Freitag, 3. Mai 2024

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GALERIA REISE In Lindgrens Heimat Südschweden. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE In der (Süd-)Pfalz an der Weinstraße entlang. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Die Bretagne ist Frankreichs nordwestlichste Region. Foto: Michael-Müller-Verlag
GALERIA REISE Freilichtmuseum Bad Sobernheim zeigt das Leben, Wohnen und Arbeiten früher. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE In den schottischen Highlands: Kelten, Kilt und Whisky. Foto: Günther Koch
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GALERIA REISE Biegung für Biegung: Deutschland ist schön - an der Mosel entlang. Foto: Günther Koch

Gute Reise!

"Eine Dame lebt in Venedig, / die ist mit achtzig noch ledig. / Sie beklagt sich nicht, / sie lächelt und spricht: / „Vielleicht war das Schicksal mir gnädig.“

Die Limericks, die Sie an dieser Stelle immer lesen, stammen alle von Ole Haldrup. Sein „Buch der Limericks“ (2003), dazu „Lirum, Larum, Limerick“ (2004) und „Das Geheimnis der fünften Zeile" (2007) sind zu beziehen über: Nereus-Verlag, Susanne Happle, Johann-von-Werth-Straße 6, 79100 Freiburg, Telefon 0761-403802, nereus-verlag @gmx.de. (gk)

Miriams Reise

Neuer Roman von Sabine Schömig und Walburga Spielberger führt nach Frankreich ins Burgund

Von Günther Koch/Life-Magazin

Walburga Spielberger (links) und Sabine Schömig lieben Frankreich. Fotos: Schömig/Privat/Atout France

Marburg/Aschaffenburg – Sabine Schömig ist Journalistin, arbeitet für das Main-Echo in Aschaffenburg – und hat zusammen mit Walburga Spielberger, die in ihrer Ganzheitlichen Psychologischen Praxis Menschen in Lebens- und Beziehungskrisen, in privater und beruflicher Neuorientierung und in der eigenen Entwicklung der Persönlichkeit begleitet, ein Buch geschrieben, ihr erstes. Es spielt in unserem Nachbarland Frankreich. Gegenüber MrLife berichten beide mit Blick auf „Miriams Reise“ und ihr ungewöhnliches Experiment der Co-Autorinnenschaft von einem „herrlichen Ping-Pong-Spiel“.   

„Miriams Reise“ führt uns ins Burgund nach Frankreich. Warum packt die junge Restauratorin ihre Koffer?

Walburga Spielberger: Die Protagonistin Miriam befindet sich in einer Krise und nimmt daher sehr gerne einen Auftrag an, der sie weg von zuhause nach Frankreich führt.

Und wie geht die Geschichte im Roman dann weiter?

Sabine Schömig: Miriam ist Schmuckrestauratorin und bereitet im Burgund den Erbschmuck einer wohlhabenden Familie auf. Dabei fallen ihr alte Tagebücher in die Hände, die Auskunft über die Herkunft des Schmucks geben. Gemeinsam mit dem Enkel des Tagebuchschreibers, Emile, begibt sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Sie stoßen auf uralte Lebensweisheiten und folgen fasziniert den Spuren. Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft verschwimmen und das Leben aller Beteiligten wird auf den Kopf gestellt.

Warum eigentlich ausgerechnet Burgund? Was macht den besonderen Reiz dieser Region aus, nicht zuletzt natürlich für die Handlung des Romans?

Sabine Schömig: Das Burgund haben wir ausgewählt, weil wir beide sehr frankophil sind. Außerdem hat Walburga im Burgund schon viele Urlaube und Zeit allgemein verbracht. Der spirituelle Begegnungsort Taizé liegt ganz in der Nähe, der auch eine Rolle im Buch spielt. Bei einer gemeinsamen Reise dorthin zu Beginn des Schreibens haben wir uns noch einmal von der Landschaft, den Orten und der Stadt Cluny inspirieren lassen.

Die Reise ist am Ende natürlich auch eine Metapher. Wofür?

Walburga Spielberger: Wer wach durchs Leben geht, bekommt viele Hinweise zugespielt. So kann diese Lebensreise zum Selbstfindungsprozess werden.

Inwieweit steckt Autobiografisches der beiden Autorinnen darin?

Sabine Schömig: Da wir beide viel mit Menschen zu tun haben, sind viele unserer Erfahrungen mit eingeflossen. Dennoch ist es kein autobiografischer Roman. Handlung und Charaktere sind frei entwickelt.

Freiheit, Selbstfindung, Schönheit des Lebens: Nehmen wir dies in unserem meist hektischen Alltag viel zu wenig wahr? Was verpassen wir? Und was kann man tun, um das zu ändern?

Walburga Spielberger: Eine tolle Frage! Ja, so denken wir auch. Bei allem Getaktet-Sein laufen wir oft Gefahr, an uns vorbeizugehen. Wir sollten bewusst und wach für uns selbst sein und auf die Hinweise des Lebens achten.

