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Spanische Indianer

Seat baut Cupra zur eigenständigen Marke aus / „Neue Ära“ / Hochleistungs-Ateca mit 300 PS

 Von Günther Koch/Life-Magazin

Das erste Modell der neuen Seat-Marke: Cupra Ateca. Foto: Koch

Barcelona – Was Anfang des Jahres angekündigt worden ist, setzt Seat nun um: Die spanische Volkswagen-Tochter baut ihre Performance-Abteilung zu einer eigenständigen Marke aus, hat dafür in Barcelona jetzt den „Startschuss in eine neue Ära“ gegeben.

„Große Chance“

Seat-Chef Luca de Meo sieht darin eine „große Chance für Seat, für unsere Kunden und für das Geschäft“. Ziel laut Verkaufsvorstand Wayne Griffiths ist jedenfalls, für die neue Hochleistungsmarke eine Verdoppelung des Absatzes innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre zu erreichen und das Geschäftsmodell auf vier Hauptsäulen zu konzentrieren. Es sind dies neben den Produkten und dem Vertrieb noch Partnerschaften und Rennsport.

Sportliche Geschichte

Mit einer Abteilung für Spezialfahrzeuge fängt die (motor-)sportliche Geschichte bei Seat 1971 eigentlich an. Erste Achtungserfolge auch international stellen sich ein. 1995 entsteht Seat Sport. Teilnahmen an Rallye- und Rundstreckenrennen mit Tourenwagen folgen. Mit dem Ibiza Kit Car gewinnen die Spanier 1996, 1997 und 1998 dreimal hintereinander die Rallye-Weltmeisterschaft in der Zwei-Liter-Klasse, 2008 und 2009 mit dem Leon die Konstrukteurs- und Fahrerwertung der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Cupra, die neue Marke, führt künftig alle Aktivitäten im Motorsport weiter, hat für die aktuelle Tourenwagen-Saison den Rennwagen Cupra TCR präsentiert.   

Von Cup Racer abgeleitet

Cupra selbst leitet sich von Cup Racer oder Cup Racing ab, was dem Unternehmen zufolge „schon immer der ultimative Ausdruck von Sportlichkeit“ gewesen ist. Der Name soll für „Einzigartigkeit, Eleganz und Leistungsfähigkeit“ stehen. Das Logo der neuen Marke, die mit Seat gemeinsam Modelle entwickelt, unabhängig wachsen will und so nach Firmenangaben einen Extrabereich bei rund 260 ausgewählten Händlern in ganz Europa erhält, erinnert an indianische Stammeszeichen und „Werte, die auch Cupra vermitteln möchte“, zählen die Spanier „Leidenschaft, Präzision, Entschlossenheit und Mut“ auf.

Exklusive Kooperationen

Bei den Partnerschaften geht es um Kooperationen mit kleinen Ateliers und Werkstätten, die exklusive Produkte in limitierter Auflage anbieten. Mit dem e-Racer nimmt Cupra an der weltweit ersten Tourenwagen-Serie für Elektro-Rennfahrzeuge teil. Cupra löst Seat als Unternehmenspartner von Ducati ab, unterstützt den traditionsreichen italienischen (Renn-)Motorradhersteller durch Sponsoring in der nächsten Grand-Prix-Saison ebenso wie die Superbike-Weltmeisterschaft, bei der die neue Marke mit dem 300-PS-Leon-Cupra das offizielle Safety Car stellt.

Beispiel Deutschland

Der Verkaufserfolg sportlicher Cupra-Modelle in Deutschland sei es gewesen, der Seat-Chef de Meo letztlich dazu bewogen habe, die neue Marke einzuführen, sagt Johannes Fleck, der bei Seat in Deutschland neben den Bereichen Produkt, Planung und Strategie auch für das strategische Unternehmensprojekt Cupra verantwortlich ist. Fleck listet in diesem Zusammenhang beispielhaft die entsprechenden Zahlen für den Leon Cupra auf, die sich demnach seit 2014 von knapp über 1500 zuletzt auf fast 4500 Einheiten in 2017 um 217 Prozent erhöht haben. Und für 2018 Jahr sagt Fleck schon 6000 voraus.

Noch genug Platz

Überhaupt sieht der Seat-Mann nicht nur auf dem von ihm präsentierten Chart noch genügend Platz zwischen Volumenherstellern mit Hochleistungsmodellen wie Hyundai, Kia, Nissan, Peugeot oder Renault links unten und Premiumanbietern wie Audi, BMW, Mercedes oder Porsche mit Hochleistungsmarken wie Sport-, M- oder AMG-GmbH rechts oben. Platz für Angebote „für Leute, die auf der Suche sind nach noch etwas mehr“.

Nächste Produkte

Nach der vorläufigen Produktstrategie soll der neue, bei der Veranstaltung in Barcelona statisch ebenfalls vorgestellte Cupra Ateca quasi als erstes Modell der neuen Marke noch Ende 2018 als 2,0-Liter-Turbobenziner mit 300 PS, Siebengang-Doppelkupplungsbox, 4Drive-Allrad, Navigation, digitalem Cockpit, LED-Scheinwerfern, Parkabstandskontrolle, Parklenkassistenz und adaptiver Fahrwerksregelung mit permanenter Dämpferanpassung ab unter 43 000 Euro bestellbar sein. Für 2019 ist als nächstes der Cupra Leon Fünftürer, für 2020 der Cupra Leon ST Kombi vorgesehen. Dabei soll es nicht nur um die Ankündigung, sondern auch gleich wieder um die Umsetzung gehen.

KoCom/Fotos: Günther Koch

6. Juli 2018