Freitag, 26. April 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Mercedes S-Klasse

Diesmal im Test als 286-PS-Diesel-Einstiegsvariante

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mercedes S-Klasse, hier in der Normalversion als 286-PS-Diesel S 350d. Foto: Koch

Mit der S-Klasse ist Mercedes im Umfeld etwa von Audi A8, BMW 7er oder Jaguar XJ unterwegs. Wir haben die meist auch als Dienstwagen genutzte Luxuslimousine der Stuttgarter jetzt in der Normalversion als Einstiegsvariante Diesel S 350d  gefahren.

Außen & Innen

Die aktuelle Auflage ist nach der optischen und teilweise technischen Überarbeitung mit neuen Motoren seit 2017 auf dem Markt. Dabei handelt es sich bereits um die zehnte Generation seit 1951 und um die sechste, seit sie ab 1972 S-Klasse heißt. Sie kommt inzwischen auf über 5,1 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet wertig an. Platz ist bei etwas über drei Metern Radstand selbst im Fond üppig vorhanden. Das Gepäckabteil fasst bis zu 530 Liter. Innen geht es nicht nur leise, sondern mit Blick auf die verwendeten Materialien auch überaus nobel zu. Und bei aller technischen Moderne im übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung über die großen Monitore rasch im Griff.

Motor & Umwelt

Bei dem getesteten Sechszylinder, zuletzt noch nach der Abgasnorm Euro 6c eingestuft, handelt es sich um einen kultivierten 3,0-Liter mit 286 PS und durchzugsstarken 600 Newtonmetern schon früh ab 1200 Touren. Der feine Selbstzünder macht diesen Mercedes 250 Stundenkilometer schnell. Eine gut abgestufte, über entsprechende Paddel am Lenkrad auch handschaltbare Neungang-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Technik im Mix zumindest im Datenblatt in Sachen Verbrauch so angegebenen 5,4 Liter haben wir diesmal beinahe sogar erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer jedenfalls am Ende nach meist moderaten Landstraßen- und Autobahnfahrten bei eher konstantem Tempo ohne große Lastwechsel 5,7 Liter angezeigt.

Dynamik & Sicherheit

Der neue Turbodiesel schiebt diese leer bis zu 1970 Kilo schwere Limousine beim Tritt aufs Gaspedal vehementer voran. Die Leistung entfaltet sich gleichmäßig und nachhaltig. Die Airmatic-Luftfederung mit stufenloser Dämpfung, komfortabler oder sportlicher einstellbar, sorgt für hohen Abrollkomfort und dynamisches Unterwegssein. Die Lenkung könnte noch direktere Rückmeldung geben. Die Bremsen verzögern einwandfrei. Neuerung mit Blick Richtung autonomes Fahren ist, dass die bis Tempo 210 aktive Abstandsregelung Kreisverkehre, Mautstellen, Kurven und Kreuzungen einbezieht. Unter anderem Seitenwind- und aktive Bremsassistenz tragen, was moderne Elektronikhilfen betrifft, bereits zum sehr guten Standard-Insassenschutz bei.

Serie & Extras

Es gibt verschiedene Lines und Designpakete bis hin zum AMG. Schon im Basispaket sind etwa bereits LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, onlinefähiges Multimediasystem, 12,3-Zoll-Display, Navigation, Vernetzung, Smartphone-Integration, Ambientebeleuchtung und 245er-Reifen auf 17-Zoll-Leichtmetallfelgen enthalten. Vieles ist leider nur gegen Aufpreis zu haben. So reichen Sonderwünsche hier etwa vom adaptiven Scheibenwischersystem mit beheizten Wischerblättern für 464 Euro über Sitzklimatisierung für 838 Euro, Headup-Display für 1392 Euro, Nachtsichtassistenz für 2618 Euro, Fahrerassistenzpaket für 2737 Euro und Parkpaket für 4343 Euro bis hin zum zweiteiligen Panorama-Schiebedach hinauf, das sich von dunkel zu transparent oder umgekehrt verfärben kann, für 5890 Euro.    

Preis & Leistung

Anschaffung, in diesem Fall ab 85 769 Euro, und Unterhalt sind teuer, 100 000 Euro mit wenigen Optionen bald überschritten. Aber Oberklasse hat eben ihren Preis. Dafür fährt ein ausgereifter leiser Luxusgleiter vor, der für viele schon vom Namen her Statussymbol bleibt. Hoch bis 238 773 Euro stehen samt Langversion und Maybach sechs Benziner mit 367, 435, 469, 530, 612 und 630 sowie ein weiterer Diesel mit 340 PS zur Wahl. Auch Allrad ist möglich. Die nächste Generation soll 2020 kommen.

Datenblatt

Motor: Sechszylinder-Turbodiesel. Hubraum: 3,0 Liter. Leistung: 210/286 kW/PS. Maximales Drehmoment: 600/1200-3200 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,7 Liter pro 100 Kilometer, 139-134 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,4-5,1 Litern Mixverbrauch. Preis: 85 769 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

23. Juli 2018