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Mit X-Champs

Opel erwartet 2021 schon bis zu 40 Prozent Absatz im nach wie vor überaus profitablen SUV-Segment

Von Günther Koch/Life-Magazin

Dreimal Opel X: (von links) Grandland X, Mokka X und Crossland X. Foto: Koch

Mainz – Andreas Marx kann sich freuen: Das Kraftfahrtbundesamt hat bescheinigt, dass sich Opel in den ersten fünf Monaten 2018 bei uns als SUV-Marke Nummer 1 etabliert hat. Jeder vierte Käufer eines neuen Opel in Deutschland hat sich demnach zuletzt für einen Mokka X, Crossland X oder Grandland X entschieden, so Europa-Produktmarketing-Direktor Andreas Marx jetzt bei einer X-Champs-Veranstaltung in der Mainzer Opel-Arena. „Das entspricht unserem Plan, nach dem wir 2021 40 Prozent des Absatzes in diesem profitablen Segment erwarten.“ Für die steigende Nachfrage sei man mit den unterschiedlich großen X-Modellen im Offroad-Look, mit erhöhter Sitzposition, besserem Rundumblick und modernen Technologien auch motormäßig „bestens aufgestellt“.

Mokka X

Der Mokka X steht seit 2012 am Start, hat sich bis heute samt Vorgänger ohne X rund 900 000 Mal verkauft. Die möglichen Assistenzen reichen vom Adaptivlicht mit Voll-LED-Scheinwerfern über Abstands- und Frontkollisionswarner bis zur Spurhaltehilfe. Hinzu kommen etwa zertifizierte Ergonomie-Sitze und Smartphone-Einbindung. Ab 20 350 Euro sind in der Baureihe zwei Turbobenziner mit 120 und 140 PS, eine Autogasvariante mit 140 PS sowie zwei Turbodiesel mit 110 und 136 PS zu haben. Auch Allrad ist möglich.

Crossland X

Der über 125 000 Mal georderte Meriva-Nachfolger Crossland X ist seit 2017 wie der abenteuerlustigere Mokka X im B-Segment vertreten, stellt abmessungsmäßig zwar das kleinste Mitglied der X-Familie dar, dafür aber mit größerer Flexibilität. Funktonalität, Geräumigkeit und Agilität zeichnen es aus. Ab 18 280 Euro finden sich hier drei Benziner, darunter zwei Turbos, mit 81, 110 und 130 PS sowie ein Turbodiesel mit 105 PS in der Liste. Schwestermodell im französischen Mutterkonzern PSA ist der Citroën C3 Aircross.

Grandland X

Auch den Grandland X, wie der Crossland X schon vor der Übernahme von Opel zusammen mit den Franzosen entwickelt, Schwestermodell ist der Peugeot 3008, haben die Rüsselsheimer 2017 als Größten im Bunde eingeführt. 85 000 Bestelleingänge sollen vorliegen. Der Grandland X fährt mit etwas eleganterem Styling, wertigerem und komfortablerem Innenraum sowie breiterem Infotainment-Angebot vor. Es gibt ihn als Turbobenziner mit 130 PS sowie ab 27 720 Euro zweimal als Turbobenziner mit 130 und 177 PS. Die Preisliste sonst fängt bei 24 000 Euro an, reicht bis 43 010 Euro hinauf.

Neue Antriebe

Alle für die X-Modelle erhältlichen Triebwerke erfüllen laut Antriebsspezialist Tobias Hahne bereits die strengeren Grenzwerte der künftigen Abgasnorm, etwas umständlich Euro-6d-Temp genannt. Neue Antriebsversionen sind die Einstiegsmotorisierung beim Mokka X sowie die 1,5- und 2,0-Liter-Diesel. Neu ist zudem die Achtstufen-Automatik für den Grandland X, den Marx für 2020 als ersten Opel mit Plug-in-Hybrid ankündigt. Beim in Rüsselsheim entwickelten zukünftigen Benzinmotor ab 2022 handelt es sich um einen für Hybridfahrzeuge optimierten Direkteinspritzer mit Turbolader. 

Schon frühe Umsetzung

Was die neuen Standards in Sachen Testzyklus und Schadausstoß betrifft, sagt Opel-Ingenieur Alex Regne Gläser, man habe sich schon früh mit der Umsetzung beschäftigt, mittlerweile bereits rund 90 mögliche Varianten entsprechend angepasst.

Neuer Testzyklus

Seit September 2017 gibt es den neuen weltweit angeglichenen Testzyklus WLTP (für: Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure). Er ersetzt ab September 2018 das bisherige Verfahren NEFZ (für: Neuer Europäischer Fahrzyklus), soll Kunden laut Gläser Verbrauchsdaten liefern, „die eher dem tatsächlichen Fahrverhalten entsprechen“. Basis des deutlich dynamischeren Verfahrens mit weniger Haltephasen und höherem Tempo über längere Zeiträume sind demnach alltägliche Fahrprofile von Autofahrern aus aller Welt. Jeder Fahrzeugtyp werde in seiner leichtesten und schwersten Ausführung getestet, der exakte Verbrauch und Kohlendioxidwert so für jede Ausstattungsvariante berechnet.

Neue Grenzwerte

Ebenfalls seit September 2017 gelten für neue Fahrzeugmodelle Grenzwerte für den Schadausstoß, die, so Gläser, unter realen Bedingungen im praktischen Fahrbetrieb RDE (für: Real Driving Emissions) nicht überschritten werden dürfen. Daraus ergibt sich unter Einführung eines speziellen Faktors, der sich auch auf Stickoxidausstöße bezieht, die neue europäische Abgasnorm Euro-6d-Temp für Neuzulassungen ab September 2019.

Freud und Leid

Dass die Rüsselsheimer auch da schon so weit sind, dürfte Marketingmann Marx ebenfalls freuen. Weniger wohl das zur Veranstaltung in Mainz neu aufgekommene Thema des möglichen Verkaufs von Teilen der Technischen Entwicklung durch PSA.

KoCom/Fotos: Günther Koch

5. Juli 2018