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Der, der vorgeht

Kia erweitert Kompaktbaureihe mit sportlichem Coupé-Kombi ProCeed / Sogar vierte Variante noch geplant

Von Günther Koch/Life-Magazin

Kia ProCeed, hier als Turbobenziner GT-Line mit 140 PS. Fotos: Koch

Barcelona – Nach der Neuauflage der dritten Generation des fünftürigen Fließhecks und des Sportswagon genannten Kombis erweitert Kia seinem in der hart umkämpften Kompaktklasse im Umfeld deutscher Konkurrenten wie Ford Focus, Opel Astra und VW Golf positionierten Ceed um eine dritte Karosserievariante: Ab 27 690 Euro haben die Koreaner ihren neuen, gerade in Barcelona vorgestellten, in Deutschland designten, entwickelten und in der Slowakei vom Band laufenden ProCeed bei den Händlern stehen.

Eine Art Coupé-Kombi

Das Auto: Der ProCeed, englisch für vorgehen, war vorher der Dreitürer. Nun fährt unter diesem Namen der erste fünftürige Shooting Brake eines Volumenherstellers im Kompaktsegment vor, außen dem Mercedes CLA nicht unähnlich. Eine Art sportlicher Coupé-Kombi, solide verarbeitet, für die untere Mittelklasse recht wertig anmutend, 4,61 Meter lang, flach, gestrecktes Profil, stark geneigte Heckscheibe, markantes Heck mit horizontalem Leuchtband, Radstand 2,65 Meter, relativ geräumig mit sogar 594 bis 1545 Liter großem Gepäckabteil. Trotz dynamischer Dachlinie, die die Sicht nach hinten etwas einschränkt, findet sich selbst hinten noch ganz ordentlich Platz. Auffällig innen ist der freistehende Touchscreen-Monitor. Zur Eingewöhnung in die Bedienung sollte man sich bei den doch vergleichsweise vielen Tasten und Reglern am Anfang etwas Zeit nehmen.

Als „Tigernase“ bezeichnet Kia den Kühlergrill, über dem das Markenlogo platziert ist.

Als GT-Line und als GT

Die Ausstattung: Es gibt nur die GT-Line und den GT. Serie sind LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik, Audiosystem, Siebenzoll-Monitor, Smartphone-Schnittstelle, Rückfahrkamera, Smart Key, Stoff/Leder-Sitzbezüge und 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen. Als GT ist der ProCeed etwa mit Leder/Veloursleder-Sitzen, elektrischer Heckklappe, kabelloser Smartphone-Ladestation und beheizbarer Frontscheibe bestückt. Zu den möglichen Elektronikhilfen gehören Frontkollisionswarner, Fußgängererkennung, Adaptivtempomat (für Automatikversionen), Spurhalte-, Spurwechselhilfe, Querverkehrs- und Müdigkeitswarner. Standard im GT sind Stauassistenz (für Automatikversionen) und intelligentes Parksystem. Die Verkehrszeichenerkennung ist optional.

Der Vierzylinder hat in diesem Fall 1,4 Liter Hubraum. Blick ins recht sportliche Cockpit.

Drei Turbos bis 204 PS

Der Antrieb: Drei Turbos, zwei 1,4- und 1,6-Liter-Benziner mit 140 und 204 PS und Partikelfilter sowie ein bei 29 590 Euro beginnender 1,6-Liter-Diesel mit 136 PS und Speicherkat für geringeren Stickoxidausstoß stehen zur Wahl. Die alle die strengere Abgasnorm Euro-6d-Temp erfüllenden Vierzylinder machen die leer 1378 bis 1465 Kilo schweren ProCeed in der Spitze 200 bis 230 Stundenkilometer schnell. Sechsgang-Schaltgetriebe oder für alle Motoren optionale Siebengang-Boxen mit Doppelkupplung übertragen die Kraft auf die Vorderräder. Zumindest laut Datenblatt soll der Verbrauch in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik im Mix nur 3,9 bis 6,8 Liter betragen.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit Markenlogo und Modellschriftzug hinten.

Sportlich mit Komfort

Das Fahren: Wir sind im handgeschalteten 140-PS-GT-Line-Benziner unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach eher moderaten Stadt- und Landstraßenfahrprofilen sowie etwas zügigeren Autobahnabschnitten 6,8 (statt maximal 5,9) Liter angezeigt. Das Fahrwerk ist straffer ausgelegt, federt aber immer noch ausreichend komfortabel, hat für den GT mit der markentypischen Herstellergarantie von sieben Jahren eine noch etwas sportlichere Abstimmung erhalten. Die elektrisch unterstützte Lenkung gibt ausreichend Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, sorgen für standfeste Verzögerung. 

Das Gepäckabteil fasst 594 bis 1545 Liter. Und so sieht der Coupé-Kombi von der Seite aus.

Nach oben orientiert

Alles in allem: Der ProCeed sieht schnittig aus. Er bietet passabel Platz. Das Fahren macht Spaß. Kia orientiert sich mit ihm, was man an den beiden Ausstattungen sieht, durchaus nach oben, was sich freilich dann auch im Preis niederschlägt. Nach dem Fünftürer könnte der Coupé-Kombi bei uns zusammen mit dem Sportswagon jeweils für ein Viertel der Verkäufe in der Baureihe stehen. Alle Varianten sind als Mildhybrid mit 48-Volt-Bordnetz vorgesehen, der Sportswagon zudem als Plug-in-Hybrid. Sogar eine vierte Karosserievariante gibt es. Noch halten die Koreaner allerdings fleißig die Plane darüber.

Datenblatt

Motor: Zwei Vierzylinder-Turbobenziner, ein Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,4, 1,6, 1,6 Liter. Leistung: 103/140, 150/204, 100/136 kW/PS. Maximales Drehmoment: 242/1500-3000, 265/1500-4500, 280 (320)/1500-3000 (2000-2250) Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,5 bis 10,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 200 bis 230 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Kia Mixverbrauch 3,9 bis 6,8 Liter pro 100 Kilometer, 104 bis 155 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 27 690 bis 33 150 Euro.

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