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„Nicht immer“

Kia elektrifiziert weiter / Diesmal Niro und Sportage / Aber: „Verbrenner noch für lange Zeit“

Von Günther Koch/Life-Magazin

„Kia goes Electric“-Fahrzeuge vom Sportage über den Niro bis hin zum Soul. Foto: Kia

Rüsselsheim – Mildhybrid, Hybrid, Plug-in-Hybrid, dazu mit dem e-Niro und dem e-Soul gleich zwei reine Elektroautos: In Sachen Elektrifizierung steht Kia schon jetzt gut da. Und die Koreaner elektrifizieren weiter, haben bei der „Kia goes Electric“-Veranstaltung gerade in Rüsselsheim im europäischen Technikzentrum des Hyundai-Konzerns, zu dem auch Kia gehört, ihre drei jüngsten diesbezüglichen Varianten vorgestellt, den Crossover Niro als Hybrid und als Plug-in-Hybrid sowie den kompakten 1,6-Liter-Sportage-SUV als Mildhybrid.

Zum Modelljahr 2020

Zum Niro: Dessen Optik ist zum Modelljahr 2020 überarbeitet worden, lehnt sich an die des vollelektrischen e-Niro an. Innen geht es wertiger zu. Das Armaturenbrett ist neu, die Serienausstattung deutlich erweitert worden. Die modernen Technologien reichen künftig von der Stauassistenz über die 10,25 Zoll große Navigation bis hin zu Onlinediensten mit Echtzeitinformationen und App-gesteuerten Fernbedienungsfunktionen. Der praktische Crossover verfügt über ordentlich Platz. Der Kofferraum fasst beim ab 26 990 Euro teuren Hybrid 436, beim Plug-in, der bei 33 990 Euro beginnt, 324 Liter Gepäck.

Mit Parallelhybridsystem

Beide haben ein Parallelhybridsystem mit 141 PS Gesamtleistung an Bord. Es kombiniert einen nach der Abgasnorm Euro-6d-Temp eingestuften 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer und ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe mit unterschiedlichen Elektroantrieben. Der Hybrid soll sich im Mix beim Verbrauch mit 3,7, der Plug-in mit 1,3 Litern begnügen, zumindest laut Datenblatt. Der Plug-in kann aufgrund des größeren Akkus und des stärkeren Elektromotors rein elektrisch bis Tempo 120 fahren. Die kombinierte elektrische Reichweite gibt Kia mit 58 Kilometern an. Im Stadtverkehr soll eine Akkuladung für 65 Kilometer reichen. Die sieben Jahre Garantie gelten auch für die Batterie.

48-Volt-Batterie und Startergenerator

Zum Sportage: Nachdem der 2,0-Liter-Diesel dieser Baureihe schon seit 2018 als Mildhybrid zu haben ist, kommt nun auch das kleinere 1,6-Liter-Selbstzünder-Pendant ab 25 740 Euro mit dieser Technologie daher, so dass nun alle Selbstzünder des Kompakt-SUV damit erhältlich sind. Ob Front- oder Allradantrieb, Schalt- oder Doppelkupplungsgetriebe: Der Aufpreis für die Eco Dynamics+ genannte Ausführung als Mildhybrid beträgt jeweils 750 Euro. 48-Volt-Batterie und 12-Kilowatt-Startergenerator sind wesentliche Bestandteile des Systems, das effizient Energie zurückgewinnt, den Verbrenner selbst im Fahrbetrieb etwa beim Ausrollen oder Bremsen abschalten kann und den Spritkonsum Kia-Angaben zufolge im Schnitt um bis zu acht Prozent auf nur noch 4,2 Liter senken soll.

Auch Benziner mit Doppelkupplungsbox

Den genauso nach Euro-6d-Temp freigegebenen 1,6-Liter-Diesel gibt es in der frontangetriebenen Einstiegsversion mit 115, sonst mit 136 PS. Der 1,6-Liter-Turbobenziner findet sich mit 177 PS in der Liste. Neu bei ihm ist, dass sich jetzt auch dessen ebenfalls frontangetriebene Variante mit siebenstufiger Doppelkupplungsbox kombinieren lässt.

Der Anteil wird weiter steigen

Die Koreaner rechnen damit, dass ihr Anteil an Fahrzeugen mit elektrifiziertem Antrieb europaweit 2019 voraussichtlich auf rund 13 Prozent der Neuzulassungen der Marke steigt. Sie wollen laut Cost aber auch weiter Benziner und Diesel verbessern: „Denn noch für lange Zeit wird der überwiegende Teil der Neufahrzeuge in Deutschland mit einem Verbrenner ausgerüstet sein“, was maßgeblich mit den Rahmenbedingungen zusammenhänge. „Solange Ladeinfrastruktur und Ladefähigkeit der Fahrzeuge noch nicht voll entwickelt sind“, so Cost, „und vor allem, solange rund die Hälfte des Stroms in Deutschland aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird, ist reiner Elektroantrieb nicht immer die beste und sauberste Lösung.“

Entscheidend ist Art der Nutzung

Welcher Antrieb optimal sei, hänge derzeit noch ganz entscheidend von der Nutzungsart ab. Für Pendler etwa, die im Speckgürtel von Großstädten wohnten und ihr Fahrzeug zu Hause aufladen könnten, sei ein Elektrofahrzeug schon jetzt die richtige Wahl. Wer beruflich jedoch mehrere hundert Kilometer am Tag fahre, der sei heute nach wie vor mit einem Diesel besser bedient, insbesondere in Kombination mit Hybrid- und Mildhybridsystemen. Und wer häufiger längere Strecken fahre, aber im städtischen Bereich dennoch sauber unterwegs sein wolle, für den sei ein Plug-in-Hybrid ideal.  

Bis zum Brennstoffzellen-Fahrzeug

„Wir werden bis 2025 rund 25 weitere Modelle und Modellvarianten mit elektrifiziertem Antrieb einführen“, kündigt Cost darunter auch das erste serienmäßige Brennstoffzellen-Fahrzeug an. Zudem sind die Koreaner unlängst zusammen mit der Schwestermarke Hyundai dem europäischen Schnelllade-Netzwerk Ionity beigetreten. Vorgesehen sei, Elektrofahrzeuge ab 2021 mit 800-Volt-Ladesystemen auszustatten, die die maximale Ladeleistung der Ionity-Stationen von 350 Kilowatt voll ausschöpfen könnten. Das Aufladen der Batterie von 20 auf 80 Prozent soll dann nur noch sechs bis acht Minuten dauern. „Also kaum länger“, so Cost, „als ein Tankstopp.“

KoCom/Fotos: Kia

16. Oktober 2019