Freitag, 3. Mai 2024

FB Logo für GK 1

GALERIA AUTO Renault hat Clio aufgewertet / Benziner, Autogas, Vollhybrid. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Alfa Romeo Giulia und Stelvio auch wieder als Quadrifoglio. Foto: Alfa Romeo
GALERIA AUTO Toyota Prius jetzt formschön und leistungsstärker / Nur Plug-in. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mitsubishis Kleinwagen Colt ist wieder da. Foto: Günther Koch
GALERIA AUTO Mission possible mit Abarths neuem Elektro-500e. Foto: Günther Koch

Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Der Hardcorer

Jeep bietet neuen Wrangler als Zwei- und Viertürer diesmal bei uns aber nur mit Vierzylindern an

Von Günther Koch/Life-Magazin

Im Doppelpack: Jeep Wrangler als Rubicon links und als Sahara rechts. Foto: Koch

Spielberg – „Jeep ist die wichtigste Marke von Fiat Chrysler Automobiles, auch weil sie fast überall angeboten wird“, sagt Deutschland-Sprecher Markus Hauf. Aktuell finden sich hierzulande fünf Baureihen im Programm. Es sind dies Renegade, Compass, Cherokee, Grand Cherokee – und der Wrangler, dessen Neuauflage Jeep gerade im österreichischen Spielberg bei Graz aus Anlass des Jeep-Camps in der Steiermark vorgestellt hat. Sie soll ab September zu Einstiegspreisen ab 46 500 Euro bei den Händlern stehen.

Mit klassischen Anleihen

Das Auto: Es ist Generation vier seit 1986. Auch sie geht letztlich auf den noch während des Zweiten Weltkriegs für das US-Militär entwickelten Willys MB zurück, bei dem sie, egal ob runde Hauptscheinwerfer, Kühlergrill mit sieben Lüftungsöffnungen, Motorhaube mit Bügelverschlüssen, klappbare Frontscheibe, sichtbare Türscharniere, trapezförmige Radhäuser oder Überrollbügel, entsprechende Anleihen nimmt. Sie hat bei der Länge und beim Radstand zugelegt, auf 4,33 und 2,45 beim Zwei-, auf 4,88 und 3,0 Meter beim praktischeren Viertürer, baut zudem höher und breiter. Das Gepäckabteil des einen fasst 192 bis 587, das des anderen 533 bis 1044 Liter. Fürs Eingewöhnen in die Bedienung sollte man sich Zeit nehmen, insbesondere dann, wenn es ins Gelände geht. Geblieben sind die überaus belastbare Rahmenkonstruktion mit massivem Unterfahrschutz.  

Drei Verdecke lieferbar

Die Ausstattung: Schon im Sport sind etwa Zweizonen-Klimaanlage, dazu Audiosystem, 7,0-Zoll-Touchscreen-Monitor, Smartphone-Einbindung, Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Lederlenkrad und 17-Zoll-Leichtmtallräder mit 245er-Reifen enthalten. Im komfortableren Sahara gehören LED-Scheinwerfer, Seitenschweller in Wagenfarbe, seitliche Trittbretter, 8,4-Zoll-Touchscreen, Navigation, Premium-Soundsystem und 18-Zöller mit 255er-Reifen zum Grundumfang; er kann auch mit wertigerem Overland-Paket geordert werden. Der robustere Rubicon mit Schweller-Aufsetzschutz unterscheidet sich vor allem in technischer Hinsicht. Beispiele moderner Elektronikhilfen sind Totwinkelassistenz und hintere Querbewegungserkennung. Ein auf Knopfdruck faltbares Stoffdach, ein Premium-Softtop und ein aus drei abnehmbaren Teilen bestehendes Hardtop sind lieferbar. Wer will, kann die Aluminium-Türen und/oder die Dachelemente aus Kunststoff entfernen.

Zum Start 200-PS-Diesel

Der Antrieb: Da Sechszylinder künftig Märkten wie den USA vorbehalten bleiben, stehen bei uns lediglich zwei turboaufgeladene Vierzylinder zur Wahl. Den Anfang macht dabei der 2,2-Liter-Diesel mit 200 PS und 450 Newtonmetern, der in der Spitze 160 bis Tempo 180 schafft. Der Selbstzünder ist wie der wohl noch 2018 folgende 2,0-Liter-Benziner mit 270 PS und 400 Newtonmetern mit komfortablerer Achtgang-Automatik kombiniert. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion gibt Jeep zumindest im Datenblatt den Mixverbrauch für den Diesel je nach Version mit 7,4 bis 7,9 Litern an.

Zwei aktive Allradsysteme

Das Fahren: Wir sind im zweitürigen Rubicon unterwegs gewesen, der bei 53 000 Euro beginnt. Der Bordcomputer dieses noch kernig-robusteren Jeeps hat bei uns am Ende nach eher moderaten Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen doch über zehn Liter angezeigt. Auf der Straße könnte der leer über zwei Tonnen schwere Wrangler, der über 26 Zentimeter Bodenfreiheit, 76 Zentimeter Wattiefe, größere Böschungs- und Rampenwinkel verfügt und Lasten bis 1497 beziehungsweise 2500 Kilo ziehen kann, unter anderem mit nicht mehr so viel Spiel in der Lenkung spurtreuer sein und nach Lastwechseln weniger schaukeln. Dafür macht ihm im Gelände kaum einer was vor dank aktiver, vollautomatischer Allradsysteme, das eine für den Sport und Sahara mit vier verschiedenen Fahrmodi, das andere für den Rubicon mit stärkerer Untersetzung, dank elektrischer Sperren vorn und hinten, dank Differenzial mit Schlupfbegrenzung und dank elektronisch entkoppelbarem Querstabilisator vorn. Die nach heftigerem Regen herausfordernden Passagen im unwegsamen, teilweise verschlammten Terrain beim Jeep-Camp nahe des Red-Bull-Rings hat der Wrangler jedenfalls bravourös gemeistert.

Noch Plug-in und Pickup

Alles in allem: Ja, der Wrangler sei aktuell der Hardcore-Jeep, findet auch Deutschland-Sprecher Hauf. Jeep-Europa-Chef Dante Zilli spricht von dem Modell, für das als nächstes ebenfalls noch ein Plug-in-Hybrid und sogar ein Pickup in Planung sind, als Ikone und dem „bislang fähigsten Wrangler“. Bis Land Rover seinen Defender neu auflegt, bleibt eigentlich nur die G-Klasse von Mercedes als Konkurrenz, doch spielt die preislich bekanntlich in einer ganz anderen Liga.

Datenblatt

(Sahara/Rubicon Zwei-/Viertürer) Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,2 Liter. Leistung: 147/200 kW/PS. Maximales Drehmoment: 450/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,6 bis 10,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 160 bis 180 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Jeep Mixverbrauch 7,4 bis 7,9 Liter pro 100 Kilometer, 195 bis 209 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 46 500 bis 56 000 Euro.

KoCom/Fotos: Koch

11. Juli 2018