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Schritt für Schritt

Volvo setzt Elektrifizierung fort / Bei Wintertest diesmal neuer XC40 Plug-in-Hybrid im Mittelpunkt

Von Günther Koch/Life-Magazin

Volvos Einstiegs-SUV XC40 fährt jetzt auch mit Doppelherz-Kraft vor. Fotos: Koch

Berchtesgaden – Waren das noch Zeiten? Achtzylinder, Sechszylinder, bei Volvo zusätzlich Fünfzylinder. Dann die, wie Volvo-Deutschland-Sprecher Olaf Meidt sie nennt, „mutige Unternehmensentscheidung“, ganz auf Vierzylinder zu setzen. Inzwischen lassen die Schweden Modelle wie den neuen XC40 Plug-in-Hybrid sogar von einem Dreizylinder antreiben – im Verbund mit Elektrokraft, denn: „Die Zukunft von Volvo ist elektrisch“, kündigt der Premiumhersteller konsequent auch zum Wintertest in Berchtesgaden noch einmal die schrittweise Elektrifizierung der Produktpalette an, „bis dann zum Jahresende 2020 kein neues Modell mehr ohne einen Elektromotor ausgeliefert wird“.

Immer mehr Alternative(n)

2019 ist Volvo, seit 2010 zum chinesischen Automobilkonzern Geely gehörend, in Deutschland im sechsten Jahr in Folge gewachsen, hat mit 53 357 Neuzulassungen 1,5, im jeweils relevanten Segment sogar 6,3 Prozent Marktanteil erreicht. Am meisten nachgefragt gewesen ist bei uns zuletzt das SUV-Kompaktmodell XC60 mit 17 092 Einheiten vor dem etwas kleineren XC40 mit 13 192 und, dann aber schon mit größerem Abstand, vor dem Kompaktkombi V60 mit 6637. Allein die Verkäufe von an der Steckdose aufladbaren Plug-in-Hybriden aus Verbrennungs- und Elektromotor haben sich bei der Marke, die hierzulande 60 Prozent Gewerbekunden und 40 Prozent Privatkunden zählt, auf zuletzt plus 60 Prozent summiert. Ebenfalls weltweit hat Volvo beim Absatz erneut zugelegt, diesmal um fast zehn Prozent auf 705 452 Pkw mit Deutschland hinter China, USA, Schweden und Großbritannien als dem fünftwichtigsten Markt.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn mittig im Kühlergrill.

Mehr Anreize fürs elektrische Fahren

Bis 2025 wollen die Schweden erreichen, dass die schädliche Kohlendioxidbilanz eines jeden Modells um 40 Prozent geringer ausfällt. 2040 soll das ganze Unternehmen dann klimaneutral sein. Bei der Entwicklung der Antriebsarten geht Volvo von einem weiter schrumpfenden Dieselanteil sowie von Plug-in-Hybriden und Vollstromern aus, die rund 30 Prozent erreichen. Anschaffungs- und Unterhaltskosten für elektrisches Fahren sollen über eine eigene Recharge genannte Leasinglösung um eine vierstellige Summe sinken. Die Übernahme der Stromkosten für ein Jahr ist als weiterer Anreiz gedacht. Zur Umsetzung der Sicherheitsvision und Nachhaltigkeitsstrategie der Marke werden laut Meidt ab der Mai/Juni-Produktion alle Modelle ab Werk auf die, so Volvo, „Absicherung 180 km/h“ Höchstgeschwindigkeit begrenzt. Womit Volvo-Kunden keine Probleme haben dürften, denn: „Volvo-Fahrer“, so der Deutschland-Sprecher, „sind keine Rennfahrer!“

Unter der Haube ist ein 1,5-Liter-Verbrenner Teil des Antriebs. Blick ins moderne Cockpit.

