verbindung mit dem schon genannten 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 125 und 155 PS zu haben. Den geringeren Kohlendioxidausstoß pro Kilometer geben die Kölner wiederum jeweils in Verbindung mit dem 125-PS-Motor mit 94 bis 99 Gramm für die fünftürige Limousine und mit 95 bis 100 Gramm pro Kilometer für den Kombi an.

In Sachen Elektrifizierung sind die Kölner beim Kompakt-SUV Kuga inzwischen sehr gut aufgestellt.

Erste Baureihe mit Mild-, mit Voll- und mit Plug-in-Hybrid

Zum Beispiel beim Kuga: Bei der bereits auf dem Markt befindlichen Neuauflage des Kompakt-SUV handelt es sich schon um die dritte Generation. Sie fängt preislich bei 26 270 Euro an. Es gibt einen konventionellen 1,5-Liter-Benziner, einen 2,5-Liter-Plug-in-Hybrid, einen herkömmlichen 2,0-Liter-Diesel mit 1,5 oder 2,0 Liter Hubraum sowie einem 2,0 Liter großen Dieselmildhybrid mit 48-Volt-Technologie. Darüber hinaus ist der Kuga als 2,5-Liter-Vollhybridbenziner im Programm, so dass die Baureihe nach Angaben aus Köln die erste bei Ford mit gleich drei elektrifizierten Versionen ist.

Der Explorer, Fords größtes SUV-Modell in Europa, ist bei uns als 457-PS-Plug-in-Hybrid zu haben.  

18 Modelle mit elektrifiziertem Antrieb bis Ende 2021

Zum Beispiel beim Explorer: Das größte SUV-Modell von Ford in Europa ist bei uns ausschließlich als Plug-in-Hybrid zu haben, mit Zehn-Gang-Automatik kombiniert, bietet ordentlich Platz für bis zu sieben Personen, fährt luxuriöser ausgestattet vor, hat zahlreiche moderne Elektronikhilfen an Bord und kann Lasten bis 2500 Kilo an den Haken nehmen. Die sechste Generation ist bei uns als ST-Line aktuell ab 74 084, als Platinum ab 75 059 Euro lieferbar. Der Explorer ist eines von insgesamt 18 Modellen mit elektrifiziertem Antrieb, die Ford in Europa bis Ende 2021 einführen will.

Transit und Transit Custom kommen mittlerweile auch als Trail-Versionen daher.

Trail und Active für zwei Nutzfahrzeug-Baureihen

Zum Beispiel beim Transit und Custom: Hier erweitern die Kölner ausstattungsmäßig die Baureihen um zwei Varianten. Die Trail-Versionen für den im Ein-Tonnen-Nutzlastbereich angesiedelten Transit Custom und den Transit im Zwei-Tonnen-Bereich richten sich speziell an Gewerbetreibende sowie Flottenkunden, sind speziell zum Einsatz unter anspruchsvolleren Geländebedingungen mit serienmäßig verbesserter Traktion ausgelegt. Hinzu kommen markanterer Offroad-Look sowie wertigeres Interieur. Den Active bietet Ford nach Fiesta und Focus nun auch bei der über die Vorderräder angetriebenen Custom-Baureihe ein, und zwar zunächst für die achtsitzige Großraumlimousine Tourneo Custom, gegen Ende 2020 auch für den Transit Custom-Lkw mit Doppelkabine, auf Wunsch ebenfalls mit mechanischem Sperrdifferenzial.

Zwischenzeitlich auch wieder gute Nachrichten

Corona hat das Autobauen und Autoverkaufen nicht leichter gemacht. Im Gegenteil. Doch für Hans Jörg Klein, Marketing- und Verkaufschef der Ford-Werke in Köln, zuständig auch für Österreich und die Schweiz, gibt es mittlerweile auch wieder gute Nachrichten. Während man im zweiten Quartal 2020 noch 36 622 Ford-Pkw im Inland neu zugelassen habe, seien es im dritten Quartal bereits 55 943 gewesen. Von Juli bis September stiegen die Neuzulassungen demnach gegenüber dem Zeitraum von April bis Juni schon wieder um mehr als 50 Prozent an, verfehlten somit das Vorjahresniveau nur um 0,8 Prozent. Der Pkw-Marktanteil von Ford hat im September 7,05 Prozent betragen. In den ersten neun Monaten des Jahres haben sich die Pkw-Neuzulassungen der Marke unterm Strich auf 139 958 Einheiten summiert.

Standortvorteile am Rhein

Und das Jubiläum? Kann auch so, ob mit Feier oder ohne, historische Erinnerungen wecken. Rückblick: Bereits seit August 1925 baut das US-Unternehmen Ford in Deutschland Autos. In gemieteten Werkhallen am Berliner Westhafen setzen die ersten deutschen Mitarbeiter das legendäre T-Modell, „Tin Lizzie“ genannt, aus vorgefertigten Teilen zusammen. Als Ford dann in Deutschland einen richtigen Produktionsstandort und eine deutsche Unternehmenszentrale sucht, fällt die Wahl auf Köln. Oberbürgermeister Adenauer überzeugt Henry Ford von den Standortvorteilen am Rhein. Als erster Ford „made in Cologne“ läuft am 4. Mai 1931 ein Lkw, das Ford-Modell AA, vom Band. 619 Mitarbeiter produzieren auf 33 000 Quadratmetern Fabrikfläche 60 Fahrzeuge pro Tag, zunächst den Pkw Modell A und eben den Lkw Modell AA.

Neun Jahrzehnte später

Es war der Beginn einer, so Ford, „echt kölschen Erfolgsgeschichte“. Denn neun Jahrzehnte danach sind gleich zwölf unterschiedliche Pkw-Baureihen, dazu sieben Lkw- sowie leichte Nutzfahrzeugmodelle und über 17,5 Millionen Einheiten allein in den Kölner Ford-Werken vom Band gelaufen. An Corona als Virus hat damals noch niemand gedacht.

KoCom/Fotos: Ford

11. November 2020