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Hey, Mercedes!

Neue A-Klasse soll ab Mai bei Händlern stehen / Digitaler Aufbruch im innovativen Cockpit

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mercedes A-Klasse: Das Kompaktmodell ist in der Neuauflage außen und innen gewachsen. Foto: Koch

Amsterdam – Ein orangefarbener Elch in Holland am Eingang zum Veranstaltungsort Kromhouthal in Amsterdam? „Ich muss Ihnen nicht sagen, warum Sie heute gleich an so vielen Elchen vorbei gekommen sind“, betont Daimler/Mercedes-Chef Dieter Zetsche bei der Weltpremiere der ab Mai bei den Händlern stehenden neuen A-Klasse. Mercedes geht nämlich auch gut 20 Jahre nach dem Elchtest, bei dem die damals erste und noch etwas höher bauende Generation einfach aus der Spur kippte, offensiv mit der Blamage von 1997 um, führte die doch schließlich dazu, dass der elektronische Schleuderschutz seitdem ebenfalls das Fahren kleinerer Modelle nicht nur bei Mercedes sicherer macht! 

Vierte Generation

Das Auto: Bei der Neuauflage handelt es sich um die vierte Generation. Sie kommt sauber verarbeitet, für die Kompaktklasse im Umfeld etwa von Audi A3 oder BMW 1er wertig anmutend und im Vergleich zum eher rebellischen Vorgänger zwar nach wie vor sportlich, aber auch erwachsener, seriöser und nicht mehr ganz so aggressiv daher, wirkt optisch gestreckter. Der Radstand ist gewachsen, was einen größeren Innenraum vor allem mit mehr Schulter-, Ellbogen- und Kopffreiheit zur Folge hat. Das Gepäckabteil mit der breiteren Ladeöffnung legt um 29 auf bis zu 370 Liter zu. Der zuvor oft kritisierte Einstieg in den Fond gestaltet sich bequemer. Die Rundumsicht ist besser geworden. Der riesige Bildschirm über den drei markanten Lüftungsdüsen stammt aus der S-Klasse. In die wuchtigeren Radhäuser passen bis zu 19 Zoll große Räder hinein.  

Mit neuen Features

Die Ausstattungen: Vier sind geplant. Die eine über der Basisversion setzt eher auf Stil, die andere auf Design. Bei der vierten handelt es sich um den AMG. Es gibt neue Features, die reichen bis zu Sitzen mit Massagefunktion. Elektronikhilfen sind aus der Oberklasse bekannt, halten die Spur und Abstand zum Vordermann, fahren im Stau selbst los, folgen dem Verkehr, greifen beim Spurwechsel ein, unterstützen in Kurven, legen über Schilder und Daten der Navigation den Tempomat auf das gültige Limit fest, warnen bei Überschreitung, passen das Tempo bei Gefahrenstellen an. Spannendste Neuerung im innovativen Cockpit dürfte freilich das „Hey, Mercedes“-Multimediasystem unter anderem mit Vorhersage-Funktion und Sprachsteuerung sein, die sich auf Stimmen und normalen Sprachgebrauch einstellt. Die Navigation erlaubt, mit nur drei Wörtern das Ziel einzugeben und angeblich fast punktgenau selbst da anzukommen, wo übliche Straßenadressen fehlen.

Zwei Benziner, ein Diesel

Die Antriebe: Drei mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombinierte Vierzylinder-Motorisierungen stehen zunächst zur Verfügung. Es sind dies die sogar mit Partikelfilter bestückten beiden neuen Benziner A200 und A250, der kleinere 1,4-Liter mit 163 PS, Zylinderabschaltung und wahlweise Sechsgang-Handschaltung, der andere, der 180d, ein 2,0-Liter, mit 224 PS und dem vorläufig durchzugstärksten Drehmoment von 350 Newtonmetern. Für den Verbrauch geben die Stuttgarter im Mix zumindest im Datenblatt 5,1/5,6 und 6,0 Liter an. Mit 4,1 Litern deutlich sparsamer soll dagegen der 1,5-Liter-Diesel A180d mit 116 PS und ebenfalls Doppelkupplungsbox vorfahren.  Den 2,0-Liter-Selbstzünder aus der E-Klasse will Mercedes noch nachreichen. Auch Elektroantrieb ist ein Thema. Voraussichtlich 2019 ist ein an der Steckdose aufladbarer Plug-in-Hybrid vorgesehen.  

Standard mit Stahlfederung

Das Fahren: Auch die neue A-Klasse ist weiterhin mit Front- oder Allradantrieb unterwegs. Das Standardfahrwerk ist mit Stahlfederung versehen. In den Versionen mit stärkerer Motorisierung setzt Mercedes ein aufwendigeres mit Dämpferverstellung ein.

Längst kein Rentnerauto mehr

Alles in allem: Ein Rentnerauto ist die A-Klasse, insbesondere nachdem sie sich stärker von der B-Klasse abgesetzt hat, längst nicht mehr. Die dritte Generation sollte Aufmerksamkeit wecken. Über 60 Prozent der Kunden in Europa seien zuletzt, rechnet Zetsche vor, von Wettbewerbern in das Einstiegsmodell von Mercedes gewechselt. Der Vorgänger sei das „beste Beispiel“ dafür gewesen, die ganze Marke zu verjüngen, und einer der Haupttreiber, 2017 vor BMW und Audi weltweit wieder Premiummarke Nummer eins zu werden. Die Neuauflage stellt für den Konzern- und Markenchef den „digitalen Aufbruch in eine neue Ära“ zu einem „Smartphone auf Rädern“ dar. Elch hin oder her!

KoCom/Fotos: Günther Koch

2. Februar 2018