Samstag, 4. Mai 2024

FB Logo für GK 1

GALERIA AUTO Renault hat Clio aufgewertet / Benziner, Autogas, Vollhybrid. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Alfa Romeo Giulia und Stelvio auch wieder als Quadrifoglio. Foto: Alfa Romeo
GALERIA AUTO Toyota Prius jetzt formschön und leistungsstärker / Nur Plug-in. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mitsubishis Kleinwagen Colt ist wieder da. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mission possible mit Abarths neuem Elektro-500e. Foto: Günther Koch

Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Spritziger Lifestyle

Fiat lässt seinen 500X in zweiter Modellgeneration auch mit neuen Motoren vorfahren

Von Günther Koch/Life-Magazin

Fiat 500X, hier als Dreizylinder-Turbobenziner Urban mit 120 PS. Foto: Koch

Bad Homburg – Was aus einer Knutschkugel wie dem kleinen Fiat 500 alles werden kann! Nicht nur ein Cabrio und ein Minivan, vor vier Jahren haben die Italiener mit dem 500X auch noch eine Art Lifestyle-SUV-Modell aufgelegt, das jetzt im Umfeld etwa von Hyundai Kona, Kia Stonic, Renault Captur und Seat Arona, in zweiter Generation gerade vorgestellt in Bad Homburg, zu Einstiegspreisen ab 17 490 Euro bei den Händlern steht.  

Unterm Blechkleid

Das Auto: Design und Ausstattung sind zwar ebenfalls leicht aufgefrischt worden, die wichtigsten Neuerungen finden sich bei dem fünftürigen Fünfsitzer, solide verarbeitet, für die Kleinwagenklasse in Sachen Qualität standesgemäß anmutend, 4,26 Meter lang, Radstand 2,57 Meter, Kofferraum 350 bis 1000 Liter bei geteilt umklappbarer Rückbank, aber unterm Blechkleid. Im übersichtlichen Cockpit bleibt die Bedienung nach wie vor rasch im Griff. Das lederbezogene Multifunktionslenkrad hat eine ergonomischere Form bekommen. Und die neu gestalteten Zentralinstrumente sind besser ablesbar.

Blick auf die Frontpartie, in der das Markenlogo mittig in einer Chromspange sitzt.

Drei Lines zur Wahl

Die Ausstattung: Im Basispaket Urban sind etwa bereits Klimaanlage, Radio, Tempomat, Spurhaltehilfe und Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitsassistenz enthalten. Als City Cross kommt der 500X vorn und hinten mit speziellen Stoßfänge-Einsätzen daher, hat zusätzlich Vernetzung, Smartphone-Einbindung, Digitalradioempfang und Siebenzoll-Touchscreen-Monitor an Bord; bei den Rädern handelt es sich um 16-Zöller aus Leichtmetall mit 215er-Reifen. Beim Cross gehören Dachreling, Lichtsensor, Klimaautomatik, Navigation, Rückfahrkamera, Parksensoren hinten und 17-Zöller zum Grundumfang. Gegen Aufpreis sind weitere Elektronikhilfen wie City-Notbremsassistenz, Totwinkelassistenz, hintere Bewegungserkennung und Adaptivtempomat lieferbar.

Bei diesem Turbo handelt es sich um den kleineren 1,0-Liter. Im Cockpit geht es übersichtlich zu.

Drei Benziner, drei Diesel

Der Antrieb: Die drei Benziner, darunter zwei neue Turbos mit Partikelfilter, leisten 110, 120 und 150 PS. Die drei bei 19 990 Euro beginnenden Turbodiesel mit zusätzlicher Abgasreinigung zur Verringerung der Stickoxidausstöße sind 95 sowie ebenfalls 120 und 150 PS stark, wobei der mit Allrad kombinierte Spitzendiesel laut Produktmann Frederick Balzer inzwischen ebenfalls schon bestellbar ist. Die 1,0, 1,3, 1,6 und 2,0 Liter großen Aggregate, die alle die strengere Abgasnorm Euro-6d-Temp erfüllen, machen diesen leer 1395 bis 1570 Kilo schweren Fiat in der Spitze 172 bis Tempo 196 schnell. Fünf-/Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine Doppelkupplungsbox mit sechs Gängen übertragen in den Versionen mit Frontantrieb die Kraft auf die vorderen Räder, im Spitzendiesel tut dies eine Neunstufen-Automat auf alle vier. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion gibt Fiat den Mixverbrauch (vorerst noch ohne den 2,0-Liter- Allraddiesel mit 150 PS) zumindest im Datenblatt mit Werten von 4,6 bis 6,8 Litern an.

Markenlogo und Modellkennung am Heck. Das Gepäckabteil fasst 350 bis 1000 Liter.

Praktischer City-Modus

Das Fahren: Wir sind im Dreizylinder-Turbobenziner mit 120 PS unterwegs gewesen, der einen überaus spritzigen Gesamteindruck hinterlassen hat. Der Bordcomputer hat bei uns jedoch am Ende nach wechselnden Fahrprofilen bei eher moderater Fahrweise selbst auf den kürzeren Autobahnabschnitten in puncto Verbrauch 7,8 Liter angezeigt. Das Fahrwerk, bei dem etwas mehr Komfort nicht schlecht wäre, wirkt doch ziemlich straff abgestimmt. Auch könnte die elektrische Servolenkung direktere Rückmeldung geben. Praktisch bei ihr ist aber, dass sie sich im Stadtverkehr, etwa beim Parken, leichtgängiger einstellen lässt. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu.    

Heck-/Seitenansicht. Und so sieht das kleine Lifestyle-SUV-Modell nur von der Seite aus.

Höhere Eroberungsrate

Alles in allem: Der 500X, der nach Angaben von Maria Grazia Davino, Fiat-Chrysler-Automobiles-Chefin in Deutschland, 60 Prozent Neukunden für die Marke gewonnen hat, kann mit bequemem Ein- und Ausstieg, mit umfangreicherem Serienpaket schon mit Assistenzsystemen und munteren Fahrleistungen punkten. Die Preise sind für einen Kleinwagen spätestens dann stolz, wenn sie wie im Fall des Allraddiesel-Spitzenmodells, der es erlaubt, sich notfalls auch einmal auf unbefestigte Wege zu wagen, bei rund 29 000 Euro beginnen. Aber schließlich: „Wer kennt den Cinquecento (italienisch für 500, Anmerkung der Redaktion) nicht“, fragt Davino eher rhetorisch. „Das ist eine Ikone!“   

Datenblatt

Motor: Drei Drei- und Vierzylinder-Benziner, darunter zwei Turbos, drei Turbodiesel. Hubraum: 1,0 bis 2,0 Liter. Leistung: 70/95 bis 110/150 kW/PS. Maximales Drehmoment: 152/4500 bis 350/1500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,1 bis 13,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 172 bis 196 Stundenkilometer. Umwelt (noch ohne das Allraddiesel-Spitzenmodell): Laut Fiat Mixverbrauch 4,6 bis 6,8 Liter pro Kilometer, 122 bis 156 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 17 490 bis 28 990 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

24. Oktober 2018