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Mit doppelter Kraft

Honda reicht bei seinem Kompakt-SUV CR-V ab Mitte Februar den Hybrid nach

Von Günther Koch/Life-Magazin

Im Zeichen des Stiers: Hondas Kompakt-SUV CR-V Hybrid beim Test in Andalusien. Fotos: Koch 

Sevilla – Seit Oktober hat Honda die Neuauflage seines Kompakt-SUV CR-V bei den deutschen Händlern stehen, ab 28 490 Euro allerdings lediglich als herkömmlichen Verbrennungsbenziner mit 1,5 Liter Hubraum und je nach Getriebe 173 oder 193 PS. Mitte Februar kommt nun als Ersatz für den Diesel die zweite Motorisierung hinzu, ein von den Japanern gerade im spanischen Sevilla vorgestellter Hybrid zu Einstiegspreisen ab 32 290 Euro im Umfeld etwa der vergleichbaren Toyota-RAV4- und Mitsubishi-Outlander-Pendants.

Mit 497-Liter-Kofferraum

Das Auto: Den CR-V (für Comfort Roundabout Vehicle) gibt es bei uns seit 1995. Aktuell ist er in fünfter Generation unterwegs, fährt auf 4,60 Metern Länge außen viel gefälliger, innen wertiger und bei 2,66 Metern Radstand überaus geräumig vor. Das Gepäckabteil des Hybrid fasst 497 bis 1694 Liter. Zum Vergleich: Beim Benziner sind es in der Konfiguration als Fünfsitzer auf bis zu 1756 Liter erweiterbare 561. Um den Nutzen der alternativen Antriebstechnologie besser zu verstehen, sollte man sich für die Eingewöhnung in die Bedienung im sonst recht übersichtlichen Cockpit ruhig etwas mehr Zeit nehmen.

Blick auf die Frontpartie. Das Markenlogo sitzt vorn in einer Chromspange im Kühlergrill.

Wie schon beim Benziner

Die Ausstattung: Die ist wie bei der um etwa 3800 Euro günstigeren konventionellen Variante: Schon im Basispaket Comfort enthalten sind wichtigste Sicherheitsfeatures, LED-Scheinwerfer und 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 235er-Reifen. Bei Elegance gehören Zweizonen-Klimaautomatik, Vernetzung, Navigation, Einparkhilfe und Rückfahrkamera zum Grundumfang. Bei Lifestyle dann auch mit Dachreling hat der CR-V Ausparkhilfe, Leder und Totwinkelassistenz an Bord. Beim Executive sind es elektrische Heckklappe, Headup-Display, Lenkradheizung, Sitzheizung hinten und Panorama-Schiebedach.

Der 2,0-Liter-Benziner leistet 145 PS. Elektro-, Hybrid- und Motorantrieb sind beim Hybrid möglich.

Gleich drei Fahrprogramme

Der Antrieb: Intelligent Multi Mode Drive nennen die Japaner das System, das den Wechsel zwischen verschiedenen Antriebsquellen erlaubt, indem es einen 2,0-Liter-Benziner mit 145 PS, einen 184-PS-Elektromotor und einen Generator so miteinander kombiniert, dass ein automatisches Umschalten zwischen drei Fahrprogrammen möglich ist: Beim Elektroantrieb, erläutert Honda-Technikspezialist Kotaro Yamamoto, versorgt die Energie aus der Lithium-Ionen-Batterie den Elektromotor, der wiederum die Räder antreibt, während der Benziner ausgeschaltet bleibt. Beim Hybridmodus treibt der Benziner den Generator an, der die elektrische Energie für den Elektromotor produziert, während der Verbrenner im verbrauchsgünstigen Bereich läuft. Beim Motorantrieb schließlich stellt eine Überbrückungskupplung die direkte Verbindung zwischen dem Benziner und den Rädern dar. Es gibt einen einzigen Getriebegang, schaltbar über Wippen am Lenkrad. Über Drucktasten sind Vorwärtsbewegung, Rückwärtsfahren und Parkposition einstellbar, gleich daneben ebenfalls noch Eco- oder Sportmodus. 

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit Alternativantrieb. Modellschriftzug am Heck.

Front- oder Allradantrieb

Das Fahren: Auch der leer bis 1726 Kilo schwere Hybrid kann mit Front- oder ab 36 990 Euro mit Allradantrieb geordert werden, ist dank Doppelherz-Kraft flott unterwegs, schafft bis Tempo 180 Spitze. Den Verbrauch geben die Japaner dabei zumindest im Datenblatt im Mix mit 5,5 Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach eher moderaten Orts-, Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen 5,9 Liter angezeigt. Der fast geräuschlose Elektroantrieb mit direkter Drehmomentübertragung sorgt für weitgehende Laufruhe, Schadausstöße gibt es nicht. Der Hybridantrieb punktet bei der Beschleunigung, während der Motorantrieb am effizientesten bei Geschwindigkeiten um 80 bis 100 ist, wenn sich der Benziner im bestmöglichen Drehzahl- und Lastbereich bewegt und das System überschüssige Motorenergie zum Laden der Batterie nutzt. Wie bei der konventionellen Variante federt das Fahrwerk recht komfortabel, ohne größere Wankbewegungen aufzubauen. Die elektrische Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu.

Das Gepäckabteil fasst erweiterbare 497 Liter. Und so sieht der Hybrid von der Seite aus.

Zwei Drittel bis 2025

Alles in allem: Der CR-V, der sich fast wie ein Elektroauto fährt. ist das erste SUV mit Hybridantrieb der Japaner in Europa. Bis 2025 will Honda zwei Drittel seiner in Europa verkauften Modelle elektrifiziert haben. „Und mit dem CR-V geht es los“, sagt Honda-Deutschland-Sprecher Peter Hoffmann bei der Präsentation in Spanien – und verweist darauf, dass sich die Marke auf Hybrid verstehe, was sie in Europa seit 1999 schon beim Insight, Civic, Jazz und beim CR-Z gezeigt habe.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Benziner plus Elektromotor und Generator. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: Benziner 107/145 kW/PS, Elektromotor 135/184 kW/PS. Maximales Drehmoment: Benziner 175 Newtonmeter, Elektromotor 315 Newtonmeter. Beschleunigung: Je nach Front-/Allradantrieb 8,8/9,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 180 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Honda je nach Front- oder Allradantrieb Mixverbrauch 5,3/5,5 Liter pro 100 Kilometer, 120/126 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 32 290 bis 43 590 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

16. November 2018