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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Robuster Franzose

Renault setzt mit dem neuen Alaskan den Reigen der Pickup-Einführungen fort

Von Günther Koch/Life-Magazin

Renaults Alaskan baut wie die Mercedes-X-Klasse auf Nissans Navara auf. Fotos: Koch

Zirovnica/Bohinjska Bistrica – Ein Auto für Arbeit und Freizeit! Auch Renault folgt jetzt diesem Trend, kündigt im Umfeld etwa von Fiat Fullback, Ford Ranger, Isuzu D-Max, Mazda BT-50, Mitsubishi L200, Toyota Hilux und VW Amarok noch für November seinen gerade in Slowenien in Zirovnica am Zavrsnica-See und in Bohinjska Bistrica im Süden des Triglav-Nationalparks vorgestellten Pickup Alaskan zum (Brutto-)Einstiegspreis ab 36 900 Euro an.

Fünfsitziger Doppelkabiner

Das Auto: Der robuste fünfsitzige Doppelkabiner, 5,39 Meter lang, Radstand 3,15 Meter, baut wie die neue X-Klasse von Mercedes auf dem Navara des Allianzpartners Nissan auf. Im fast Pkw-ähnlichen Cockpit geht es vergleichsweise übersichtlich zu. Zielgruppe sind Handwerker, Gewerbetreibende, Landwirte und Privatkunden, die in ihrer Freizeit gern draußen unterwegs sind. Mit ihrem neuen Kompakt-Pickup bedienen die Franzosen ein Segment, das mittlerweile rund ein Drittel des globalen Absatzes leichter Nutzfahrzeuge mit rund fünf Millionen Verkäufen pro Jahr ausmacht. Allein bei uns ist es von nur knapp 5700 im Jahr 2009 auf zuletzt schon über 21 160 gewachsen, Tendenz weiter steigend.   

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Renault Alaskan, hier als 190-PS-Twinturbo-Diesel. Das Markenlogo prangt vorn groß im Kühlergrill.

Schon gutes Basispaket

Die Ausstattung: Immerhin drei sehen die Franzosen vor. Schon im Basispaket sind etwa sieben Airbags, Klimaanlage, CD-Radio, Tempomat samt Begrenzer, Sicherungssystem mit drei Schienen an den Wänden samt verschiebbaren Verzurrschlitten und 16-Zoll-Leichtmtallräder mit 255er-Reifen enthalten. In der zweiten Stufe gehören Klimaautomatik, Lederlenkrad, Infotainment mit Navigation und Siebenzoll-Touchscreen-Farbmonitor, dazu Einparkhilfe hinten, Rückfahrkamera, Trittstufen und 18-Zöller zum Grundumfang. Die dritte umfasst Voll-LED-Scheinwerfer, Lederpolster, 360-Grad-Umfeldbeobachtung und Sitzheizung vorn. An- und Abfahrhilfe am Berg sind überall Standard an Bord.  

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Renault Alaskan: Blick unter die Haube auf den 2,3-Liter-Vierzylinder und ins Pkw-ähnliche Cockpit.

Diesel mit 163 und 190 PS

Der Antrieb: Zwei 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 163 und 190 PS und kräftigeren Drehmomenten von bis zu 450 Newtonmetern schon früh ab 1500 Touren machen den leer bis zu 2103 Kilo schweren Alaskan in der Spitze 172 bis Tempo 184 schnell. Ein Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion die Kraft auf die Räder, in der ab 41 500 Euro teuren stärkeren Version wahlweise ebenfalls ein komfortablerer Siebenstufen-Automat. Der serienmäßige Allrad mit Untersetzung lässt sich zuschalten. Auch mit Blick auf Böschungs-, Rampenwinkel und Wattiefe kann man sich ruhigeren Gewissens in schwierigere Gefilde wagen. Den Verbrauch geben die Franzosen zumindest im Datenblatt im Mix mit 6,3 bis 6,9 Litern an. 

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Renault Alaskan: Heck-/Seitenansicht. Die Heckklappe der Ladefläche ist mit bis zu 200 Kilo belastbar.

Bis 960 Kilo Nutzlast

Das Fahren: Wir sind im stärkeren 190-PS-Twinturbo nur mit einer kleineren Ladung Sand im verschließbaren Staukasten auf der Pritsche, Ladefläche 2,46 Quadratmeter, Ladelänge 1,58 Meter, Ladebreite 1,56 Meter, Nutzlast bis zu 960 Kilo, relativ bequem unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach eher moderaten Fahrten über Autobahn und Landstraßen 8,2 Liter angezeigt, bei Ausflügen in höhere Hügellagen auf Schotterpisten und über bewaldete Hochebenen nicht weit vom Bled-See westlich der slowenischen Hauptstadt Ljubljana jedoch um die 15. Für ein Fahrzeug dieser Art gibt die hydraulische Servolenkung ordentliche Rückmeldung von der Straße. Die Bremsen, vorn innenbelüftete Scheiben, hinten Trommeln, packen standfest zu.

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Renault Alaskan: So sieht der kompakte Pickup von der Seite aus. Er ist auch mit Hardtop zu haben.

Zum Anhängen bis 3,5 Tonnen

Alles in allem: Das steifere Kastenrahmenchassis erlaubt höhere Nutzlast. Die Mehrlenker-Hinterachse mit Schraubenfedern sorgt für den Komfort beim Fahren. Der im Nissan-Werk Barcelona vom Band laufende Alaskan kann Lasten bis 3,5 Tonnen ziehen, also Pferdetrailer genauso wie Bootstrailer, größere Baukompressoren genauso wie Zweiachs-Anhänger mit Mini-Bagger. Der Preis liegt ambitioniert fast auf Mercedes-Niveau. Die neue X-Klasse startet bei 37 294 Euro, während der Ausgangs-Pickup schon bei 26 910 Euro beginnt. Es dürfte schließlich von Europa aus auch schon immer so gewesen sein, etwas günstiger nach Navar(ra) in Spanien als nach Alaska in Nordamerika zu kommen.

Datenblatt

Motor: Zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,3 Liter. Leistung: 120/163, 140/190 kW/PS. Maximales Drehoment: 403/1500, 450/1500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 12,0, 10,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 172, 184/180 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Renault Mixverbrauch 6,3, 6,3/6,9 Liter pro 100 Kilometer, 167, 167/183 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 36 900 bis 46 800 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

21. September 2017