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Sahara in der Eifel

Jeep-Ausflug mit neuem Wrangler / Die Marken-Ikone beweist sich vor allem im Gelände

Von Günther Koch/Life-Magazin

Maßarbeit! Der Einweiser hilft, schadlos durchs Gelände bei Gevenich zu kommen. Fotos: Waldinger

Köln/Gevenich – Mit Jeep durch die Eifel: Das passt! Die Gegend, das Auto. Wir sind im neuen Wrangler unterwegs. Eigentlich soll es eine Art Fotoreise werden, nachdem die reine Produktgeschichte schon nach der internationalen Fahrvorstellung im Sommer aus Anlass des Jeep-Camps im österreichischen Zeltweg erschienen ist. Aber die Taktung bei diesem Tagestermin ist doch ziemlich eng. Gut, dass unser Mitarbeiter Rainer Waldinger sein Handwerk auch in solchen Situationen versteht. Er ist Fotograf.

Zur Marke und zum Auto

Start am Flughafen Köln/Bonn. Mit dem Wrangler Sahara geht es in die Eifel. Mittagessen in Bad Neuenahr. Dann Weiterfahrt. Am Nachmittag Ankunft in Gevenich im „Gesundland Vulkaneifel“ – und im Wrangler Rubicon durchs Gelände. Danach im Sahara wieder zurück nach Köln. Doch erst die Einführung. Zur Marke. Und zum Auto.

Wrangler Sahara beim Start am Flughafen Köln/Bonn. Tierischer Blick schon unter die Motorhaube.

Mit Anleihen beim Willys MB

Jeep, auf Geländewagen spezialisiert, gilt als wichtigste Fiat-Chrysler-Marke. „Auch weil sie fast überall angeboten wird“, sagt Deutschland-Sprecher Markus Hauf. Der Wrangler ist als Zwei- und Viertürer zu haben, hat in der Länge und beim Radstand zugelegt, baut höher und breiter, fasst 192/533 bis 587/1044 Liter Gepäck. Die Rahmenkonstruktion ist genauso belastbar wie vorher, verfügt über massiven Unterfahrschutz. Vor allem im Gelände zeigt der, egal ob runde Hauptscheinwerfer, Kühlergrill mit sieben Lüftungsöffnungen, Motorhaube mit Bügelverschlüssen, klappbare Frontscheibe, sichtbare Türscharniere, trapezförmige Radhäuser oder Überrollbügel, nach wie vor optische Anleihen beim Ur-Jeep Willys MB nehmende Wrangler, was er kann. Aber auch die Straßeneigenschaften sind bemerkenswert. Es gibt ihn als Sport, als Sahara mit mehr Komfort, wertigeren Overland  und Rubicon als dem robustestem unter den Hardcorern.

So sieht das Cockpit des Sahara-Wrangler aus. Farblich passt der Jeep zur Kirche bei Bad Neuenahr.

Schon nach strengerer Norm

Ein auf Knopfdruck faltbares Stoffdach, ein Premium-Softtop und ein aus drei abnehmbaren Teilen bestehendes Hardtop sind lieferbar. Wer will, kann die Aluminium-Türen und/oder die Dachelemente aus Kunststoff entfernen. Zwei Vierzylinder-Turbos hat Jeep schon im Sommer angekündigt, nach dem 2,2-Liter-Diesel mit 200 noch den 2,0-Liter-Benziner mit 270 PS und ebenfalls mit Achtgang-Automatik. Sie stemmen im Durchzug stärkere 400 und 450 Newtonmeter auf die Kurbelwelle, machen die leer doch 1883 bis 2630 Kilo schweren Jeep in der Spitze 156 bis Tempo 177 schnell, sollen sich im Mix beim Verbrauch zumindest laut Datenblatt 7,4 bis 10,1 Liter genehmigen, sind beide schon nach der neuen, strengeren Abgasnorm Euro-6d-Temp eingestuft.  

Selbst das Gepäckabteil scheint Interesse zu wecken. Das Gelände ist zweifellos klassisches Wrangler-Revier.

Kirche, Kloster und Kuh

Es geht los! Der geplante Routenverlauf zeigt 114 Kilometer mit einer Fahrzeit von fast einer Stunde und 45 Minuten an. Das erste Foto noch am Terminalgebäude des Flughafens. Dann zuerst nur Autobahn. Was den Verbrauch betrifft, genehmigt sich der viertürige Sahara trotz gemäßigtem Tempo später im Schnitt doch um die neuneinhalb Liter. Mittagsstopp im Restaurant Freudenreich. In wenigen Minuten entstehen die Aufnahmen mit dem Wrangler in Heimersheim, dann an der  Kirche in Bad Neuenahr, später am Zielort beim Kloster und mit der Kuh. Ankunft in Gevenich, bald 970 Jahre alt, 650 Einwohner, früher von Landwirtschaft geprägt, heute eine Wohngemeinde, umgeben von einer reizvollen Eifel-Landschaft mit ausgedehntem Wanderwegenetz – und einem speziellen Areal, auf dem man offenbar auch noch mit Geländewagen fahren kann, in diesem Fall mit dem Rubicon.

Alles kein Problem! Es geht über eine hölzerne Behelfsbrücke und seitlich geneigt an einem Hang entlang.

Da macht ihm keiner was vor

Schon im Sommer in der Steiermark haben wir festgestellt: Auf der Straße könnte der leer über zwei Tonnen schwere Wrangler, der über viel Bodenfreiheit, ziemliche Wattiefe sowie dazu noch über größere Böschungs- und Rampenwinkel verfügt und Lasten von 1497 bis 2495 Kilo ziehen kann, mit nicht mehr so viel Spiel in der Lenkung spurtreuer sein und weniger schaukeln. Dafür macht ihm selbst im unwegsamen Terrain kaum einer was vor. Der Allrad für den Sport und Sahara ist in vier verschiedene Fahrprogramme einstellbar, der für den Rubicon arbeitet mit stärkerer Untersetzung, elektrischen Sperren vorn und hinten, Differenzial mit Schlupfbegrenzung und elektronisch entkoppelbarem Querstabilisator vorn.

Im Gevenicher Gelände

Die ebenfalls durchaus herausfordernden Passagen im Gevenicher Gelände meistert der Wrangler jedenfalls wie beim Jeep-Camp Mitte Juli in Zeltweg mit Bravour. So langsam setzt die Dämmerung ein. Die Rückfahrt Richtung Köln zum Flughafen steht an „und liefert“, wie der Fotograf konstatiert, „sehr viel Stau“. Der neue Wrangler sei mittlerweile auch in Deutschland angekommen, hat Jeep-Sprecher Hauf schon in der Einladung irgendwie erleichtert geklungen. Kein Wunder, mit Blick auf „unsere Marken-Ikone“.

Datenblatt

Motor: Ein Vierzylinder-Turbobenziner, ein Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 199/270, 147/200 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/450 Newtonmeter. Beschleunigung: 8,9 bis 10,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 156 bis 177 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Jeep Mixverbrauch 7,4 bis 10,1 Liter, 198 bis 220 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 46 500 bis 56 000 Euro.

KoCom/Fotos: Rainer Waldinger

9. November 2018