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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Der sticht

Kia lässt seinen neuen Stinger im sportlichen Gran-Turismo-Stil vorfahren

Von Günther Koch/Life-Magazin

Kia Stinger, hier als Diesel in GT-Line-Ausführung. Fotos: Koch

Canyamel – Mit dem Stinger ist Kia nun auch in der prestigeträchtigen Klasse der Sportlimousinen vertreten. Das neue Modell der Koreaner steht bei uns ab 20. Oktober bei den Händlern. Der preisliche Einstieg beginnt bei 43 990 Euro. Auch wenn Kia den Stinger, englisch für Stachel, gerade bei der Fahrvorstellung in Canyamel auf Mallorca ambitioniert insbesondere mit dem BMW 4er vergleicht: Direkte Konkurrenten dürften ebenfalls nicht zuletzt Opels Insignia Grandsport oder der Arteon von VW sein. 

Genauso alltagstauglich

Das Auto: Beim Stinger, in Kias europäischem Designzentrum in Frankfurt/Main entworfen, gut verarbeitet, recht wertig anmutend, 4,83 Meter lang, Radstand 2,91 Meter, Kofferraum 406 bis 1114 Liter, handelt es sich um einen genauso sportlichen wie alltagstauglichen Gran Turismo mit „Tigernasen“-Kühlergrill, markanten Lufteinlässen, kurzem Überhang vorn, langer Haube und großem Überhang hinten. Im Inneren des fünftürigen Fünfsitzers geht es ziemlich geräumig zu. Im übersichtlich gestalteten Cockpit mit dem freistehenden Achtzoll-Touchscreen-Farbmonitor ist die Bedienung rasch im Griff. Je nach Ausführung ist eine elektrische Heckklappe möglich.

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Kia Stinger: Die Sportlimousine ist das neue Flaggschiff. Das Markenlogo sitzt vorn überm Kühlergrill.

Schon umfangreiches Basispaket

Die Ausstattung: Im GT-Line-Basispaket sind etwa schon Tempomat mit Stopp-&-Go-Funktion, Digitalradio, Frontkollisionswarner, Headup-Display, Navigation, Smartphone-Einbindung, Zweizonen-Klimaautomatik, Leder, beheizbares Lederlenkrad, Müdigkeitswarner, Rückfahrkamera, Spurhaltehilfe mit Lenkkorrektur, Verkehrszeichenerkennung und 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen enthalten. Beim Spitzen-GT gehören LED-Scheinwerfer, Nappaleder-Sitze, Premium-Soundsystem, Spurwechselassistenz, Totwinkelwarner, Querverkehrswarner, Rundumsichtkamera, kabelloses Smartphone-Laden und 19-Zöller mit 225/255er-Reifen zum Grundumfang. Lediglich das elektrische Glasschiebedach kostet noch extra.

Kia Stinger: Der 2,2-Liter-Selbstzünder.leistet 200 PS. Im Cockpit geht es sportlich-funktionell zu.

Zwei Benziner und ein Diesel

Der Antrieb: Der 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner leistet 255, das 3,3-Liter-Sechszylinder-Pendant 370, der bei 44 990 Euro beginnende 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel 200 PS. Mit Drehmomenten von 353 über 440 bis 510 Newtonmeter sind sie alle überaus drehmomentstark. Der Sechszylinder schafft in 4,9 Sekunden Tempo 100, ist mit bis zu 370 Stundenkilometer zudem das bislang schnellste Serienmodell der Marke. Bei den beiden anderen bliebt der Tacho bei 240 beziehungsweise 230 stehen. Achtstufen-Automaten übertragen die Kraft auf die Räder, wobei der Stinger der erste Kia mit Heckantrieb ist. Das Spitzenmodell ist immer mit Permanentallrad bestückt, allerdings ebenfalls heckbetont. Wer will, kann auch den Diesel damit ordern. Den Verbrauch geben die Koreaner zumindest im Datenblatt in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion im Mix mit 5,6 bis 10,6 Litern an.  

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Kia Stinger: Moderne Leuchteinheit hinten mit Modellschriftzug. Blick auf die Heck- und Seitenpartie.

Verschiedene Fahrmodi

Das Fahren: Wir sind im Diesel sowie im stärkeren Benziner unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer des einen am Ende nach eher moderatem Landstraßenprofil 6,4, der des anderen nach teilweise etwas flotterer Fahrt doch 10,7 Liter angezeigt. Das Fahrwerk, beim Sechszylinder ein adaptives mit elektronischer Dämpferkontrolle, variabler Lenkübersetzung, Hochleistungsbremsanlage und Launch Controll, hat einen sportlichen Eindruck hinterlassen, ohne es in der Grundauslegung, wichtig für längere Strecken, mit der Härte zu übertreiben. Die Auswahl der Fahrmodi von Smart über Eco und Komfort bis Sport und Sport+ ist überall Standard an Bord.

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Kia Stinger: Das Gepäckabteil fasst 406 bis 1114 Liter. Und so sieht der Gran Turismo von der Seite aus.

„Weiteres Aushängeschild“

Alles in allem: Ein reiner Sportwagen ist der Stinger nicht. Als moderne Sportlimousine, die ordentlich Platz bietet und gleich mit einer ganzen Armada elektronischer Helfer versehen ist, punktet sie mit Power im Gran-Turismo-Stil. Kia-Deutschland-Chef Steffen Cost wertet sie neben dem SUV-Flaggschiff Sorento bereits als „weiteres Aushängeschild unserer Marke“. Und die sieben Jahre Garantie dürften, wie bei Kia üblich, auch in diesem Fall letztlich ein nicht zu unterschätzendes Verkaufsargument sein.

Datenblatt

Motor: Zwei Vier- und Sechszylinder-Turbobenziner, ein Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0, 3,3, 2,2 Liter. Leistung: 188/255, 272/370, 147/200 kW/PS. Maximales Drehmoment: 353/1400-4000, 510/1300-4500, 440/1750-2750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,0, 4,9, 7,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 240, 270, 230 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Kia Mixverbrauch 7,9/8,3, 10,6, 5,6/6,4 Liter pro 100 Kilometer, 181/190, 244, 147/169 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 43 990 bis 54 900 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

5. Oktober 2017