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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

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Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Der AMG-Einstieg

Mercedes macht die 306-PS starke A-Klasse zum Spitzenmodell der Kompaktbaureihe

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der A35 4Matic ist das Spitzenmodell der Mercedes A-Klasse und das Einstiegsmodell bei AMG. Fotos: Koch

Port de Soller – Das Marktsegment kompakter Kraftpakete entwickelt sich weiter sehr dynamisch. Steffen Jastrow von der Gesamtfahrzeug-Entwicklung der auf Fahrzeuge mit hoher Leistung getrimmten Mercedes-Tochter AMG führt das vor allem auf die Nachfrage jüngerer Zielgruppen zurück. Europäische A-Klasse-Käufer etwa seien 2017 im Vergleich zu 2011 über zehn Jahre jünger gewesen. In China, so Jastrow gerade auf Mallorca bei der Fahrvorstellung des ab 47 528 Euro teuren A35 4Matic, der gegen Audi S3 Sportback und BMW M140i antritt, war demnach zuletzt rund jeder dritte A-Klasse-Kunde unter 30.

Volldigitales Widescreen

Das Auto: 2013 sind die Affalterbacher mit dem A45 ins Kompaktsegment eingestiegen. Kunden hätten seitdem mehr als doppelt so viele Kompaktfahrzeuge bestellt, betont Jastrow, als ursprünglich gedacht. Das habe AMG bestärkt, das Portfolio auszubauen und auf eine breitere Basis zu stellen – eben jetzt mit dem A35 4Matic, sauber verarbeitet, wertig anmutend, 4,41 Meter lang, Radstand 2,72 Meter, Kofferraum 370 bis 1210 Liter. Die Bedienung ist nach kurzer Eingewöhnung rasch im Griff. Bei dem Multimediasystem handelt es sich um das neue aus der aktuellen A-Klasse, volldigital im Widescreen-Format, bei dem drei AMG-typische Anzeigenstile wählbar sind.

Blick auf die schon markantere Frontpartie, in der mittig der große Markenstern prangt.

Manches sogar im GT-Coupé

Die Ausstattung: Der A35 4Matic baut diesbezüglich auf der AMG-Line der normalen A-Klasse auf, unterscheidet sich aber durch bestimmte Elemente im Styling. Außen serienmäßig etwa durch spezielle Kühlerverkleidung, Frontschürze mit Luftleitern an den äußeren Lufteinlässen, Frontsplitter, Seitenschweller, Dachspoiler, Heckschürze mit spezieller Diffusoroptik und mattschwarz lackierten 19-Zoll-Leichtmetallrädern mit 235er-Reifen, innen durch Sportsitze in Ledernachbildung mit Doppelziernaht, Sportlederlenkrad mit Multifunktion und Sportpedalen aus gebürstetem Edelstahl. Manches davon findet sich sogar ebenfalls im neuen AMG GT, dem viertürigen Coupé, wieder.          

Unter der Haube ist ein 306 PS starker Turbo am Werk. Auch im Cockpit geht es sportlich zu.

Fahrdynamischer ausgelegt

Der Antrieb: Der 306 PS starke Turbobenziner, ein nach AMG-Ansprüchen weiterentwickelter Serienmotor, liegt mit seiner fahrdynamischen Auslegung etwa in der Mitte zwischen dem normalen A250 mit 224 und dem Vorgänger, dem A45 mit 381 PS. Sein maximales Drehmoment steht bei durchzugstärkeren 400 Newtonmetern an. In 4,7 Sekunden beschleunigt der 2,0-Liter-Vierzylinder den leer 1555 Kilo schweren AMG auf Tempo 100, schafft 250 Stundenkilometer Spitze. Eine spezifisch übersetzte Siebengang-Doppelkupplungsbox überträgt die Kraft auf die Räder. In Verbindung damit soll der Verbrauch im Mix unter siebeneinhalb Liter betragen, zumindest laut Datenblatt. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach wechselnden, teils aber auch flotteren Fahrprofilen auf kurvenreicheren Strecken durch das Tramuntana-Gebirge 8,9 Liter angezeigt.

Heck-/Seitenansicht des Fünftürers mit dem markantem Dachspoiler samt Markenlabel hinten. 

Auf Sportwagen-Niveau

Das Fahren: Das Fahrgefühl bewegt sich auf Sportwagen-Niveau. Der aufwändig aufgeladene Motor spricht schon bei niedrigen Drehzahlen sehr gut an, bietet zudem selbst im oberen Drehzahlbereich kräftigeren Leistungszuwachs. Schnelle Schaltzeiten und direkte Anschlüsse beim Hochschalten über Paddel am Lenkrad tragen zu spritziger Beschleunigung bei. Der Allrad ist variabel. Die gezielte Versteifung der Karosserie stellt eine solide Basis für hohe Spurstabilität dar, auch bei verschärftem Einsatz. Über fünf Fahrprogramme, darunter für Glätte, lassen sich Motor, Getriebe, Fahrwerk und Klang von komfortabel bis dynamisch verschieden auslegen. Und stabilisierende Funktionen des elektronischen Schleuderschutzes sind um Eingriffe erweiterbar, die die Agilität erhöhen. Fährt man zum Beispiel ambitionierter um die Kurve, sorgt ein kurzer Bremseingriff am kurveninneren Hinterrad für ein besonders agiles Einlenkverhalten. 

Das Gepäckabteil fasst 370 bis 1210 Liter. Und so sieht der kompakte AMG von der Seite aus

Vom Motorsport beeinflusst

Alles in allem: Schon das Äußere zeigt die Einflüsse aus dem Motorsport. Der A35 4Matic ist zudem der erste Mercedes-AMG unter 50 000 Euro. Er macht seiner Herkunft alle Ehre. In vielen Details erfüllt AMG sein Markenversprechen in Sachen Performance.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 225/306 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/3000-4000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Mercedes Mixverbrauch 7,4-7,3 Liter pro 100 Kilometer, 169-167 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 47 528 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

5. Dezember 2018