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Kräftig aufgefrischt

Renault hat Kompakt-SUV Kadjar modellgepflegt bei der Optik, dem Komfort und den Motoren

Von Günther Koch/Life-Magazin

Renault Kadjar, hier als Einstiegsbenziner mit 140-Turbo-PS. Foto: Koch

Cagliari/Chia – Leicht hat er es nicht! Der Kadjar von Renault muss sich gegen zahlreiche Konkurrenten behaupten, darunter neben asiatischen und französischen wie dem neuen Citroen C5 Aircross und dem Peugeot 3008 auch gegen deutsche wie Ford Kuga, Opel Mokka X oder VW Tiguan. Die Franzosen haben jetzt die Optik der gerade auf Sardinien vorgestellten aktualisierten Auflage an Front und Heck dezent nachgeschärft sowie den Kadjar mit neuen Komfortdetails und abgasärmeren Motoren ausgestattet, mit denen das kompakte SUV-Modell auch bei uns schon ab Januar bei den Händlern steht.    

Zwischen Captur und Koleos

Das Auto: Den Kadjar, solide verarbeitet, für die untere Mittelklasse standesgemäß anmutend, 4,48 Meter lang, Radstand 2,64 Meter, geräumiges Gepäckabteil mit 472 bis 1478 Litern, gibt es seit 2015. Angesiedelt ist er markenintern zwischen dem kleineren Captur und dem größeren Koleos. Technisch ist er mit dem Qashqai des japanischen Allianzpartners Nissan verwandt. Ein-/Ausstieg gestalten sich bequem. Das Platzangebot vorn ist gut, im Fond geht es dagegen etwas beengter zu. Im recht übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff. Wichtigste Neuerung innen ist der in die Mittelkonsole integrierte Siebenzoll-Touchscreen für das Online-Infotainmentsystem.   

Die Front wirkt durch den großen Kühlergrill und das große Markenlogo ziemlich wuchtig.

Bis zu 15 elektronische Helfer

Die Ausstattung: Gleich fünf Lines gibt es. Es sind dies Life, Limited, Business, Limited Deluxe und die Bose Edition. Schon im Basispaket sind etwa Klimaanlage, Radio, Tempomat samt Begrenzer, geteilt umklappbare Rücksitzlehne und 16-Zöller mit 215er-Reifen enthalten. In den Stufen gehören Dachreling, Zweizonen-Klimaautomatik, Digitalempfang, variabler Gepäckraumboden und 17-Leichtmetallfelgen, in der höchsten Voll-LED-Scheinwerfer, Online-Infotainment, Vernetzung, Navigation, Lederlenkrad, Einparkhilfe, Verkehrszeichenerkennung, Geschwindigkeits-, Spurhaltewarner, optischer Unterfahrschutz, Soundsystem sowie 19-Zöller mit 225er-Reifen zum Grundumfang. Das relativ breite Angebot an Assistenzsystemen umfasst insgesamt 15 elektronische Helfer. Mit dem Easy-Park-Paket kann der Kadjar sogar selbst ein- und ausparken.

Blick unter die Haube, hier beim 140-PS-Turbobenziner. Das Cockpit wirkt aufgeräumt.

Drei Turbos bis 159 PS

Der Antrieb: Im Rahmen der Modellpflege stehen zunächst drei Turbomotorisierungen mit Euro-6d-Temp-Abgaseinstufung zur Wahl, die 1,3- und 1,5-Liter-Benziner mit 140 und 159 PS mit Partikelfilter, der bei 27 490 Euro beginnende 1,5-Liter-Diesel mit 116 PS mit speziellem Katalysator für weniger Stickoxide. Die drei Vierzylinder machen die leer 1408 bis 1518 Kilo schweren Kadjar in der Spitze 189 bis 210 Stundenkilometer schnell. Sechsgang-Schaltgetriebe oder Siebengang-Boxen mit Doppelkupplung übertragen die Kraft auf die vorderen Räder. Erst den voraussichtlich noch im Laufe des ersten Quartals 2019 ab 34 590 Euro bestellbaren zweiten Selbstzünder, in diesem Fall ein 1,7-Liter mit 150 PS, bietet Renault mit variablem Allrad an. Den Verbrauch der vorher schon erhältlichen Versionen geben die Franzosen in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Technik zumindest im Datenblatt im Mix mit lediglich 4,4 bis 5,9 Litern an.   

Markenlogo und Modellschriftzug am Heck. Das Gepäckabteil fasst 472 bis 1478 Liter.

Sportlicher Eindruck

Das Fahren: Wir sind in dem als Volumenmodell erwarteten 140-PS-Benziner mit Handschaltung unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach eher moderaten Autobahn- und Landstraßenfahrprofilen im Süden von Sardinien unterhalb der Hauptstadt Cagliari 6,4 (statt 5,9/6,1) Liter angezeigt. Der aus dem Allianzregal stammende Turbo ist mit Daimler entwickelt worden, zeigt sich ziemlich laufruhig und für seine Verhältnisse durchzugsstärker. Das Fahrwerk federt noch ausreichend komfortabel, hat insgesamt aber einen sogar strafferen sportlichen Eindruck hinterlassen. Die erweiterte Traktionskontrolle ist eine Option zum schwereren Allrad. Die elektrische Servolenkung gibt ordentlich Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Mit erhöhten 20 Zentimeter Bodenfreiheit kann man sich sogar einmal etwas abseits des Asphalts wenigstens im leichteren Gelände bewegen.   

Heck-/Seitenansicht. Und so sieht der fünftürige Fünfsitzers von der Seite aus.

Ein ordentlicher Wurf

Alles in allem: Mit dem Kadjar liefert Renault unterm Strich ein nach wie vor sehr ordentliches Ergebnis ab, wenn man die Form und die generelle Auslegung mag. Aber wie angedeutet: Der Wettbewerb hat es in sich. Und das Segment boomt weiter.

Datenblatt

Motor: Zwei Vierzylinder-Turbobenziner, ein Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,3, 1,5 Liter. Leistung: 103/140, 117/159, 85/116 kW/PS. Maximales Drehmoment: 240/1600, 260/1750, 260/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,3 bis 11,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 203, 210, 189 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Renault Mixverbrauch 4,4 bis 5,9 Liter, 115 bis 135 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 22 490 bis 36 590 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

11. Dezember 2018