Freitag, 26. April 2024

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Erstmals Plug-in

Opel bietet elektrifizierten Grandland X mit 224 oder 300 PS, Front- oder Allradantrieb an

Von Günther Koch/Life-Magazin

Opel Grandland X Hybrid4 mit 300 PS, hier in Ultimate-Ausführung. Fotos: Koch/Opel

Basel/Mulhouse/Hinterzarten – Auf ein Neues! Opel lädt sich nach dem Ampera und dem Ampera-e noch einmal neu auf, diesmal aber richtig und gleich mit vollem Programm. Den Auftakt macht dabei der Grandland X mit dem gerade in der südlichen Schwarzwald-Region im Dreiländer Eck Deutschland-Schweiz-Frankreich vorgestellten Plug-in-Hybrid, dem ersten der Marke, der bereits ab Januar zu Einstiegspreisen ab 44 190 Euro für die Variante mit Front- und ab 51 165 Euro für die mit elektrischem Hybrid4-Allradantrieb bei den Händlern steht. Schwestermodelle im französischen PSA-Konzern, zu dem auch Opel seit 2017 gehört, sind der Citroën C5 Aircross, der DS7 und der Peugeot 3008.

SUV in Mittelklasse angesiedelt

Das Auto: Den noch über Mokka X und Crossland X positionierten Mittelklasse-SUV gibt es seit 2017. Die bislang aus einem 130 und einem 180 PS starken Turbobenziner sowie aus einem Turbodiesel mit 130 und mit 177 PS bestehende Baureihe beginnt preislich bei 27 500 Euro. Der in Eisenach vom Band laufende fünftürige Fünfsitzer der Rüsselsheimer wirkt auf geräumigen 4,47 Metern Länge solide verarbeitet, mutet für sein Segment recht wertig an. Bei 2,67 Metern Radstand ist selbst im Fond noch ordentlich Platz vorhanden. Allerdings fällt das Fassungsvermögen der elektrifizierten Variante mit der unter den Rücksitzen platzierten Batterie gegenüber den 514 bis 1652 Litern der herkömmlichen Versionen mit 390 bis 1528 Litern doch um 124 Liter geringer aus. Die Bedienung ist rasch im Griff. Das Display des Infotainments zeigt hybridspezifische Funktionen an.

Front-/Seitenansicht des SUV beim Laden. Das Markenlogo sitzt vorn oben im Kühlergrill.

Gleich drei Lines stehen zur Wahl

Die Ausstattung: Der Plug-in-Hybrid wird in drei Lines angeboten. Standard bei Edition sind etwa bereits LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Klimaanlage, Radio, Vernetzung, Siebenzoll-Touchscreen, Lederlenkrad, Tempomat samt Begrenzer, Parkpilot, Spurassistenz, Verkehrsschilderkennung und 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 225-Reifen. Hybridbezogen kommen Features wie integrierte Ladeeinheit, Ladekabel und eben spezielle Anzeigen hinzu. In Innovation-Ausführung ist der neue Opel mit Zweizonen-Klimaautomatik, Umfeldbeobachtung, Totwinkelwarner, sensorgesteuerter Heckklappe und Unterfahrschutz-Optik bestückt. Beim Ultimate gehören unter anderem Adaptivfahrlicht, Navigation, Achtzoll-Touchscreen, Frontkollisionswarner, automatische Gefahrenbremsung, Müdigkeits-, Fußgängererkennung, Spurhaltehilfe, 360-Grad-Kamera und 19-Zöller mit 205er-Reifen zum Grundumfang. Und wem es gefällt: Motorhaube, Dach und Außenspiegel in Diamantschwarz einschließlich Aluminium-Sportpedalen sind da ab 300 Euro zu haben.  

Der aufgeladene Vierzylinder ist mit Elektrokraft kombiniert. Blick ins recht übersichtliche Cockpit.