Dreizylinder-Turbobenziner und Elektromotor

Bei dem neuen, seit Anfang des Jahres ab 49 000 Euro erhältlichen XC40 T5 Twin Engine, wie er offiziell im Namenszusatz heißt, handelt es sich um den achten Plug-in-Hybrid in sieben verschiedenen Baureihen. Bei dem Frontantriebler, freigegeben nach der noch strengeren Abgasnorm Euro 6d, arbeiten ein insgesamt überraschend laufruhiger 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 180 PS und 265 Newtonmetern und ein ebenfalls vorn verbauter Elektromotor mit 82 PS und 160 Newtonmetern zusammen. Gemeinsam bringen sie es auf 262 PS Systemleistung und 425 Newtonmeter Systemdrehmoment. Rein elektrisch soll dieser XC40 bis 45 Kilometer weit fahren können. Den Spritkonsum gibt Volvo nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren im Mix mit maximal 2,4 Litern, den Kohlendioxidausstoß pro Kilometer mit bis zu 55 Gramm, den Stromverbrauch kombiniert mit maximal 16,8 Kilowattstunden an.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit der Modellkennung hinten.

In Verbindung mit Siebengang-Doppelkupplungsbox

Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach flotteren Autobahn-, normalen Orts-, zuletzt aber doch kurvenreich-bergigeren Landstraßenfahrprofilen von Salzburg nach Berchtesgaden auf den Obersalzberg hinauf 8,3 Liter und 18,2 Kilowattstunden angezeigt. Als Vorteil der Anordnung des Elektromotors in Verbindung mit der sehr schnell, ziemlich weich und präzise arbeitenden Doppelkupplungsbox mit sieben Gängen sieht Meidts Kollege Michael Schweitzer, dass auch der Elektromotor schaltbar ist. Im modernen Cockpit geht es recht übersichtlich zu. Die Infotainment-Bedienung könnte einschließlich Navigation intuitiver sein. Das Gepäckabteil fasst wie bei den herkömmlichen Benzin- und Dieselvarianten mit 150 bis 250 PS samt Polestar-Versionen in der sonst bei 32 950 Euro beginnenden Baureihe 460 bis 1336 Liter. Der alternative XC40 ist in den drei hochwertigen Ausstattungsstufen Momentum Pro, R-Design und Inscription zu haben, Standard sind unter anderem LED-Scheinwerfer, Navigation, Smartphone-Einbindung, elektrische Heckklappe, City-Notbremssystem, Fahrerradfahrer-, Fußgänger-, Wildtier-, Verkehrszeichenerkennung und andere elektronische Hilfen.

Das Gepäckabteil fasst 460 bis 1336 Liter. Und so sieht das kompakte SUV-Modell von der Seite aus.

Auch XC60, XC90 und V60 weiter hybridisiert

Wie der Plug-in-Hybrid beim XC40 unterscheidet sich auch der ebenfalls beim Wintertest zur Verfügung stehende allradangetriebene in der V60-Kombibaureihe bis auf die Klappe zum Stromnachladen äußerlich nicht von den Verbrennern. Der 55 850 Euro teure V60 T6 Twin Engine AWD hat eine nach Euro-6d-Temp eingestufte Doppelherz-Kraft aus 253-PS-Turbobenziner und 87-PS-Elektomotor mit 350 und 240 Newtonmetern unter der Haube. Sprit- und Stromverbrauch finden sich in Kombination mit einer Achtgang-Automatik im Mix mit maximal 2,4 Litern und maximal 16,6 Kilowattstunden so zumindest im Datenblatt, der Kohlendioxidausstoß pro Kilometer mit maximal 55 Gramm, die Reichweite mit bis zu 59 Kilometern. XC60 und XC90 erweitern als 55 250 und 65 750 Euro teure Benzin-B5-Allradler mit 48-Volt-Bordnetz, integriertem Startergenerator, der wie ein Elektromotor den Verbrenner in bestimmten Situationen unterstützt, 250 PS, 350 Newtonmetern, Achtgang-Automatik, Zylinderabschaltung und Bremsenergie-Rückgewinnung Volvos Euro-6d-Mildhybrid-Angebot.

Noch 2020 erstes vollelektrisches Modell

Noch in der zweiten Hälfte dieses Jahres steht mit dem XC40 Recharge dann auch die Einführung des ersten vollelektrischen Volvo an. Mit zweimal 204 PS. Je einem Motor vorn und hinten. 75 Kilowattstunden Batteriekapazität. Mehr als 400 Kilometern Reichweite. Und bis zu 140 Kilowatt Ladeleistung per Gleichstrom an. Neue Zeiten!

KoCom/Fotos: Günther Koch

6. Februar 2020