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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Nur noch Dreizylinder

Opel setzt im aktualisierten Astra auf neue Motoren mit geringerem Schadausstoß

Von Rainer Waldinger/Life-Magazin

Außen hat sich der Astra kaum verändert, unter der Motorhaube schon. Foto: Opel

Frankfurt/Oberursel – Optisch lediglich Feinschliff, vor allem aber technisch hat Opel seinen im Umfeld der deutschen Wettbewerber Ford Focus und VW Golf unterwegs befindlichen Astra überarbeitet. Das in aufgefrischter Form schon bestellbare, gerade im Rhein-Main-Gebiete vorgestellte Kompaktmodell der Rüsselsheimer, das im September zu den Händlern kommt, ist als fünftürige Limousine ab 19 900 Euro zu haben, der Sports Tourer genannte Kombi kostet 1000 Euro mehr.

Fünfte Generation

Das Auto: Bei der aktuellen Generation handelt es sich um die fünfte. Sie ist bei uns seit 2015 auf dem Markt, fährt sportlich-schnittiger auf 4,37 und 4,70 Metern Länge solide verarbeitet und für die untere Mittelklasse, was die Qualität betrifft, standesgemäß anmutend vor. Platz ist bei 2,66 Metern Radstand selbst im Fond noch ganz ordentlich vorhanden. Der Kofferraum der Limousine fasst 370 bis 1210, der des Kombis 540 bis 1630 Liter Gepäck. Die Bedienung ist rasch im Griff. Lediglich die Sicht nach hinten bleibt durch die nach hinten coupéhafter abfallende Dachlinie eingeschränkt. 

Erstmals Digitaltacho

Die Ausstattung: Die fünf Lines über dem Basismodell heißen Edition, 120 Jahre (als Sondermodell in Anlehnung an das Jubiläum der 1899 begonnenen Automobilproduktion bei Opel), GS Line, Elegance und Ultimate. Schon bisher ist das Angebot an möglichen Komfort- und Sicherheitsfeatures bis hin etwa zum LED-Matrix-Licht umfangreicher gewesen. Die neue Frontkamera erkennt nun auch Fußgänger. Die leistungsstärkere digitale Rückfahrkamera in Verbindung mit dem neuen Infotainment, das sich individualisieren und per Sprachsteuerung bedienen lässt, zeigt das Bild im Achtzoll-Farbtouchscreen schärfer an. Smartphones können eingebunden werden, wobei kompatible auch kabellos aufladbar sind. Spezielle Vernetzungsservices machen das Reisen entspannter. Erstmals ist im neuen Astra ein Digitaltacho eingebaut. Die Frontscheibe ist nun beheizbar. Wer will, kann ein Hochleistungssoundsystem ordern.

Vier Benziner, zwei Diesel

Der Antrieb: Mit den zwei neuen Motorengenerationen, alles Dreizylinder-Turbos, die schon die spätere Abgasnorm Euro-6d erfüllen, soll sich der Kohlendioxidausstoß um rund 20 Prozent verringern. Die vier Benziner leisten 110, 130 und als 1,2- und 1,4-Liter jeweils 145, die bei 23 385 Euro beginnenden 1,5-Liter-Diesel, durchzugsstärker und genügsamer, 105 und 122 PS. Sie stellen Drehmomente von 195 bis 285 Newtonmeter bereit, beschleunigen die leer 1280 bis 1465 Kilo schweren Frontantriebler in 9,9 bis 11,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, machen sie in der Spitze 200 bis 220 Stundenkilometer schnell. Den Verbrauch geben die Rüsselsheimer in Verbindung mit der überall an Bord befindlichen Stopp/Start-Spritspartechnik zumindest im Datenblatt nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren mit 4,3 bis 6,1, nach dem namens NEFZ vorher mit 3,4 bis 5,1 Litern an. Sechsgang-Handschaltung, eine neue stufenlose CVT-Box oder sogar eine Automatik mit neun Gängen übertragen die Kraft auf die vorderen Räder.     

Sportliches Chassis

Das Fahren: Wir sind im 1,2-Liter-Fünftürer-Turbobenziner mit 145 PS und stufenloser CVT-Automatik unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, spritzigeren Landstraßen und eher moderaten Autobahnfahrprofilen vom Frankfurter Flughafen in den Taunus 7,0 (statt maximal 6,0) Liter angezeigt. Nicht nur die Aerodynamik hat sich verbessert, auch das schon vorher ziemlich sportliche Chassis ist weiterentwickelt worden, wobei die neuen Stoßdämpfer den Komfort steigern sollen. Das optionale Dynamikfahrwerk ist mit strafferen Dämpfern, direkterer Lenkung und spezieller Hinterachse für mehr Agilität beim Fahren versehen.

Ordentliche Fahrleistungen

Alles in allem: Die Fahrleistungen gehen auch als Dreizylinder in Ordnung. Die Geräuschentwicklung hält sich nicht zuletzt dank einer gegenläufigen Ausgleichswelle im Motorblock zur Minimierung der Vibrationen in Grenzen. Insgesamt scheint es der Astra jetzt zurückhaltender angehen zu lassen. Dass offenbar keine stärkeren Motorisierungen vorgesehen sind, dürfte vor der Hintergrund der Diskussion über künftig noch strengere Kohlendioxid-Grenzwerte verständlich sein. Dass alternative Hybrid- oder Elektroantriebe, die es in Modellen, die auf Plattformen der französischen Konzernmutter PSA aufbauen, schon gibt, vorläufig jedenfalls noch fehlen, hat wohl auch damit zu tun, dass die neuen Motoren noch aus der Anbindung an General Motors stammen.

Datenblatt

Motor: Vier Dreizylinder-Turbobenziner, zwei Dreizylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,2, 1,4, 1,5 Liter. Leistung: 77/105 bis 107/145 kW/PS. Maximales Drehmoment: 195/2000 bis 285/1500-2750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,9 bis 11,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 200 bis 220 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Opel Mixverbrauch 4,3 bis 6,1 Liter pro 100 Kilometer, 112 bis 139 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 19 990 bis 35 725 Euro (Astra Fünftürer), 20 990 bis 36 725 Euro (Astra Sports Tourer).

KoCom/Foto: Opel

29. August 2019