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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

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Voller Temperament

Seat bietet seinen neuen Ibiza nun schon mit fünf Motorisierungen an / Erdgas folgt

Von Günther Koch/Life-Magazin

Seat Ibiza, hier als 95-PS-Turbo Style ab 17 190 Euro. Fotos: Koch

Cala Tarida – Nach dem Marktstart im Juni hat Seat die Palette der Neuauflage seines im Umfeld etwa von Ford Fiesta und Opel Corsa sowie der beiden Schwestermodelle Skoda Fabia und VW Polo angesiedelten Kleinwagens Ibiza schon auf fünf Motorisierungen aufgestockt.

Fünfte Generation

Das Auto: Deutschland-Chef Bernard Bauer nennt den Ibiza jetzt bei der Fahrvorstellung in Cala Tarida auf Ibiza die „immer noch bedeutendste Säule“ der Marke, auch wenn Leon und Ateca sich inzwischen dazu gesellt haben. 5,4 Millionen Einheiten sind seit 1984 verkauft. Die fünfte Generation, knapp 4,06 Meter lang, kommt solide verarbeitet daher, mutet für einen Wagen dieser Klasse recht wertig an, wirkt insgesamt erwachsener und flotter. Die Spuren vorn und hinten sind breiter. Der Radstand hat deutlicher auf 2,56 Meter zugelegt. Innen geht es geräumiger zu. Im Fond sitzt man besser, genießt mehr Kopffreiheit, der Fußraum ist größer. Das Gepäckabteil fasst 355 (statt vorher 292) bis 1165 Liter. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet.  

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Seat Ibiza: Die Neuauflage steht schon bei den Händlern. Das Markenlogo sitzt vorn im Kühlergrill.

Schon gutes Basispaket

Die Ausstattung: Schon im Basispaket sind etwa Kopfairbags selbst hinten enthalten dazu, Tempomat, Umfeldbeobachtung, City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung. In den Stufen darüber kommen Lederlenkrad, Klimaanlage, Audiosystem mit Fünfzoll-Touchscreen-Farbmonitor und Leichtmetallräder, dann Klimaautomatik, Assistenzpaket, größerer Achtzoll-Monitor und Einparkhilfe sowie beim FR spezielle Designelemente, Sportsitze, Sportfahrwerk und Fahrprofileinstellung hinzu. Die sonst noch lieferbaren Elektronikhilfen reichen von der automatischen Distanzregelung über die Multikollisionsbremse bis zur Stauassistenz. Vernetzung und kabelloses Smartphone-Laden spielen eine Rolle. Wer will, kann Voll-LED-Scheinwerfer ordern. 2018 soll das digitale Cockpit folgen. Die Räder mit den 185/195/215er-Reifen sind 14 bis optional 18 Zoll groß.    

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Seat Ibiza: Blick unter die Haube auf den 1,0-Liter-Dreizylinder. Im Cockpit geht es übersichtlich zu.

Auch noch Erdgasversion

Der Antrieb: Mittlerweile stehen fünf Drei- und Vierzylinder zur Wahl, darunter drei Turbos. Die 1,0 und 1,5-Liter-Aggregate leisten 65 bis 150 PS, machen die leer 1091 bis 1184 Kilo schweren Frontantriebler in der Spitze bis Tempo 215 schnell. Fünf- und Sechsgang-Schaltgetriebe übertragen die Kraft auf die Räder, in der 115-PS-Variante alternativ eine Siebengang-Doppelkupplungsbox. Die 150-PS-Version arbeitet mit Zylinderabschaltung. Ungewöhnlich in dieser Klasse: Gleich drei 1,6-Liter-Turbodiesel mit 80, 95 und 115 PS sind vorgesehen. Der Erdgas-Ibiza mit 90 PS ist Anfang 2018 geplant. Für die fünf aktuellen Benziner gibt Seat zumindest im Datenblatt den Mixverbrauch in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion mit 4,7 bis 4,9 Litern an.

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Seat Ibiza: Heck-/Seitenansicht links sowie das Markenlogo und der Modellschriftzug auf der Hecktür..

FR mit Fahrprogrammauswahl

Das Fahren: Wir sind diesmal im 95-PS-Turbo unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach eher moderaten Landstraßenfahrprofilen 5,6 (statt 4,7) Liter angezeigt. Das Fahrwerk hat einen durchaus sportlichen Eindruck hinterlassen, federt trotzdem noch ausreichend komfortabel. Die elektromechanische Servolenkung könnte etwas direkter Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, beim Testwagen hinten Trommeln, packen standfest zu. Im FR sind die Programme Normal, Sport, Eco und nun auch Individual mit Einfluss auf Lenkunterstützung und Gasannahme einstellbar.

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Seat Ibiza: Das Gepäckabteil fasst jetzt 355 bis 1165 Liter. So sieht der Kleinwagen von der Seite aus.

Auf neuer Plattform

Alles in allem: Der Ibiza, flacher, geduckter und sportlicher, geht temperamentvoll zu Werke, durfte als erstes Modell die neue modulare Plattform des Konzerns nutzen, auf der ab Ende 2017 auch der neue Arona entsteht. Dreitürer und Kombi, den der kleinere Ateca-SUV-Bruder ausgleichen soll, fehlen nunmehr im Programm. Bernhard Bauer ist mit Blick auf den Ibiza auch in anderer Hinsicht zufrieden: „Wir finden immer mehr unsere Linie, unser Design“. Im Ibiza auf Ibiza? „Schade“, scherzt der Deutschland-Chef da nur, „dass das Auto nicht Fidschi heißt“ … 

Datenblatt

Motor: Fünf Drei- und Vierzylinder-Benziner, darunter drei Turbos. Hubraum: 1,0, 1,5 Liter. Leistung: 48/65 bis 110/150 kW/PS. Maximales Drehmoment: 95/3000-4300 bis 250/1500-3500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,9 bis 15,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 162 bis 215 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Seat Mixverbrauch 4,7 bis 4,9 Liter pro 100 Kilometer, 106 bis 112 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 12 490 bis 21 270 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

19. September 2017