Wie kam es zur Idee des Romans und dazu, ihn, was ungewöhnlich ist, in Co-Produktion zu schreiben?

Sabine Schömig: Jede von uns hatte Lust, ein Buch zu schreiben. Die Begegnung war Auslöser und jede hat ihre Talente eingebracht. So wurde ein gemeinsames Werk daraus.

Wie muss man sich das Schreiben in diesem Fall konkret vorstellen? Da gehört doch sicher permanent auch in der Entwicklung der Geschichte eine sehr gute Abstimmung dazu, oder? Wie ist das alles abgelaufen?

Walburga Spielberger: Es war ein herrliches Ping-Pong-Spiel. Ein Experiment, ob es geht. Es ging hervorragend. Wir waren Inspiration füreinander und es hat in jedem Moment Spaß gemacht. Wir haben gemeinsam den Handlungsstrang entwickelt, die Charaktere herausgearbeitet und immer wieder gehobelt und geschliffen, wie bei jedem guten Handwerk, bis unser Werk fertig war.

Miriams Reise ist im übertragenen Sinn wohl auch eine Reise von Sabine Schömig und Walburga Spielberger. Wohin hat diese Reise die beiden Autorinnen am Ende geführt?

Sabine Schömig: Miriams Reise drückt unseren Mut aus, unsere Lebensphilosophie in einem Buch einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Es freut uns, dass unsere Geschichte so gut angenommen wird und Menschen in diese Philosophie eintauchen. Manche davon suchen auch den Dialog mit uns. Das ist schön.

Und Miriam selbst? Wie steht sie zuletzt da, nachdem sie zusammen mit Emile fasziniert den Spuren von Emiles Großvater, dem Tagebuchschreiber, gefolgt ist?

Walburga Spielberger: Miriam ist am Ende eine „Gewinnerin“. Sie hat Lebensweisheiten erobert, die sie jetzt versucht umzusetzen. Der offensichtliche Gewinn ist der tiefe Austausch mit Menschen, die dann zu ihren Freunden geworden sind.

Sollten wir einfach öfter die Koffer packen?

Sabine Schömig: Ja! Aber wir sollten im richtigen Maß unterwegs sein, sowohl geistig als auch körperlich.

Walburga Spielberger: Und genauso braucht es das Innehalten, um all das zu verarbeiten.

(„Miriams Reise“, Sabine Schömig/Walburga Spielberger, Wenz-Verlag/Dreieich, 268 Seiten, 11,95 Euro)

Info Burgund I

Die Luftlinie rund 260 Kilometer südöstlich von Paris gelegene Region gehört seit 2016 zur Bourgogne-Franche-Comté, zählt über 1,6 Millionen Einwohner. Die größte Stadt ist Dijon. Von Straßburg aus sind es mit dem Auto durch das Elsass über Mulhouse und an Besancon vorbei noch etwa 330 Kilometer. Das landwirtschaftlich geprägt Gebiet gilt mit zahlreichen Burgen, Schlössern und Klöstern zugleich als einer der bedeutendsten Kulturräume im Land. Yonne, Saone und Loire fließen durchs Burgund, das über das größte Revier an schiffbaren Wasserwegen in Frankreich verfügen soll, geeignet etwa für Fahrten mit dem Hausboot auf dem Canal de Bourgogne oder dem Canal du Nivermais. Das Klima ist insgesamt mild mit ausgeprägten Jahreszeiten, im Frühling in der Regel schon sehr früh warm und sonnig, im Sommer nicht zu heiß, im Herbst zur Lese noch immer überaus angenehm, nur im Winter etwas kälter und regenreicher.

Info Burgund II 

Insbesondere kulinarisch hat die Region einiges zu bieten. Die Küche gehört zu den besten im Land. Bresse-Huhn, Dijon-Senf und Escargots-Weinbergschnecken sind über die Grenzen hinaus bekannt. Neben verschiedenen Terrinen und Pasteten gehören Boeuf Bourgignon, mit Möhren, Zwiebeln, Speck und Champignons in Butter geschmortes Fleisch vom Charollais-Rind, dann Jambon-Persillé-Schinken in Petersilienaspik und gespickte Cuissot d’Agneau aux Lardons, in Weinmarinade eingelegte Lammkeule, noch zu den Spezialitäten. Viele namhafte Weine kommen aus dem Burgund, schwerere rote aus der Côte d’Or, Côte de Nuits und Côte de Beaune, fruchtigere leichte aus dem Beaujolais und frische weiße aus dem Chablis, rund um Meursault und dem Mâconnais. Information: Atout France, Französische Zentrale für Tourismus, Postfach 100128, 60001 Frankfurt/Main, www.france.fr/de, www.burgund-tourismus.com.

KoCom/Fotos: Sabine Schömig/Privat/Atout France

26. März 2017