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Der Kurvenräuber

Kia hat seinen Kompaktsportler Ceed GT noch agiler gemacht / Vierzylinder-Turbo mit 204 PS

Von Günther Koch/Life-Magazin

 

Kia Ceed, hier als fünftürige Sportversion GT mit 204 PS. Fotos: Koch

Barcelona – Zusammen mit dem formschönen Coupé-Kombi ProCeed hat Kia jetzt in Barcelona gleich auch den neuen Ceed GT vorgestellt. Die fünftürige Sportversion des Kompaktmodells tritt gegen deutsche Konkurrenten wie VW Golf GTI und gegen ausländische wie Renault Mégane RS an. Sie steht ab 28 590 Euro bei den Händlern. Zum Vergleich: Der normale Fünftürer – zur Baureihe gehören sonst noch der Kombi Sportswagon und eben der ProCeed – beginnt bei 15 990, geht hoch bis 34 690 Euro.

Eigenständiger Auftritt

Das Auto: Der GT, in Deutschland designt und entwickelt, in der Slowakei produziert, fährt wie alle übrigen Varianten solide verarbeitet vor, mutet für die untere Mittelklasse recht wertig an, ist in diesem Fall 4,31 Meter lang, der Radstand beträgt 2,65 Meter, das Gepäckabteil mit höhenverstellbarem Boden fasst 395 bis 1291 Liter. Erstmals haben ihn die Koreaner 2013 auf Basis der zweiten Generation eingeführt. Die Neuauflage kommt etwa von der speziellen Frontschürze über die Seitenschweller mit den roten Zierleisten, die roten Bremssättel, die Radnabenabdeckungen, den Heckdiffusor, den Doppelrohrauspuff und die 18-Zoll-Leichtmetallrädern mit 225er-Reifen schon äußerlich ziemlich eigenständig daher. Innen sorgen unter anderem Sportlenkrad, Sportsitze und Aluminium-Sportpedale für das entsprechende Ambiente. Sonst ist alles wie beim normalen Ceed.  

Blick auf die Frontpartie. Das Markenlogo sitzt vorn über dem „Tigernasen“-Kühlergrill.

Viele Elektronikhelfer

Die Ausstattung: LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik, Audiosystem mit Siebenzoll-Touchscreen, Rückfahrkamera, Smartphone-Schnittstelle, kabelloses Laden, Leder/Veloursleder-Sitzbezüge, Sitzheizung vorn und Smart Key gehören bereits zum Grundumfang. Gegen Aufpreis sind Achtzoll-Kartennavigation, Soundsystem, elektrisch einstellbarer Fahrersitz und Glasschiebedach zu haben. Stauassistenz, Adaptivtempomat (bei der Automatikversion), intelligentes Parksystem, Querverkehrs-, Müdigkeits-, Frontkollisionswarner, Fußgängererkennung, Spurhalte- und Spurwechselhilfe machen die Standard-Elektronikhilfen aus. Die Verkehrszeichenerkennung kostet extra.

Der Vierzylinder ist ein 2,0-Liter-Turbobenziner. Im Cockpit geht es etwas sportlicher zu.

Über breites Drehzahlband

Der Antrieb: Unter der Haube ist der auch für den neuen ProCeed angebotene 1,6-Liter-Turbobenziner mit 204 PS am Werk. Dessen durchzugsstärkere 265 Newtonmeter stehen über ein breites Drehzahlband schon ab 1500 bis 4500 Touren zur Verfügung. Der Vierzylinder mit Partikelfilter, eingestuft bereits nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d-Temp, beschleunigt den leer je nach Norm um die 1400/1500 Kilo schweren GT in um die siebeneinhalb Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, schafft je nach Getriebe – Sechsgang-Handschalter oder Siebenstufen-Doppelkupplungsbox – in der Spitze bis Tempo 230/225. Was den Verbrauch betrifft, geben die Koreaner in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion bis zu 6,8 Liter an. Für die komfortablere Automatik finden sich dagegen maximal nur 6,2 Liter so zumindest im Datenblatt.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Das Gepäckabteil fasst 395 bis 1291 Liter.

Mit spezieller Abstimmung

Das Fahren: Wir sind in der handgeschalteten Version unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer des GT, für den der Hersteller die markentypischen sieben Jahre Garantie gibt, am Ende nach eher moderaten Landstraßenfahrprofilen und etwas spritzigeren Autobahnabschnitten im Hinterland von Katalonien rund um die Rennstrecke Parcmotor Castelolli 7,4 Liter angezeigt. Stoßdämpfer, Federn, Stabilisatoren und die Parameter der elektrisch unterstützten Lenkung sind für den GT-Kompaktsportler speziell abgestimmt, ohne es, jedenfalls in der Grundauslegung, mit der Härte zu übertreiben. Das Fahrwerk liegt tiefer. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. 

Moderne Leuchteinheit hinten mit Modellschriftzug. So sieht das Kompaktmodell von der Seite aus.

Schwester mit Hochleistung

Alles in allem: Kurvenreiche Strecken sind das GT-Revier. Da räubert er gern. Mit dem i30 N, den es nach dem Steilheck nun auch als Fastback genanntes Fließheck gibt, zeigt die Schwestermarke Hyundai, was über 250 hoch bis 275 PS in Sachen Hochleistung und Performance im sportlichen Kompaktbereich derzeit noch alles möglich ist. Diesen Hyundai-Motor, ebenfalls ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, räumt Kia-Deutschland-Chef Steffen Cost ein, wird es für Kia allerdings wohl nicht geben. Schade?  

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: 150/204 kW/PS. Maximales Drehmoment: 265/1500-4500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: Je nach Getriebe 7,5/7,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 230/225 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Kia Mixverbrauch 6,8/6,2 Liter pro 100 Kilometer, 155/142 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 28 590/30 590 Euro.

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KoCom/Fotos: Günther Koch

16. Januar 2019