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Mild als Hybrid

Kia setzt beim aufgefrischten Sportage weiter auch auf Diesel und auf alternative Antriebe

Von Günther Koch/Life-Magazin

Kia Sportage, hier als 185-PS-Mildhybrid-Allraddiesel GT-Line. Foto: Koch

Frankfurt/Main – Kia hat seinen Sportage überarbeitet. Die Koreaner bieten ihr kompaktes SUV-Modell zu Einstiegspreisen ab 22 490 Euro an. Es ist in der VW-Tiguan-Klasse im Umfeld weiterer deutscher Konkurrenten wie Ford Kuga oder Opel Crossland X unterwegs, steht ab August bei den Händlern. Schwestermodell im Konzern ist Hyundais Tucson. Den Sportage selbst kündigt Kia zum Herbst erstmals ebenfalls als 48-Volt-Mildhybrid an – als ersten Kia und einen der ersten SUV mit diesem System überhaupt.

Design nachgeschärft

Das Auto: Bei der aufgefrischten Version handelt es sich um die 2016 gestartete vierte Generation, bis zu 4,5 Meter lang, Radstand fast 2,7 Meter, Kofferraum 491/503 bis 1492 Liter. Die coupéhafte Dachlinie schränkt die Sicht nach hinten etwas ein. Die Bedienung fällt im übersichtlichen Cockpit dagegen ziemlich leicht. Von Stoßfängern über Scheinwerfer, Rückleuchten und Chromleisten bis zu den Leichtmetallfelgen ist das Design nachgeschärft. Es gibt neue Farben. Das Lenkrad ist neu. Die Instrumenteneinheit hat sich etwas verändert. Der rahmenlose Achtzoll-Touchscreen wirkt überaus gefällig.

Bis zur Platinum Edition

Die Ausstattung: Schon im Basispaket Edition 7 sind etwa An-/Abfahrhilfe am Berg, Tempomat samt Begrenzer, Klimaanlage, Lederlenkrad, Rückfahrkamera, Radio, Siebenzoll-Touchscreen, Smartphone-Einbindung und 16-Zöller mit 215er-Reifen enthalten. Navigation, Müdigkeitswarner Parksensoren, Sitzheizung, Spurhalteassistenz mit Lenkeingriff, Verkehrszeichenerkennung und 17-Zöller mit 225er-Reifen gehören bei Vision zum Grundumfang. Spirit wartet mit LED-Scheinwerfern, Klimaautomatik, Premium-Soundsystem, beheizbarem Lenkrad und 245er-Reifen auf. Der GT Line ist mit Aluminium-Sportpedalen, Auspuffanlage mit Doppelendrohr, spezieller Heckschürze sowie Unterfahrschutz bestückt. Die Platinum Edition liefert Kia mit Adaptivtempomat samt Stopp-&-Go-Funktion, Digitalradio, elektrischer Heckklappe, Leder, elektrischem Panoramadach, Totwinkel-, Querverkehrswarner und Rundumsichtkamera aus.

Fünf Motorisierungen

Der Antrieb: Zwei 1,6-Liter-Vierzylinder, darunter ein Turbo, mit 132 und 177 PS sowie drei bei 24 990 Euro beginnende 1,6- und 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 115, 136 und 185 PS – Kia hält nach wie vor bewusst an Selbstzündern fest – stehen zur Wahl. Die alle schon nach der neuen strengeren Abgasnorm eingestuften Direkteinspritzer, auch die Benziner jetzt mit Partikelfilter, die Diesel mit spezieller Harnstofflösung zur saubereren Abgasreinigung, machen die leer 1490 bis 1887 Kilo schweren Kia in der Spitze 175 bis Tempo 205 schnell. Sechsgang-Schaltgetriebe, Siebengang-Doppelkupplungsbox oder Achtstufen-Automatik übertragen je nach Version die Kraft auf die vorderen oder auf alle vier Räder. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion soll der Verbrauch im Mix 4,8 bis 7,9 Litern betragen, zumindest laut Datenblatt.

Elektrisch unterstützt

Das Fahren: Wir sind im 185-PS-Mildhybrid-Allraddiesel als GT-Line mit Achtstufen-Automatik unterwegs gewesen. Dessen Bordcomputer hat bei uns nach eher moderaten Stadt-, Landstraßen- und kurzen Autobahnfahrprofilen am Ende 6,4 (statt wie angegeben knapp unter sechs) Liter angezeigt. Besonderheit bei dem elektrifizierten Sportage: Ein leistungsstarker Generator ist per Riementrieb mit dem schneller und komfortabler startenden Motor verbunden. Schon ab Tempo 30 wird Sprit gespart. Anfahren und Beschleunigen werden drehmomentmäßig unterstützt. Das Bremsen erlaubt, Energie zurückzugewinnen. Ein bis zu zehn Prozent geringerer Verbrauch soll so möglich sein. Das Fahrwerk im GT-Line ist straffer abgestimmt. Die anderen gehen etwas komfortabler zu Werke. Die elektronisch unterstützte Lenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, verzögern standfest. Der elektronisch geregelte Allrad mit automatischer Kraftverteilung erlaubt Ausflüge in leichtes Gelände.

Brennstoffzelle in 2020

Alles in allem: Der Sportage bleibt aktuell Kias wichtigstes Modell. Bei uns stand er zuletzt mit rund 15 000 Einheiten für ein Viertel des Gesamtabsatzes der Marke. Das Mildhybridsystem wollen die Koreaner ab 2019 bei weiteren Modellen einsetzen. Wie bei der Schwestermarke Hyundai steht dabei vom 48-Volt-Mildhybrid über Vollhybrid und Plug-in-Hybrid bis zum reinen Elektrofahrzeug das gesamte Spektrum elektrifizierter Antriebe zur Verfügung. 2020 ergänzt ein Brennstoffzellenfahrzeug die Liste.

Datenblatt

Motor: Zwei Vierzylinder-Turbobenziner, drei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,6, 2,0 Liter. Leistung: 85/115 bis 136/185 kW/PS. Maximales Drehmoment: 161/4850 bis 400/1750-2750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,1 bis 11,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 175 bis 205 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Kia Mixverbrauch 4,8 bis 7,9 Liter pro 100 Kilometer, 126 bis 180 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 22 490 bis 45 490 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

10. Juli 2018