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Spanischer Athlet

Cupra setzt als neue Automarke mit 300-PS-Ateca eines der ersten Ausrufezeichen

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der Cupra Ateca fährt sportlicher, kraftvoller und schärfer gestylt vor. Fotos: Koch

Palma – Erst seit 2018 gibt es Cupra als eigenständige Marke. Seat hat sie aus einer Ausstattungslinie heraus entwickelt. „Zwischen Mainstream- und teuren Premiummodellen ist noch viel Platz für uns“, sagt Bernhard Bauer, Deutschland-Chef der spanischen Volkswagen-Tochtermarke, jetzt auf Mallorca bei der Fahrvorstellung des ab 42 850 Euro teuren Cupra Ateca, mit dem eigentlich alles angefangen hat.   

Auf Konzernplattform

Das Auto: Das 4,38 Meter lange, sauber verarbeitete und wertig anmutende Kompakt-SUV-Modell baut auf der Plattform im Konzern auf, auf der auch der VW-Tiguan entsteht, fährt aber schon von seinem Äußeren her deutlich sportlicher, kraftvoller und schärfer gestylt vor. Bei 2,63 Meter Radstand ist selbst im Fond noch ordentlich Platz vorhanden. Man sitzt höher, kann besser sehen. Das Gepäckabteil fasst 485 bis 1579 Liter. Weil das Cockpit wie beim normalen Seat-Bruder übersichtlich ist, fällt die Bedienung ziemlich leicht. Beim Kombiinstrument handelt es sich um ein volldigitales mit 10,25-Zoll-Display. 

Schon die Frontpartie mit dem Markenemblem im Kühlergrill macht einen kraftvolleren Eindruck.

Bis zu Hochleistungsbremsen

Die Ausstattung: Im Basispaket sind etwa schon Voll-LED-Scheinwerfer, Doppelauspuffrohr links/rechts, Heckstoßfänger mit Diffusor, Multifunktionslederlenkrad, Sportpedale, Sportkomfortsitze, Zweizonen-Klimaautomatik, Infotainment, Navigation, Achtzoll-Farbtouchscreen, Vernetzung, Smartphone-Einbindung, Umfeldbeobachtung, City-Notbremsfunktion, Top-View- samt Rückfahrkamera, Parklenkhilfe und 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 245er-Reifen enthalten. Sonderausstattungen reichen etwa von der elektrischen Heckklappe für 510 Euro über Leder für 960 Euro, Fahrassistenzpaket mit Stau-, Notfall-, Spurhalte-, Totwinkel-, Ausparkhilfe, Verkehrszeichenerkennung und automatischer Distanzregelung bis Tempo 210 für 975 Euro und Panorama-Glasschiebedach für 1130 Euro bis zu Hochleistungsbremsen für 2695 Euro hinauf.      

Unter der Haube ist ein 300-PS-Turbobenziner am Werk. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet.

Starker 2,0-Liter-Turbobenziner

Der Antrieb: Der Cupra Atec ist mit einem 300 PS und 400 Newtonmeter starken 2,0-Liter-Turbobenziner bestückt, der die Abgasnorm Euro 6 erfüllt. Der hoch bis 6500 Touren drehende Vierzylinder mit dem bollernden Sound beschleunigt den leer 1615 Kilo schweren Wagen, der Lasten bis 2,1 Tonnen ziehen kann, in 5,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze 247 Stundenkilometer schnell. Eine sehr gut abgestufte, über entsprechende Paddel am Lenkrad auch handschaltbare Siebengang-Automatik mit Doppelkupplung überträgt die Kraft auf alle vier Räder. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik gibt Cupra den Verbrauch zumindest im Datenblatt im Mix mit 7,4 Litern an, die wir nicht ganz erreicht haben, denn bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach eher moderaten Orts-, Landstraßen- und kurzen Autobahnfahrprofilen 7,8 Liter angezeigt.   

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers und Modellschriftzug hinten.

In Kombination mit Allradantrieb

Das Fahren: Bei aller durchtrainierten Sportlichkeit des Fahrwerks federt der Ateca immer noch ausreichend komfortabel, was nicht schlecht für längere Strecken ist. Mit dem stärkeren Drehmoment kommt der aus dem Golf GTI stammende Motor gut mit dem feurigen Spanier zurecht. Verschiedene Fahrmodi sind wählbar. Sie beeinflussen Fahrwerksabstimmung, Lenkunterstützung, Gasannahme und Schaltkennlinie. Der elektronisch gesteuerte Allrad verteilt die Antriebskräfte stufenlos bestmöglich auf beide Achsen, sorgt mit der besseren Bodenhaftung zugleich für mehr Stabilität beim Fahren. Die elektromechanische Servolenkung gibt direktere Rückmeldung, weil sie progressiver ausgelegt ist. Die Scheibenbremsen sorgen für standfeste Verzögerung.

Das Gepäckabteil fasst 485 bis 1579 Liter. Und so sieht das kompakte Sport-SUV von der Seite aus.

SUV trotz Sportwagen-Charakter

Alles in allem: Die Anschaffungskosten sind hoch. Trotz Sportwagen-Charakter bleibt das praktischere SUV-Gefühl erhalten. In den nächsten drei bis fünf Jahren will die neue Marke ihren Absatz schon verdoppeln. Die Rede ist davon, dass Cupra bis zu zehn Prozent des Seat-Neuwagenvolumens bestreiten könnte, was über 50 000 Einheiten im Jahr entsprechen würde. 2018 sind immerhin schon 14 400 Einheiten in den Verkauf gegangen, allein 6000 bei uns. Nach Leon Cupra und Cupra Ateca 2018, Leon-Kombi Cupra R ST und Cupra Ateca Special Edition 2019 planen die Spanier 2020 Cupra Leon-Fünftürer, Cupra Leon ST und Cupra Formentor als erste Eigenentwicklung unter dem neuen Label. Dessen schon gezeigte Studie hat einen Plug-in-Hybrid mit Doppelherzkraft aus Verbrennungs- und Elektromotor mit 245 PS Systemleistung unter der Haube.  

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 231/300 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/2000-5200 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Seat Mixverbrauch 7,1 Liter pro 100 Kilometer, 161 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 42 850 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

4. April 2019