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"Geh' Ford"

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Rollende Villen

Ein Rundgang über den Caravan-Salon in Düsseldorf / Branche boomt / Wichtigste Trends

Von Günther Koch/Life-Magazin

 

Bei Volkner ist die Garage für den Sportwagen gleich mit dabei. Fotos: Messe Düsseldorf/ctillmann

Düsseldorf – Der Caravan-Salon von Düsseldorf bleibt mit rund 130 Caravan- und Reisemobilmarken und über 2100 ausgestellten Fahrzeugen die größte Messe für Campingfahrzeuge weltweit. Hinzu kommt: Das Geschäft der Wohnmobilhersteller boomt, die Branche meldet Rekordzahlen. So sind laut dem Verband der Caravan-Industrie allein in diesem Jahr von Januar bis Ende Juli bei uns schon wieder mehr als 48 000 Freizeitfahrzeuge zugelassen worden. Und die Entwicklung geht eindeutig weiter nach oben.

Kompakt, Komfort und App

Ein Rundgang über den Salon. Der reicht vom kleinsten Wohnmobil bis zur „Designervillen auf vier Rädern“, wie es ein Kollege treffend formuliert. Und auch wenn die Bandbreite immer größer wird: Drei wesentliche Trends stellen Beobachter der Szene fest. Es sind dies, so wie sie es beschreiben, das Verreisen im Kompaktformat, das Rein in die Komfortzone und, um ein abgewandeltes Wortspiel zu verwenden, das Motto „App in den Urlaub“.

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Die integrierte Lösung links stammt von Sunlight. Mercedes hat die großen Variomobile mitgebracht.

Mit cleveren Heckausbauten

Von im Heck clever ausgebauten Kastenwagen in der Sechs-Meter-Klasse ist die Rede, die dadurch geräumiger als die Klassiker vom Ford Nugget über den Mercedes Marco Polo bis hin zum VW California sind. Gleichzeitig kämen sie schlanker und kompakter daher, ließen sich leichter als die Konkurrenten mit wuchtigeren Bettnischen manövrieren. In diesem Zusammenhang werden etwa der Sunlight-Campervan Cliff auf Fiats Ducato-Plattform, der Deseo-Wohnwagen von Knaus und Kaisers an Trailer aus den USA der 1930er-Jahre erinnernder Teardrop-Caravan ab 10 900 Euro genannt.

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Im Volkner-Mobil links ist die Garage gleich dabei. Innen geht es immer nobler und komfortabler zu. 

Nicht mehr nur spartanisch

Ein Kunstwort macht gegenwärtig die Runde. Es lautet Glamping und soll anstelle der vorher eher spartanischen Art des Unterwegsseins nun für mehr glamouröses Camping stehen. Was sich dahinter verbirgt, sind meist genauso luxuriös-raffinierte wie individuelle Ausstattungsvarianten, die schnell über die 71 000 Euro hinausgehen, die der Käufer eines Wohnmobils derzeit noch im Schnitt für ein neues Freizeitmobil zahlt. Es geht dann beispielsweise um Polsterstoffe, Möbeloberflächen und Beleuchtungen.

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Scarabane nennt sich die futuristische Variante links. Klar, Vorzelte dürfen beim Campen nicht fehlen.

Sogar separate Tiefgarage

Obwohl er schon ab etwa 27 000 Euro zu haben ist, gehört durchaus etwa auch Tabberts Flaggschiff Puiccini dazu, das im neuen Modelljahr in gleich zehn verschiedenen Grundrissversionen angeboten wird. Oder der rund zehn Meter lange Wohnanhänger Fendt Brilliant 700 mit Ledersitzen, schicken Holzmöbeln, separatem Schafzimmer, Doppelbett und Komplettküche ab rund 49 000 Euro. Nach oben sind bis hoch zu den rollenden Volkner-Villen wie dem um die eine Million Euro teuren Wohnbus mit beheizbarem Marmorboden, Waschmaschine und separater Tiefgarage für den Sportwagen keine Grenze gesetzt. Da kommt die große California-XXL-Studie von VW mit großem Panoramadach, rund zwei Meter Stehhöhe und ausziehbarem Badezimmer schon wieder eher bodenständig daher.

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Rapido hat diese Wohnmobile exakt ausgerichtet. In den Cockpits geht es immer Pkw-ähnlicher zu.

Hin zur Digitalisierung

Nicht nur das. Beim großen Konzeptfahrzeug auf Basis des Transporters Crafter setzt VW auf Digitalisierung mit drahtlosem Internetzugang und Kontrollpaneel an zentraler Stelle über der Zweiersitzbank. Über den dort installierten Tabletcomputer sind Frisch-, Abwasserstand und Akkuspannung überprüfbar. Die Atmosphäre im Wohnbereich kann digital etwa durch unterschiedliche Lichtszenarien verschiedenfarbig gestaltet werden. Ein im Heck platzierter Beamer projiziert Unterhaltungsprogramme an die Wand.

Bis zum vernetzten Reisen

Auch Reisemobile der Marke Hobby nutzen bereits die elektronischen Helfer. So lässt sich kurz vor Rückkehr von einem Spaziergang darüber zum Beispiel die Heizung im Wohnwagen aktivieren. Die elektrisch angetriebene E-Home-Studie von Dethleffs hat Amazons digitale Assistentin Alexa an Bord, die per Sprachbefehl beim Navigieren oder bei der Campingplatzsuche hilft. Derweil Hymer schon Szenarien vom autonomen Fahren und vernetzten Reisen entwirft. Damit das Wohnmobil selbsttätig zum nächsten Stellplatz rollt.

Noch bis zum 3. September

Der Caravan-Salon in Düsseldorf findet in diesem Jahr vom 26. August bis 3. September statt. Internet-Information: www.caravan-salon.de.

KoCom/Fotos: Messe Düsseldorf/ctillmann

25. August 2017