Donnerstag, 2. Mai 2024

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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

S mit Klasse

Mercedes hat seine große Luxuslimousine unter anderem auch mit neuen Motoren aufgefrischt

Von Günther Koch/Life-Magazin

 

Mercedes S-Klasse: Außen hat es nur behutsame Veränderungen gegeben. Fotos: Mercedes

Zürich – Die S-Klasse ist für Hermann Storp die „Luxuslimousine schlechthin“. Sie muss es sein, denn schließlich hat er die Entwicklung der überarbeiteten Version geleitet. Zahlen belegen: Seit Einführung 1972 haben die Stuttgarter weltweit rund vier Millionen S-Klassen ausgeliefert. Und 2016, sagt Storp jetzt bei der Fahrvorstellung in Zürich, sei sie einmal mehr das meistverkaufte Modell in ihrer Klasse gewesen, noch vor BMW mit dem 2015 eingeführten sechsten 7er und vor Audi mit der im November startenden A8-Neuauflage.

In Normal- und Langversion

Das Auto: „Bei unserem Flaggschiff geht es um den Unterschied zwischen Exzellenz und Benchmark, und zwar bei jedem Aspekt und bis ins kleinste Detail“, nennt Storp die sauber verarbeitete, überaus wertig anmutende und selbst im Fond noch üppig Platz bietende S-Klasse eine „Ikone“. Die ist, in Normal- oder Chauffeurversion, mittlerweile 5,23 bis 5,46 Meter lang, verfügt über 3,03 bis 3,36 Meter Radstand. Das Gepäckabteil fasst 500/510/530 Liter. Sechs Karosserievarianten gibt es. Von den Leuchten über die Nachtsichtkameras bis zum Startknopf sind laut Storp am Ende rund 6500 Teile erneuert worden.

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Die Luxuslimousine fährt modellgepflegt vor. Blick auf die klassische Frontpartie der Nobelkarosse.

Rollende Business- und Wohlfühloase

Die Ausstattung: So viel auch an elektronischen Sicherheits- und Komfortelementen ist möglich! Im Grundumfang sind etwa schon LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, Audio-, onlinefähiges Multimediasystem mit 12,3-Zoll-Display, Vernetzung, Smartphone-Integration, kabelloses Laden, dazu Seitenwind-, aktive Bremsassistenz und 17/18/19-Zoll-Leichtmetallräder mit 245/275er-Reifen enthalten. Die Möglichkeiten der Individualisierung zur rollenden Business- und noblen Wohlfühloase kennen nach oben auch preislich kaum Grenzen. Sogenannte Multibeam-LED lassen markante Lichtfackeln leuchten. 

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Bei den Motoren sind die Stuttgarter breit aufgestellt. Innen geht es funktionell und edel del zu.

Sechs-, Acht-, Zwölfzylinder und Plug-in-Hybrid

Der Antrieb: Neu bei den Motoren sind ein Sechszylinder-Diesel mit 286 und 340 PS, dazu ein Sechszylinder-Benziner mit 367 und 435 PS samt 48-Volt-Bordnetz. Der Achtzylinder mit Zylinderabschaltung ist 469, der gleich doppelt aufgeladene im Allrad-AMG S63 612 PS stark. Die vorläufig acht 3,0, 4,0 und 6,0 Liter großen Aggregate, kultiviert und durchzugsstark sogar bis 1000 Newtonmetern im 630-PS-Zwölfzylinder AMG S65, beschleunigen die leer inzwischen 1920 bis 2360 Kilo schweren S-Klassen in 3,5 bis 6,0 Sekunden auf Tempo 100, machen sie, teils elektronisch abgeregelt, 250 Stundenkilometer schnell. Sieben- und Neungang-Doppelkupplungsgetriebe übertragen die Kraft auf die Räder, bei den zehn 4Matic permanent auf alle vier. Der Mixverbrauch findet sich mit 5,1 bis 12,7 Litern so zumindest im Datenblatt. Den Plug-in-Hybrid kündigt Powertrain-Projektleiter Oliver Vollrath für kurz nach dem Marktstart nach.  

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Schon die Normalversion bietet viel Platz. Moderne Rückleuchte mit Modellkennung beim S560.

Über die AMG bis hoch zu den Maybachs

Das Fahren: Die Luxuskarossen bis hoch zu den Maybachs gleiten wie eine Sänfte, man kann sie aber auch, zumal in den stärkeren Versionen, überaus dynamisch bewegen. Das Fahrwerk erkennt Bodenunebenheiten vorher, regelt sie entsprechend aus. Die Kurvenneigefunktion ist erstmals verfügbar. Die aktive Abstandsassistenz nutzt viel mehr Karten- und Navigationsdaten, passt die Geschwindigkeit vor Kurven oder Kreuzungen an, ein „weiterer großer Schritt in Richtung autonomes Fahren“. Für die neue Komfortsteuerung sind Systeme wie Klimatisierung, Ambientebeleuchtung, Audiosystem, Beduftung (!) und Massagefunktion miteinander vernetzt.

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Im Heck verbirgt sich ein rund 500 Liter großes Stauabteil. So sieht die S-Klasse von der Seite aus.

Außen diesmal lediglich mit Feinschliff

Alles in allem: Grundsätzlich, findet Entwicklungsleiter Storp, sei der Anspruch für die S-Klasse, die äußerlich diesmal lediglich einen Feinschliff bekommen hat, nicht ganz einfach. „Wir wollen das beste Automobil der Welt bauen.“ Wenn das nur so einfach wäre, schließlich gilt: Luxus schlechthin! 

Datenblatt

Motor: Sechs Sechs-, Acht- und Zwölfzylinder-Benziner, zwei Sechszylinder-Diesel. Hubraum: 3,0, 4,0, 6,0 Liter. Leistung: 210/286 bis 463/630 kW/PS. Maximales Drehmoment: 500/1600-4000 bis 1000/2300-4300 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 3,5 bis 6,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Mercedes Mixverbrauch 5,1 bis 12,7 Liter, 134 bis 289 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 84 638 bis 237 345 Euro.

KoCom/Fotos: Mercedes

19. Juli 2017