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Der Coupé-Kombi

Peugeot reicht beim 508 die SW genannte zweite Karosserievariante erst im Sommer nach

Von Günther Koch/Life-Magazin

Peugeot 508 SW, hier als 180-PS-Spitzendiesel GT. Fotos: Koch

Cascais – Eigentlich sollte er schon viel früher bei den Händlern stehen. Doch weil sich schon die Auslieferung der gerade erst auf den Markt gekommenen Limousine verzögert hat, führt Peugeot nun auch den ab 32 350 Euro teuren Kombi in seiner 508er-Baureihe viel später ein, nämlich im Juni. Mit der SW genannten, jetzt im portugiesischen Cascais bei Lissabon vorgestellten zweiten Karosserievariante treten die Franzosen neben anderen ausländischen insbesondere auch gegen deutsche Konkurrenten wie Ford Mondeo Turnier, Opel Insignia Sports Tourer und VW Passat Variant an.  

Ähnlich der Limousine

Das Auto: Ähnlich wie die Coupé-Limousine baut der 4,77 Meter lange, solide verarbeitete, schon außen überaus flott wirkende und innen qualitativ für die obere Mittelklasse recht wertig anmutende Kombi mit nur 1,42 Metern relativ flach, flacher als der Vorgänger, kann bei 2,79 Metern Radstand dennoch ein luftigeres Raumgefühl mit ordentlich Kopf-, Schulter- und Beinfreiheit selbst im Fond bieten. Durch die zum Heck stärker abfallende, so schon tiefe Dachlinie bleibt die Sicht etwas eingeschränkt. Im übersichtlichen Cockpit des fünftürigen Fünfsitzers ist die Bedienung rasch im Griff. Man sitzt ergonomisch gut. Die teilbare Rückbank ist bequem umklappbar. Die Tür zum 530 bis 1780 Liter großen Kofferraum lässt sich auf Wunsch elektrisch und per Fußbewegung unter dem Stoßfänger öffnen. Leer bringt der SW 1460 bis 1585 Kilo auf die Waage. Die neue Plattform, auf der er entsteht, erlaubt jedoch, um bis zu 70 Kilo leichter zu sein.

Die Front mit dem Markenlöwen im Kühlergrill zeigt das typische Markengesicht.

Bis zur GT-Ausführung

Die Ausstattung: Im Basispaket Active sind etwa Zweizonen-Klimaautomatik, Audioanlage, Achtzoll-Touchscreen, Frontkollisionswarner, Spurhalteassistenz mit Lenkeingriff, Verkehrsschilderkennung und 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen schon enthalten. Bei Allure gehören Navigation, Vernetzung einschließlich Smartphone-Einbindung, Zehnzoll-Farbbildschirm, Totwinkelassistenz, Rückfahrkamera mit 180-Grad-Umgebungsansicht und 17-Zöller zum Grundumfang. Beim GT sind es Voll-LED-Paket, i-Cockpit mit hoch liegenden Instrumentenanzeigen und kleinem Lenkrad, Digitalradio, Soundsystem, Aluminium-Pedale und zweifarbigen 18-Zoll-Leichtmetallfelgen. Weitere mögliche Elektronikhilfen reichen vom Nachtsichtsystem über Geschwindigkeitsregelung mit Stopp-&-Go-Funktion bis hin zum automatischen Ein- und Ausparken.

Blick unter die Haube, hier beim 180-PS-Diesel. Blick ins sportliche i-Cockpit der Franzosen.

Mit Leistungen bis 225 PS

Der Antrieb: Fünf Turbos sind vorgesehen, zwei bei 35 850 Euro beginnende spritzig-kultivierte 1,6-Liter-Benziner mit 180 und 225 PS sowie drei durchzugsstärkere und genügsamere 1,5- und 2,0-Liter-Diesel mit 130, 160 und 180 PS. Die alle schon nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d-Temp eingestuften Vierzylinder, die Benziner mit Partikelfilter, die Selbstzünder mit Stickoxid-Reduzierung, schaffen 210 bis 245 Stundenkilometer Spitze. Manuelle Sechsgang-Getriebe oder über Paddel am Lenkrad handschaltbare Achtstufen-Automaten mit geschmeidigeren Gangwechseln übertragen die Kraft auf die Vorderräder. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik gibt Peugeot den Verbrauch zumindest im Datenblatt im Mix mit nur 3,8 bis 5,7 Litern an.

Blick auf die Modellkennung am Heck. Heck-/Seitensicht des fünftürigen Fünfsitzers.

Ausgewogen ausgelegt

Das Fahren: Wir sind im Spitzendiesel in GT-Ausführung mit Automatik und aktiver Fahrwerkskontrolle, also gesteuerter Federungsdämpfung, unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach wechselnden Fahrprofilen mit teilweise zügigeren Abschnitten und staubedingt häufigeren Lastwechsel 6,4 (statt 4,7) Liter angezeigt. Die Grundauslegung des Chassis geht zwar eher Richtung Komfort, hat aber durchaus auch einen sportlichen Eindruck hinterlassen, wobei die elektrische Servolenkung ausreichend direkte Rückmeldung von der Straße gibt und die Scheibenbremsen für standfest Verzögerung sorgen. Die Fahreigenschaften sind, gut nicht zuletzt für längere Strecken etwa bei der Dienst- oder der Urlaubsfahrt mit der Familie, ziemlich ausgewogen.

Das Gepäckabteil fasst 530 bis 1780 Liter. So sieht der formschöne Kombi von der Seite aus.

Wichtig für deutschen Markt

Alles in allem: Weil Deutschland ein Land für Kombis ist, dürfte der SW für die Franzosen bei uns noch wichtiger sein. An das ungewöhnliche Cockpit, das anfangs wohl kritisiert worden war, dürften sich freilich auch die Deutschen bald gewöhnen, jedenfalls die, die es nicht nur außen, bei den Motoren und beim Fahrwerk etwas sportlicher mögen.

Datenblatt

Motor: Zwei Vierzylinder-Turbobenziner, drei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,6, 1,5, 2,0 Liter. Leistung: 96/130 bis 169/225 kW/PS. Maximales Drehmoment: 250/1650 bis 400/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,4 bis 11,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 210 bis 245 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Peugeot Mixverbrauch 3,8 bis 5,7 Liter pro 100 Kilometer, 100 bis 132 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 32 350 bis 47 550 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

6. Dezember 2018