Sonntag, 5. Mai 2024

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GALERIA REISE Biegung für Biegung: Deutschland ist schön - an der Mosel entlang. Foto: Günther Koch

Gute Reise!

"Eine Dame lebt in Venedig, / die ist mit achtzig noch ledig. / Sie beklagt sich nicht, / sie lächelt und spricht: / „Vielleicht war das Schicksal mir gnädig.“

Die Limericks, die Sie an dieser Stelle immer lesen, stammen alle von Ole Haldrup. Sein „Buch der Limericks“ (2003), dazu „Lirum, Larum, Limerick“ (2004) und „Das Geheimnis der fünften Zeile" (2007) sind zu beziehen über: Nereus-Verlag, Susanne Happle, Johann-von-Werth-Straße 6, 79100 Freiburg, Telefon 0761-403802, nereus-verlag @gmx.de. (gk)

Und ewig lockt das Gold

In Down Under (IV): Die Strecke bis Perth macht die australische Süddurchquerung komplett

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der Superpit 100 auf dem Weg nach Perth gilt als größte Goldmine Australiens. Foto: Weyhenmeyer

Adelaide/Perth – Eine der kürzeren Australien-Durchquerungen führt im Süden des Landes von Sydney im Südosten über Melbourne und Adelaide bis Perth im Südwesten. Auf mehr als 5300 Kilometern kommt man dabei durch gleich vier der sechs Festlands-Bundesstaaten: New South Wales, Victoria, South Australia und Western Australia. Die Stationen von Sydney über Batmans Bay, Lakes Entrance, Melbourne und Portland bis Adelaide haben wir in den vorigen drei Folgen bereits vorgestellt. Ab Adelaide beschreiben wir für die, die vielleicht die gesamte Strecke im Überblick haben wollen, noch Port Augusta, Ceduna, Eucla, Balladonia, Boorabbin und Perth.

Stadt der Kirchen

Adelaide, die am Saint-Vincent-Golf gelegene Hauptstadt South Australias, ist mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern die fünftgrößte Stadt im Land. Benannt nach der in Deutschland geborenen Gemahlin von König William IV, Queen Adelaide, hat sie sich als „Stadt der Kirchen“ einen Namen gemacht, ihr Erbe und die Verbindung zur Vergangenheit noch weitgehend erhalten. Die Lebensart ist entspannt-kosmopolitisch.

Gitterförmig angelegt

Das kulturelle und kulinarische Angebot gestaltet sich, bedingt nicht zuletzt durch die Einwanderer, überaus vielfältig. In der gitterförmigen Anlage des Straßenbilds sind breite Boulevards genauso zu finden wie große öffentliche Plätze und viel Grün überall, dazu kommt ein ziemlich langer Strandabschnitt. Adelaide ist vor allem für seine künstlerischen Festivals und seine sportlichen Veranstaltungen bekannt.

Nahe der Flinders Rangers

In Port Augusta können die nicht einmal 15 000 Einwohner gegenüber dem Leben in der Metropole einen Gang zurückschalten. Der Ort, Hafen und Bahnstation, hat gelernt, von seiner Nähe zu den Flinders Rangers und vom Öko-Tourismus in der Region der größten Hügelkette South Australias zu profitieren. Noch gemütlicher geht es im 2300-Seelen-Örtchen Ceduna im Westen des Bundesstaates an der Murat Bay zu. Geschützte sandige Buchten und küstennahe Inselchen lassen viele Australier Strandurlaube dort verbringen.

Schon Western Australia

Eucla liegt bereits in Western Australia in einer Region, die übersetzt als „Goldfeld-Hoffnung“ bekannt geworden ist. Vielleicht 50 Einwohner mag das kleine Dorf zählen, das 1971 in die Schlagzeilen geraten ist, als man ein halbnacktes Mädchen fand, das mit den Kängurus gelebt hat. Balladonia mit noch weniger Einwohnern, nur um die 20, gehört zu den typischen Straßensiedlungen, die man auch in Australien immer wieder findet. Der Bundesstaat selbst ist der größte der insgesamt sechs auf dem Festland. Er bedeckt mit mehr als 2,6 Millionen Quadratkilometern Fläche das ganze westliche Drittel des australischen Kontinents, zählt knapp 2,3 Millionen Einwohner. Bergbau, Landwirtschaft und Tourismus gehören zu den wichtigsten Erwerbsquellen in der riesigen, überwiegend flachen Region, deren höchste Erhebungen sich im Schnitt auf rund 400 Meter belaufen.

Schnurgerader Highway

Nach Caiguna zieht sich eine über 146 Kilometer lange Highway-Strecke schnurgeradeaus hin. Es war 1979, als der Wiedereintritt der Skylab-Raumstation in die Erdatmosphäre eine Schuttspur über die Gegend legte. Das trockene Klima und der Mangel an geeigneten Wasserquellen beschränkten die Entwicklung des Ortes. Dennoch scheint es einmal eine Telegraphen-Station dort gegeben zu haben; zumindest zeugen Reste eines entsprechenden Gebäudes noch heute davon. Bei Boondi Rock führt der Weg auf einem höher gelegenen Plateau durch den Boorabbin-Nationalpark, bekannt für viele seltene Pflanzen-, Vogel- und kleinere Reptilienarten. Ebenen, Eukalyptus-Wälder, Süßwasser-Quellen und Salzwasser-Seen sind typisch für die Region.

Endpunkt der Südtour

Das gut 1,6 Millionen Einwohner zählende Perth an der Küste des Indischen Ozeans ist Endpunkt der australischen Süddurchquerung. US-Astronaut John Glenn hat es, als er 1962 als erster Amerikaner dreimal die Erde umkreiste und dabei auch die Metropole am Swan River überflog, „Stadt des Lichts“ genannt, weil die Bevölkerung von Perth Häuser und Straßen zu diesem Anlass extra besonders hell beleuchtet hatte.

Benannt nach Minister

Perth, benannt nach einem Ort in Schottland, aus dem Großbritanniens damaliger Kolonialminister stammte, gilt als Dienstleistungszentren für Industrieunternehmen, die in dem Land Gold, Diamanten, Eisenerz, Nickel, Aluminium, Mineralsand, Kohle, Öl oder Erdgas produzieren. In der Hauptstadt Western Australias lohnen Besuche etwa des Cottesloe Beaches, des Museums für Meteoriten und Naturgeschichte, der Katta-Djinoong-Ausstellung, die das Leben der Ureinwohner, der Aborigines, nachvollzieht, und des nachgebaute Old Perth Gaol mit Überblick zur Kolonisierung Westaustraliens.

Mit etwas Abstand

Mit diesem Beitrag beenden wir zunächst unsere vierteilige „Down Under“-Artikelfolge, reichen mit zeitlichem Abstand noch etwas ausführlichere Geschichten über die Zwölf-Apostel-Felsen und die Pioniersiedlung Old Tailem Town nach. Nützliche Informationen über Australien und das Autofahren dort finden Sie am Ende des ersten Teils der Serie.

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KoCom/Fotos: Dirk Weyhenmeyer

16. Januar 2018