Mit 1,6-Liter-Turbobenziner kombiniert

Der Antrieb: Der elektrifizierte Grandland X mit Frontantrieb leistet im System 224, der mit dem elektrischen Allrad 300 PS. Beide erfüllen schon die noch strengere Abgasnorm Euro-6d, haben einen 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 180/200 PS unter der Haube, beim Frontantriebler vorn mit einem 110-PS-Elektromotor kombiniert, bei dem mit Allrad hinten zusätzlich noch mit einem mit 113 PS. Das Systemdrehmoment steht bei durchzugsstärkeren 360/500 Newtonmetern an, mit denen die leer bis zu 1785/1875 Kilo schweren Plug-in-Hybrid in 8,9/6,1 Sekunden aus dem Stand Tempo 100, in der Spitze 225/235 Stundenkilometer schafft, rein elektrisch bis Tempo 135 fahren kann bei einer elektrischen Reichweite laut Opel von bis zu 59 Kilometern. Eine gut abgestufte Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion soll sich der Verbrauch nach dem realistischere WLTP-Messverfahren im Mix zumindest laut Datenblatt auf 1,5-1,4/1,4-1,3 Liter belaufen.

Die Ladebuchse befindet sich hinten rechts. Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers.

Vier unterschiedliche Modi plus e-Save-Funktion

Das Fahren: Bei unserer ersten Ausfahrt mit dem Allradhybrid hat der Bordcomputer in Sachen Kraftstoffkonsum am Ende nach moderaten Autobahn-, normalen Orts- und spritzigeren Landstraßenfahrprofilen auf eine Passhöhe am Feldberg über 1230 Metern hinauf 2,8 Liter angezeigt. Das Fahrgefühl ist angenehm. Der Wagen federt bei aller Sportlichkeit selbst im entsprechenden Modus immer noch ausreichend komfortabel. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, sorgen für standfeste Verzögerung. Mit Elektro, Hybrid, Allrad und Sport plus der e-Save genannten Funktion, mit der sich schon vorab Energie für 10, 20 oder für maximale Elektro-Reichweite speichern lässt, um sie später wieder zu nutzen, stehen im Hybrid4 mehrere Fahrprogramme zur Wahl. Das Bremssystem erlaubt, beim Bremsen oder bei weniger Tempo erzeugte Energie umzuwandeln und diese zurück in den Lithium-Ionen-Akku zu speisen. Je nach Anschluss soll das Komplettladen der Batterie mit einer Speicherkapazität von 13,2 Kilowattstunden in knapp unter zwei bis knapp über sieben Stunden möglich sein.

Hybrid4 steht für den elektrischen Allradantrieb. Und so sieht der Plug-in-Hybrid von der Seite aus.

2020 und 2021 noch mehr Elektro

Alles in allem: Opels erster Plug-in-Hybrid ist voll förderfähig, auch was die von 3000 auf wohl 3750 Euro erhöhte Umweltprämie und die Dienstwagenbesteuerung betrifft. Er soll zudem in Sachen Kohlendioxidausstoß dazu beitragen, den jetzt noch strengeren 95-Gramm-Flottengrenzwert pro Kilometer zu erreichen. Im Konzern geht man nach Angaben eines Opel-Sprechers jedenfalls nach wie vor davon aus, keine Strafe für jedes Gramm mehr zahlen zu müssen. Bis 2024 will Opel bekanntlich jedes Modell auch in einer elektrifizierten Variante anbieten. Nach dem Grandland X geht es 2020 mit Elektro-Corsa, Elektro-Vivaro und der Elektroversion des Mokka-X-Nachfolgers weiter. 2021 schließen sich Elektro-Combo-Life, Elektro-Combo-Cargo, Elektro-Zafira-Life und in neuer Generation der elektrifizierte Astra an. Es geht weiter.   

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner plus Elektromotor, bei der Allradversion plus zwei Elektromotoren. Hubraum: 1,6 Liter. Systemleistung Front-/Allradantrieb: 165/224, 221/300 kW/PS. Systemdrehmoment: 360/520 Newtonmeter. Beschleunigung: 8,9/6,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 225/235, rein elektrisch 135 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Opel Mixverbrauch 1,5-1,4/1,4-1,3 Liter pro 100 Kilometer, 34-31/32-29 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Batterie: Lithium-Ionen. Leistung: 90 Kilowatt. Kapazität: 13,2 Kilowattstunden. Energieverbrauch: 16,1-15,6/15,9-15,3 Kilowattstunden. Elektrische Reichweite: 59-57/57-55 Kilometer. Ladezeit: Je nach Anschluss 1:50 bis 7:10 Stunden.

KoCom/Fotos: Günther Koch/Opel

21. Januar 2020