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Für Ambitionierte

BMW erweitert seine M-Sport-Modellreihen / Neben dem M5- künftig auch M2-Competition

Von Hans-Georg Waldschmidt/Life-Magazin

BMW M2-Competition: Das Power-Coupé leistet 410 PS. Foto: Waldschmidt

Ronda – Wie Audi mit der Sport-GmbH und Mercedes mit AMG fasst auch BMW seine sportlichsten Exemplare in einer eigenen Marke zusammen, der M-GmbH. Neben dem M5-Competition erweitern die Münchner da jetzt ihr Portfolio auch noch um das Coupé M2-Competition, das wir zusammen mit dem M5-Pendant gerade in Ronda im Süden Spaniens auf der Ascari-Rennstrecke und in den Bergen Andalusiens gefahren haben.

Geballte Kraft

Das Auto: Auf den ersten Blick wirkt das 4,46 Meter lange Coupé bis auf die wuchtigen Lufteinlässe am Bug und den schwarzen Grill mit dem M-Signet fast wie ein normaler 2er. Doch der erste Eindruck täuscht gewaltig, wenn 410 PS ihren Dienst aufnehmen und die geballte Kraft an die angetriebenen Hinterräder senden. Der leistungsstärkste 2er offeriert mit bis zu 550 Newtonmetern Schubkraft ohne Ende. 2,69 Meter Radstand lassen zumindest auf den vorderen Plätzen ein luftiges Raumgefühl entstehen. Ins 390 Liter große Gepäckabteil passt immerhin mehr als nur der Rennoverall des Fahrers.

Stramme Sitze

Die Ausstattung: Der M2-Competition ist  voll auf sportliche Fortbewegung getrimmt. Das wird an den strammen Sportsitzen mit weitem Verstellbereich ebenso deutlich wie an der Vielzahl der Rundinstrumente und Bedienknöpfe, die nach kurzer Eingewöhnung präzise über den Zustand von Maschine und Fahrwerk informieren. An den sportiven Auftrag erinnern im Innern nicht zuletzt der knallrote Starterknopf, die Karbon-Einlagen und die farbigen Nähte im Sitzwerk, das bei den Beschleunigungsmöglichkeiten dieses 1,6-Tonners oft ans Limit des Wohlgefühls gerät.

410-PS-Biturbo

Der Antrieb: Der 410 PS starke 3,0-Liter-Sechszylinder-Biturbobenziner gibt seine geballte Ladung schon relativ früh ab. In 4,2 Sekunden ist Tempo 100 erreicht. Bei 250 oder 280 – so man die denn irgendwo irgendwann erreicht – regelt die Elektronik den Vorwärtsdrang ab. Geschaltet wird sechsgängig manuell oder über ein siebengängiges Doppelkupplungsgetriebe, wobei die Handschaltung relativ hohen Kraftbedarf erfordert. Empfehlenswerter, weil komfortabler und nicht weniger flott, zumal auch handschaltbar, ist die Doppelkupplungsbox, die sogar noch zwei Zehntel schneller beschleunigt. Für weniger Schadausstoß schon nach der neuen strengeren Norm sorgt der serienmäßige Partikelfilter. Bei zumindest laut Datenblatt 9,2 bis 10,0 Litern Mixverbrauch würden pro Kilometer 206 bis 227 Gramm Kohlendioxid in die Luft abgegeben. In der Praxis bei höherem Konsum noch mehr, von dem unter Rennbedingungen ganz zu schweigen.

Ein Kurvenräuber

Das Fahren:  Sportliche Fortbewegung bis an den Grenzbereich ist angesagt. Um den Boliden ordentlich zu beherrschen, gibt es maßgeschneiderte Einstellungen für Motor, Fahrwerk, Lenkung und Getriebe. Wie rasant der hoch bis 7000 Touren drehende Heckantriebler zu Werke gehen kann, sollte man jedoch wie wir nur auf abgesperrtem Areal testen. Ohne elektronischen Schleuderschutz und andere Einfanghilfen ist der M2-Competition eine echte Heckschleuder mit angeborener Kurvenräuberei.  

Reines Sportgerät

Alles in allem: Das kleinste BMW-Coupé, das auf prallen 19-Zoll-Leichtmetallrädern rollt, weist sich mit seiner Dynamik und dem hochtechnisierten Fahrwerk als reinrassiges Sportgerät aus, das aber auch durchaus im Alltagsbetrieb genutzt werden kann. Mit 61 900 Euro Einstiegspreis ist der M2-Competition allerdings kein Schnäppchen.

Datenblatt

Motor: Biturbo-Sechszylinder-Benzindirekteinspritzer. Hubraum: 3,0 Liter. Leistung: 302/410 kW/PS. Maximales Drehmoment: 550/2350-5200 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: Je nach Getriebe 4,2/4,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 280 Stundenkilometer. Umwelt: Laut BMW Mixverbrauch 9,2 bis 10,0 Liter pro 100 Kilometer, 206/227 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 61 900 Euro.

KoCom/Foto: Hans-Georg Waldschmidt

31. Juli 2018