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Hotel California

VW kündigt zwei neue große Camper für Frühjahr zur nächsten Saison ab unter 55 000 Euro an

Von Günther Koch/Life-Magazin

VW-Reisemobil Grand California, hier in der kürzeren 600er-Langversion. Fotos: Koch

Krefeld/Düsseldorf – 30 Jahre California! „Solange geht die Geschichte schon“, sagt Eckhard Scholz. Und der Vorstand, der nach sechs Jahren an der Spitze der Volkswagen-Nutzfahrzeugsparte das Unternehmen verlässt und ab September die Leitung an Thomas Sedran, früher Opel, zuletzt Strategiechef der Konzernzentrale in Wolfsburg, übergibt, nennt Zahlen: Über 165 000 verkaufte Einheiten seit 1988, allein 2017 wieder 15 000.

6,0 und 6,8 Meter lang

Krefeld, Achterdeck-Anlage des heimischen Ruderclubs, am Vorabend des Düsseldorfer Caravan-Salons. VW stellt in der Eventlocation direkt am Rhein neben dem Sondermodell zum Jubiläum, dem limitierten California 30 Years ab 57 215 Euro, den Grand California 600 und überraschend ebenfalls den Grand California 680 vor. Noch-Vorstand Scholz kündigt beide auf Crafter-Plattform aufbauenden Reisemobile aber erst für nächstes Frühjahr rechtzeitig zur nächsten Saison an. Der große Camper geht demnach als 6,0- und 6,8-Meter-Variante auf Reisen. Experten bewerten ihn durchweg als „großen Wurf“. Dass der Einstieg, so Scholz, bei „unter 55 000 Euro“ beginnt, sei zudem „wirklich eine Ansage“. Vergleichbare Mobile dieser Größe starteten in der Regel erst deutlich teurer ab 70 000 Euro aufwärts.

Fahrer- und Beifahrerstuhl vorn sind drehbar. Blick ins Innere des noch größeren Grand California 680.

Programmausbau nach oben

Mit dem Grand California bauen die Hannoveraner ihr California-Programm noch oben aus. Dabei handelt es sich um eine komplett neu entwickelte Baureihe, die klar gestaltet, von einer insgesamt freundlichen, hellen, dadurch aber auch wohl etwas empfindlicheren Farbgebung geprägt ist und auf noch mehr praktische Lösungen im Detail setzt.

Die Liegeflächen sind in diesem Fall bequemer längs angeordnet. Der VW Grand California 680 ist 6,8 Meter lang.

Geräumigerer Schlafbereich

So folgt die Serie doch deutlicher der Studie aus dem Vorjahr, unterscheidet sich zum California auf Basis der sechsten Transporter-Generation durch seinen geräumigeren Schlafbereich mit festem Bett im Heck, optionalem Kinderbett samt Panoramascheibe im Hochdach und das vollwertige Bad mit Toilette, Dusche, klappbarem Waschbecken, Regalen samt Duschutensilien-Fixierung und Schrank. Die Küche ist mit ausziehbarem 70-Liter-Kühlschrank samte Gefrierfach, zweiflammigem Gaskocher, Spüle sowie verlängerbarer Arbeitsfläche bestückt. Der Fußbodenbelag in Schiffsdielen-Optik wirkt edel. Die Sitze vorn drehen sich. Im Wohnbereich findet sich eine Zweierbank. Spezielle Sitzhalterungen schützen Kleinkinder hinten. Am Esstisch finden vier Personen Platz. Im Grand California 600 ist das 1,95 mal 1,40 Meter große Bett übrigens quer integriert, im Grand California 680 mit der 2,0 mal 1,7 Meter großen Liegefläche längs.

Willkommen im Hotel California! Noch-Nutzfahrzeug-Chef Eckhard Scholz (links) mit Nachfolger Peter Sedran.

Umfangreiches Serienpaket

Schon das Basispaket ist umfangreich, reicht etwa vom Radio über Schnittstellen für Smartphone und Tablet, die elektrisch ausfahrbare Trittstufe zum leichteren Ein- und Aussteigen, Außenbeleuchtung und Außendusche bis hin sogar zu Moskitonetzten in Schiebetür und Fenstern. Wer will, kann Solaranlage, Satellitenschüssel und WLAN-Hotspot ordern. Die Campingausstattung ist mit Klappstühlen und Tisch erweiterbar.  

Ein kleinerer California, hier als Ocean. „Kuchen nach de‘ Omma“: Was aus VW-Nutzfahrzeugen alles werden kann.

Mit Vierzylinder-Turbodiesel

Um den Antrieb kümmern sich Vierzylinder-Turbodiesel. Die stärkste Version des Euro-6-Motors, die wohl am besten zu diesem „Hotel California“ passt, leistet 177 PS, ist komfortabler mit Achtstufen-Automatik kombiniert. Die modernen Sicherheits- und Komfortsysteme etwa von der Notbremsfunktion über Umfeldbeobachtung, automatische Parklenkhilfe, Rückfahrkamera und Anhänger-Rangierassistenz sind aus dem Crafter bekannt. Gut für Globetrotter: Alternativ zum Frontantrieb ist auch Allrad möglich.

„Stärker camperisch“

Mit dem bekannten California auf Bulli-Basis wenden sich die Hannoveraner weiter an die, „die einen kompakten Camper auch als Van im Alltag bewegen wollen“. Die beiden neuen VW-Grand-Reisemobile scheinen eher für die gedacht, die länger und weiter weg unterwegs sein wollen. Sie fahren in einer nach wie vor boomenden Branche zumindest für Eckhard Scholz „praktischer, damit zugleich noch nutzwertiger und stärker camperisch“ vor. Manchmal kommt es dabei eben doch (auch) auf Größe an.

KoCom/Fotos: Günther Koch

23. August 2018