Sonntag, 5. Mai 2024

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Lebhafter Einsteiger

VW setzt bei Mini-SUV T-Cross nicht zuletzt auf spritzige Dreizylinder-Turbobenziner

Von Günther Koch/Life-Magazin

VW T-Cross, hier als stärkerer 115-PS-Dreizylinder-Turbobenziner R-Line. Fotos: Koch

Palma de Mallorca – Touareg, Tiguan, Tiguan Allspace, T-Roc – die von VW bei uns angebotene SUV-Palette runden die Wolfsburger jetzt mit dem T-Cross nach unten ab. Im Umfeld zahlreicher Konkurrenten etwa vom Citroen C3 Aircross über Ford Fiesta Active, Hyundai Kona, Kia Stonic, Opel Mokka X, Peugeot 2008, Seat Arona und Skoda Kamiq bis hin zum Renault Captur kommt der gerade auf Mallorca vorgestellte, eher für städtische Gefilde konzipierte Crossover im April/Mai ab 17 975 Euro zu den Händlern.

Kleiner T-Roc-Bruder

Das Auto: Der in Spanien vom Band laufende, sauber verarbeitete und trotz teilweise Hartplastik für die Kleinwagenklasse noch relativ wertig anmutende T-Cross baut auf dem Polo auf, übertrifft diesen mit 4,11 Metern aber in der Länge und mit 1,58 Metern auch in der Höhe. Platz ist bei 2,55 Metern Radstand selbst im Fond des für fünf Personen ausgelegten, umfangreicher individualisierbaren kleineren T-Roc-Bruders noch ordentlich vorhanden. Ein- und Ausstieg gestalten sich bequem. Ältere dürften aber die Haltegriffe am Dachhimmel vermissen. Man sitzt höher, genießt bis auf die breitere C-Säule hinten ganz gute Rundumsicht. Das Gepäckabteil fasst 385/455 Liter, vergrößert sich mittels verschieb- und umklappbarer Rückbank auf 1281 Liter. Schade, dass beim Nach-Vorn-Schieben eine Lücke zwischen Bank und Kofferraum entsteht! Im übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung samt Touchscreen dank rasch durchschaubarer Logik bald im Griff.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo, das mittig in einer Chromspange im Kühlergrill sitzt.

Interessant ab Life-Line

Die Ausstattung: Über dem schon mit Ausparkassistenz, Spurhaltehilfe, Tempomat, Radio, Umfeldbeobachtung, City-Notbremsfunktion und Vernetzung bestückten Basispaket gibt es noch zwei weitere Lines. Bei Life gehören Dachreling, Klimaanlage, Einparkhilfe, höhenverstellbarer Gepäckraumboden, Multifunktionslenkrad und 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen zum Grundumfang. Bei Style sind es LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, Lederlenkrad, Sport-Komfortsitze vorn, Ambientebeleuchtung, Lederlenkrad, Müdigkeitserkennung, Chrompaket und 17-Zöller. Android- und Apple-Smartphone-Einbindung über App-Connect kostet leider überall 225 Euro extra. Für Life und Style sind spezielle Design- und R-Line-Pakete lieferbar.

Unter der Haube ist hier ein kleiner 1,0-Liter am Werk. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet.

Benziner und Diesel

Der Antrieb: Die zunächst zwei Turbobenziner mit Partikelfilter, eingestuft nach der Abgasnorm Euro 6d-Temp, stammen aus dem Polo. Die kleinen 1,0-Liter-Dreizylinder leisten 95 und 115 PS, schaffen es, die leer bis zu 1270 schweren Frontantriebler auf bis zu Tempo 190 Spitze zu bringen. Folgen sollen zeitnah noch ein 1,6-Liter-Turbodiesel mit 95 und später ein weiterer Benziner mit 150 PS. Allrad ist nicht vorgesehen. Im Einstiegsbenziner überträgt nur ein manuelles Fünfgang-Getriebe die Kraft auf die Räder, im stärkeren serienmäßig eine Handschaltung mit sechs Gängen, optional ist da sogar eine Siebengang-Doppelkupplungsautomatik mit den Fahrprogrammen Normal und Sport möglich. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion soll sich der T-Cross im Mix beim Verbrauch mit 4,9 bis 5,1 Litern begnügen, zumindest laut Datenblatt.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Markenlogo und Modellschriftzug am Heck.

Erstaunlich erwachsen

Das Fahren: Wir sind in beiden Motorvarianten unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts- sowie eher moderaten Landstraßen- und Autobahnfahrprofilen 5,6 beziehungsweise 6,4 Liter angezeigt. Der T-Cross wirkt unterm Strich erstaunlich erwachsen. Sein Fahrwerk federt ausreichend komfortabel. Die Servolenkung arbeitet ziemlich direkt, macht den Wagen handlich. Die Bremsen verzögern standfest. Sogar bei zügigerem Unterwegssein geht es innen nicht allzu laut zu.

Das Gepäckabteil fasst 385/455 bis 1281 Liter. Und so sieht das Mini-SUV-Modell von der Seite aus.

Im Freizeitlook

Alles in allem: Im dank bunter Dekorelemente farbenfrohen T-Cross hat man nicht unbedingt das Gefühl, in einem kleinen SUV zu sitzen. Auch wenn man die Dreizylinder an ihrem etwas raueren Lauf spürt, sind sie doch keine schlechte Wahl für diesen kleinen VW im Freizeitlook. Im Gegenteil: Schon die 95-PS-Version hat einen lebhaften Eindruck hinterlassen. Die mit 115 PS ist bei etwa gleichem Verbrauch durchzugsstärker und schneller, wirkt insgesamt spritziger. Überhaupt dürfte es wohl auch beim kleinen T-Cross wieder wie so oft bei VW sein: Die Wolfsburger kommen später in ein Segment, in diesem Fall in das der Mini-SUV, und rollen das ganze Feld dann einfach von hinten auf.  

Datenblatt

Motor: Zwei Dreizylinder-Turbobenziner. Hubraum: 1,0 Liter. Leistung: 70/95, 85/115 kW/PS. Maximales Drehmoment: 175/2000-3500, 200/2000-3500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 11,5, 10,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 180, 193 Stundenkilometer. Umwelt: Laut VW Mixverbrauch je nach Getriebe 5,0-4,9, 5,1-4,9 Liter pro 100 Kilometer, 114-112, 115-112/112-111 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 17 975 bis 25 275 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

12. März 2019