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Der große Bruder

VW öffnet mit seiner Studie California XXL ein Fenster in die Zukunft der Reisemobile

Von Günther Koch/Life-Magazin

California XXL: Die Reisemobilstudie baut auf dem Crafter auf. Foto: VW

Krefeld/Düsseldorf – Eine Ikone bleibt eine Ikone, ob sie nun Bulli heißt oder California. Fest steht: VW kann auf ihr aufbauen – und tut das auch, indem die in Hannover ansässige Nutzfahrzeugsparte der Wolfsburger jetzt als Neuheit zum diesjährigen Düsseldorfer Caravan-Salon ein Reisemobilkonzeptfahrzeug auf die Räder gestellt hat, das zweifellos mit am meisten Aufmerksamkeit auf sich ziehen dürfte.

„Wir haben Großes vor“

Achterdeck, auf dem Gelände des Krefelder Ruderclubs, am Vorabend des Salons. Unten, auf dem Kiesstrand direkt am Rhein, steht ein California Coast mit aufgeklapptem Ausstelldach, geöffneter Schiebetür sowie Camping- und Liegestühlen davor. Eiswürfel kühlen in einer Blechwanne draußen Getränkeflaschen. Ein Feuer lodert, Holzscheite liegen daneben, um es später am Brennen zu halten. „Wir haben buchstäblich Großes vor“, sagt Eckhard Scholz oben vor dem Clubhaus.

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Das Konzeptfahrzeug von VW wird wohl auch in Serie gehen. Rechts Blick auf Front und Küherlgrill.

Plus beim Klassiker

Die aktuellen Zahlen des California stimmen den VW-Nutzfahrzeug-Chef überaus zuversichtlich: „Nach fast 12 890 ausgelieferten Einheiten 2016 gehen wir für 2017 sogar von rund 16 300 aus, ein Plus von 27 Prozent!“ Hersteller, Auf- und Umbauer freut’s: Die Reisemobilbranche boomt schon seit geraumer Zeit! Allein von Januar bis Ende Juli sind nach Angaben des Verbandes der Caravan-Industrie in diesem Jahr schon wieder mehr als 48 000 Reisemobile und Wohnwagen neu zugelassen worden. „Und mit unserem California XXL wollen wir ein Fenster in die Zukunft der Reisemobile öffnen“, erläutert Designchef Albert Kirzinger die Studie:

Auf Crafter-Basis

Basis ist der neue Crafter, ein größerer Transporter mit zumindest für Nutzfahrzeuge recht komfortablem Fahrverhalten, durchaus effizienten Motoren und gleich einer ganzen Reihe von modernen Assistenzsystemen. Der Aufbau der gut zwei Meter breiten und 2,90 Meter hohen Studie mit bis zu 2,20 Metern Stehhöhe ist nach hinten so verlängert, dass sich doch 6,23 Meter Gesamtlänge ergeben. Dafür können zwei Erwachsene aber bequem in Längsrichtung schlafen, während die Bettnische über dem Fahrerhaus speziell für Kinder und Jugendliche konzipiert ist.  

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Blick ins Cockpit und Blick in den lichtdurchfluteten Wohnbereich des großen California-Bruders.

Mit ausziehbarem Bad

Der große California-Bruder kommt mit festem Hoch- und Panoramadach und ausziehbarem (!) Bad daher. Es gibt Fußbodenheizung an Bord. Viele Funktionen lassen sich über Tablet und per App steuern.  Das mit Leuchtstreifen ausgestattete Panoramadach lässt viel Licht rein. Die hellen Farben im Wohnbereich des Konzeptfahrzeugs sind zwar empfindlich, tragen aber ihren Teil zum stilvolleren Inneren bei, das etwas nordisch kühl auf Perfektion im Detail setzt. Das Bettareal ist heiz- und kühlbar. Die Küchenarbeitsfläche lässt sich verlängern. Der Allrad erhöht die Sicherheit bei schlechten Straßenverhältnissen, macht den XXL winterfest. Die Luftfederung sorgt für komfortableres Unterwegssein.

Wohl höher fünfstellig

Dass die Studie so oder in ähnlicher Form in Serie geht, dürfte sicher sein. Wann das geschieht, steht jedoch noch nicht fest. Bereits 2018, das wäre, so jedenfalls ein VW-Mann, „sehr ambitioniert“. Realistischer dürfte da schon 2019 sein. Auch über den Preis kann deshalb wie über den endgültigen Namen – einer mit Crafter würde zu sehr nach Nutzfahrzeug und nicht nach Reise- oder Freizeitmobil klingen – vorläufig nur spekuliert werden; er wird sich wohl im höheren fünfstelligen Bereich bewegen.

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Das Bad ist ausziehbar! Auch im Küchenteil mit dem Herd zum Kochen geht es überaus stilisch zu.

Vom Beach bis zum Ocean

Da ist der Caddy Beach als VW-Einstiegsgefährt mit leicht aufklappbarem 2,0 mal 1,1 Meter großem Bett ziemlich weit entfernt. Der Klassiker California baut auf dem Transporter der sechsten Generation auf. Die Beach-Variante mit manuellem Aufstelldach und wahlweise 2er- oder 3er-Sitz/Schlafbank ist ab 42 466 Euro zu haben. Der ab 52 003 Euro teure Coast kann über die zusätzliche Möbelzeile aus Aluminium im Holzdekor höhere Alltagstauglichkeit mit mehr Komfort verbinden. Der Ocean ab 59 862 Euro weist mit Küche, Standheizung, Klimaautomatik, Doppelverglasung, elektrohydraulischem Aufstelldach und dimmbarer LED-Innenbeleuchtung die umfangreichste Serienausstattung auf.

Durchdacht bis ins Detail

Alle drei bleiben 1,99 Meter hoch. Integrierte Rollos helfen, die Fenster zu verdunkeln. Dreht man die Vordersitze, entsteht eine Sitzgruppe. Der herausnehmbare Campingtisch findet sich weiter in der Schiebetür, die Stühle sind in der Heckklappe verstaut. Die Neuerungen der T-Baureihe von Assistenzsystemen über das App-Connect-Infotainment bis zum Adaptivfahrwerk sind Standard oder gegen Aufpreis auf Wunsch lieferbar. „Das bis ins Detail durchdachte Konzept“, sagt Innendesigner Jörg Hinkfoth, „hat schon unseren Bulli mit Aufstelldach zur Ikone gemacht.“

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Die Liegefläche ins Heck hinein ist sehr großzügig. Die Campingstühle sind in der Heckklappe verstaut.

Größte für Campingfahrzeuge

Beim diesjährigen Caravan-Salon vom 26. August bis 3. September in Düsseldorf, der weltweit größten Messe für Campingfahrzeuge, sind unter den rund 130 Reisemobilmarken und 2100 Freizeitfahrzeugen auch 20 Hersteller, die ihre Neuheiten auf Basis von VW-Fahrzeugen präsentieren.

KoCom/Fotos: VW

25. August 2017