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Deutlich erwachsener

Audis zweite Generation des Kompakt-SUV Q3 hat zugelegt und lässt Pummel-Image hinter sich

Von Günther Koch/Life-Magazin

Audi Q3, hier als 230-PS-Quattro-Turbobenziner 45 TFSI S-Line. Fotos: Koch

Bozen/Sankt Andrä – Von der ersten Q3-Generation hat Audi seit 2011 weltweit rund 1,1 Millionen Einheiten verkauft. Die zweite, gerade in Südtirol vorgestellt, geht im Umfeld von BMW X1, Mercedes GLA oder Volvo XC40 ab November ab 33 500 Euro an den Start.  

Geräumiger und variabler

Das Auto: Der jetzt in Ungarn statt in Spanien vom Band laufend Q3, sauber verarbeitet, wertig anmutend, hat in der Länge auf 4,48, in der Breite auf 1,84, beim Radstand auf 2,68 Meter zugelegt, baut dagegen etwas flacher. Innen geht es geräumige zu. Weil das Dach hinten erst später abfällt, ist die Kopffreiheit im Fond besser. Verschiebbare Rückbank und neigungsverstellbare Lehnen erhöhen die Variabilität. Das Gepäckabteil mit dem in der Höhe verstellbaren Ladeboden fasst 530/675 bis 1525 Liter, 215 beziehungsweise 160 Liter mehr als zuvor. Die abgesenkte Ladekante erleichtert das Beladen. Die Bedienung im sportlich-funktionellen Cockpit, das sich dem im A6 oder A6 anpasst, ist rasch im Griff. Bei der eher altbackenen Optik zuvor bestand Verbesserungsbedarf. So kommt der neue Q3 bulliger und markanter auf Quattro-Gene hinweisend mit stimmigeren Proportionen, niedriger Dachlinie, gestreckterem Dachkantenspoiler und stärker geneigter D-Säule hinten daher.

Schon die Frontpartie wirkt markanter. Die vier Markenringe sitzen vorn im Kühlergrill.

Basis, Design oder Sport

Die Ausstattung: Drei Lines gibt es. Die über dem Basismodell gehen entweder in Richtung Design oder Richtung S-Line-Sportlichkeit. LED-Scheinwerfer sind Standard. In den beiden höheren Ausstattungen ist der Q3 serienmäßig mit Sportsitzen bestückt. Das Kontur-/Ambientepaket erlaubt gezielte Lichteffekte im Dunkeln, einstellbar in 30 Farben. Das Optionskonzept bis hoch zum virtuellen Cockpit mit 12,3-Zoll-Diagonale und 10,1-Zoll-Touchdisplay ist mehrstufig gestaltet. Das Spitzen-Infotainmentsystem verfügt über Navigation. Hinzu kommt Vernetzung von Auto, Smartphone und Funktionssteuerungen aus der Ferne. Moderne Elektronikhilfen sind ab Werk an Bord oder wie die adaptive Fahr-, Park-, Querverkehrsassistenz und Umgebungskameras gegen Aufpreis erhältlich.  Ebenfalls eine elektrische Heckklappe samt Bedienung per Fußgeste ist lieferbar.

Blick unter die Haube auf den 2,0-Vierzylinder und ins sportlich-funktionelle Cockpit.

Drei Benziner, ein Diesel

Der Antrieb: Zum Start stehen vier Motorisierungen zur Wahl. Die drei 1,5- und 2,0-Liter-Benziner, der kleinste mit Zylinderabschaltung, leisten 150, 190 und 230 PS. Der 2,0-Liter-Diesel, ist 150 PS stark; ihm soll schon bald noch eine 190 PS-Variante folgen. Bei allen handelt es sich um Turbo-aufgeladene Vierzylinder-Direkteinspritzer mit Front- oder Quattro-Permanentallrad. Sechsgang-Handschalter oder komfortablere Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe übertragen die Kraft auf die Räder. Für später ist auch ein Plug-in-Hybrid vorgesehen. Wir sind im 150-PS-Quattro-Diesel, 211 Stundenkilometer schnell, Handschaltung, sowie im 230-PS-Quattro-Benziner, 233 Stundenkilometer schnell, Doppelkupplungsbox, unterwegs gewesen, deren Bordcomputer bei uns am Ende nach eher moderaten Landstraßen- und Autobahnfahrten 6,2 und 8,4 Liter angezeigt haben. 

Modellkennung am Heck. Im Gepäckabteil lassen sich 530/675 bis 1525 Liter verstauen.

Recht breite Spreizung

Das Fahren: Das Fahrwerk weist eine recht breite Spreizung auf, mit der sich der Q3 in der Stadt wendig, auf der Landstraße agil, auf der Autobahn ausgewogen zeigt und Unebenheiten gelassen pariert. Über das optionale Fahrdynamiksystem sind je nach Fahrsituation, Straßenzustand oder persönlichen Vorlieben gleich sechs Fahrprogramme von komfortabel über effizient bis sportlich wählbar. Auch abseits befestigter Straßen steht der Allrad für bestmögliche Traktion und Stabilität. Per Tastendruck hält der optionale Bergabfahrassistent an steilem Gefälle die voreingestellte Geschwindigkeit. Die Lenkung gibt ausreichend Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. 17- bis 20-Zoll-Leichtmetallräder und Reifengrößen bis 255 sind möglich.

S-Line ist eine Ausstattung über der Basisversion. So sieht das Kompakt-SUV von der Seite aus.

Ohne Pummel-Image

Alles in allem: Der Q3, vorher eher mit Pummel-Image versehen, fährt größer, gefälliger, komfortabler, digitaler und vernetzter vor, ist damit zweifellos erwachsener geworden. Audi-Sprecher Tobias Söllner nennt ihn einen „ganz Großen unter den kleinen SUV“, dessen komplette technischen Daten, etwa auch was den Verbrauch betrifft, bei der Fahrvorstellung auf den entsprechenden Blättern zunächst noch nicht vorlagen.

KoCom/Fotos: Günther Koch

1. Oktober 2018