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Großer Spanier

Seat legt mit Tarraco bei SUV noch einen drauf / Die Einführung ist für Anfang 2019 vorgesehen

Von Günther Koch und Peter Bohne/Life-Magazin

Der neue Seat Tarraco baut auf der Skoda-Kodiaq- und VW-Tiguan-Allspance-Plattform auf. Fotos: Seat

Tarragona – Er rundet Seats bislang aus dem kleinen Arona und dem mittleren Ateca bestehende SUV-Palette nach oben ab: Den Marktstart des gerade in der römischen Arena von Tarragona enthüllten Tarraco sieht die spanische Volkswagen-Tochtermarke Anfang 2019 zu Preisen wohl ab rund 31 000 Euro vor. Der Vorverkauf beginnt im Dezember.

Bis zu sieben Plätze

Das Auto: Beim Tarraco handelt es sich um den nunmehr größten, geräumigsten und funktionellsten Seat-SUV. Entworfen am Stammsitz in Martorell bei Barcelona, läuft er mit Platz für bis zu sieben Personen in Wolfsburg vom Band, baut auf der Konzernplattform auf, auf der auch Skoda Kodiaq und VW Tiguan Allspace entstehen, ist 4,73 Meter lang, verfügt über 2,79 Meter Radstand und einen Kofferraum, der als Fünfsitzer auf der niedrigen und leicht zugänglichen Ladefläche stattliche 760 bis 1920 Liter Gepäck fasst. Das Innere ist insgesamt ziemlich großzügig dimensioniert. In Reihe drei geht es wie bei den meisten Siebensitzern allerdings doch beengter zu. Laut Seat ist der Tarraco das erste Modell in der neuen Designsprache. Den Namen haben mehr als 140 000 Teilnehmer eines entsprechenden Wettbewerbs ausgewählt; er stellt die katalanische Bezeichnung für die frühere römische Siedlung im heutigen Tarragona dar.

Gleichzeitig elegant und robust

Die Ausstattung: Zwei Lines gibt es für das nach außen durchaus elegant, gleichzeitig aber auch robust wirkende größere SUV, Style und Xcellence. LED-Scheinwerfer gehören genauso zum Grundumfang wie moderne Assistenzsysteme von der Spurhaltehilfe über Umfeldbeobachtung, City-Notbremsfunktion sowie Radfahrer- und Fußgängererkennung. Notfall-, Fernlicht-, Stauassistenz, automatische Distanzregelung, Totwinkelwarner und Verkehrszeichenerkennung sind gegen Aufpreis zu haben. Zudem sollen automatischer Notruf, vorbeugender Kollisionsschutz und Überschlagserkennung die Sicherheit erhöhen. Das virtuelle Cockpit mit individuell konfigurierbaren Digitalanzeigen ist mit einem 10,25 Zoll großen Display kombiniert. Ein beweglicher 8-Zoll-Monitor, zusätzlich lieferbar, erlaubt über Gestensteuerung Zugriff auf umfangreichere Vernetzungsfunktionen.

Blick auf die markante Frontpartie und in das sehr übersichtlich gestaltete Cockpit des großen Seat-SUV,

Vier Turbos, zwei Benziner, zwei Diesel

Der Antrieb: Gleich vier Turbo-aufgeladene Vierzylinder-Direkteinspritzer mit 1,5 und 2,0 Liter Hubraum kündigen die Spanier schon zur Einführung an, mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder Siebengang-Doppelkupplungsbox, Front- oder Allradantrieb. Die zwei Benziner und Diesel leisten jeweils 150 und 190 PS, machen zumindest die leer 1587 bis 1816 Kilo schweren Fünfsitzer in der Spitze 200 bis 213 Stundenkilometer schnell, wobei die beiden Selbstzünder mit 340 und 400 Newtonmetern durchzugsstärker sind gegenüber den Ottomotoren mit 250 und 320. Weitere Angaben, etwa zum Verbrauch, finden sich genau wie zu den Preisen offiziell offenbar noch nicht. Dafür der Hinweis, dass der Tarraco später auch noch mit alternativen Antriebstechnologien erhältlich sein soll.

Die horizontale Linienführung zieht auch das Heck optisch in die Breite. Auch sonst wird viel Kante gezeigt.

Im ausgewogenen Verhältnis

Das Fahren: Seat verspricht ein „gleichermaßen dynamisches wie komfortables Fahrwerk“ mit ausgewogenem Verhältnis von Alltagstauglichkeit und agil-flottem Fahrverhalten. Die in der Xcellence-Ausführung optionale Adaptivregelung soll für bestmögliche Balance zwischen sportlichem Fahrgefühl und komfortablem Reiseerlebnis auf längeren Strecken sorgen. Diesen Spagat  schafft der Tarraco den Spaniern zufolge sogar auf unterschiedlichen, ständig wechselnden Straßenverhältnissen, indem sich bevorzugte Einstellungen selbst wählen lassen und das System auf Wunsch automatisch das Fahrverhalten und die Abstimmung an Straßenverhältnisse und Fahrweise anpasst.

Passend zur Marke

Alles in allem: Das Design passt zur Philosophie der Marke, die Qualität stimmt. Es wird viel Platz und Komfort geboten. Die bislang vorliegenden Daten weisen auf kräftige Motoren und dank Allrad mit elektronischer Kraftverteilung auf ordentliche Fähigkeiten selbst im Gelände hin. Wie sich der mit höherem Nutzwert versehene Tarraco mit Blick auf den Wettbewerb auch außerhalb des Konzerns bei den Verkäufen behauptet, hängt letztlich sicher ebenfalls vom Preis ab. Leicht dürfte es der große Spanier dabei seinen Konkurrenten freilich nicht machen, denn er soll das Image von Seat weiter voranbringen, neue Käufergruppen erschließen und wesentlich zum Gewinn beitragen. Wie Flaggschiffe mit innerer und äußerer Größe das in der Regel eben auch tun.

KoCom/Fotos: Seat

18. September 2018